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PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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Faden herunter, der die beiden tragen wird. Dieser Faden, der einer Drüse an der Kopfspitze entströmt, ist als Doppelhelix strukturiert.
    Obwohl auch die Frau zur Ausbildung eines solchen Fadens in der Lage ist - sie verfügt über die gleiche Kopfdrüse überlässt sie die Sicherung des sogenannten Liebesnests ausnahmslos dem Mann. Dies erklärt sich, wenn man den Größenunterschied der beiden bedenkt.
    Das Liebesnest besteht aus zwei frei schwebenden Schichten. Bei der inneren handelt es sich um die Larve der Frau, bei der äußeren um eine psi-materielle Hülle, die der Mann ausbildet. Fotoreihen belegen, dass seine jeweilige Hülle in Form und Muster einzigartig ist und ebenso wenig bei einem anderen Mann vorkommt wie die Farbverläufe der verbindenden Häute zwischen den Panzerbögen bei einer anderen Ueeba-Linie. Dies deutet darauf hin, dass die Liebesnester, so kunstvoll die vergänglichen Gebilde auch wirken mögen, nicht der willkürlichen Kreativität des Mannes entspringen, sondern ihr Aussehen allein von seinen Genen gesteuert wird.
    Was spielt sich nun im Inneren des Liebesnestes ab?
    Als er kam, schüttelte es Tibala, und das löste die Verkrampfung, in der sein Leib sich inzwischen befand, wenigstens ein bisschen.
    »Hui«, sagte Adilai unten, ein Kitzeln zwischen den Bauchpanzerbögen. »Ich fasse es nicht. Du überschwemmst mich.«
    Sie wand sich ein Stück höher und rutschte wieder hinunter. »Ich kann nicht mehr. Hilf mir.«
    Tibala schob sie mit einem Flirren der Beine hinauf und um sich herum. Ihm tat alles weh.
    »Wollen wir nicht nochmal?«, fragte er.
    »Du spinnst.«
    Da hatte sie Recht. Aber er musste es tun. Noch einmal. Oder zweimal. Oder die ganze Nacht lang. Für Tawe.
    »Ha-hrm«, machte Lamrié oben im Gleiter.
    »Sehr ungewöhnlich«, sagte dieser.
    Mit dem Kopf nach oben an der Doppelhelix des Fadens hängend, verwindet der Mann seinen Leib so, dass der Leib der Frau gerade noch in die Windungen passt. Nun gleitet sie, Bauch an Bauch, an ihm hinunter, vollzieht seine Windungen nach, bis ihre Mundwerkzeuge einander gegenüberliegen. Das Paar bildet, wir ahnen es schon, die nächste Doppelhelix.
    Nach einiger gegenseitiger Stimulation der Mandibeln, Fühlerbüschel und Brustbeine sind die Geschlechtsorgane so weit durchblutet, dass sie sich am hinteren Ende aus dem Körperinneren ausstülpen.
    Wir erinnern uns, dass die Frau nur halb so groß ist wie der Mann. Duftende Sekrete treten aus, vermengen sich bauchseitig miteinander, und beide Partner wissen, auf einer eher körperlichen, nicht bewussten Ebene, dass es nun an der Zeit ist, die Eier im Körper der Frau zu befruchten.
    Beider Körperspannung lässt nach. Allmählich gleitet die Frau, der Schwerkraft folgend, die Windungen des Mannes hinab, und wenn sie unten ankommt, gleiten auch die verwundenen Geschlechtsorgane beider anstrengungslos ineinander. In demselben Moment, in dem sich die Spitzen beider - übrigens gleich langen -Fortpflanzungsorgane berühren, versteifen sich sämtliche Beinpaare der Partner und halten diesen fragilen Zustand der einander doppelhelixförmig umschlingenden Organe aufrecht.
    Von nun an vollzieht sich der Fortpflanzungsakt, was Grobmotorik angeht, in Bewegungslosigkeit. Der Höhepunkt wird allein durch den Austausch von Botenstoffen und die damit einhergehenden Kontraktionen erreicht.
    Lichterscheinungen, die sich an der Larve der Frau verzeichnen lassen, deuten darauf hin, dass auch optische Reize eine Rolle für das Erreichen des Höhepunkts spielen. Eine Korrelation zwischen Intensität sowie Rhythmus der Lichterscheinungen und bestimmten Veränderungen der Muster der Hirnströme - wohlgemerkt beider Partner - ist messbar.
    »Wuuiii...«, machte Tibala. In seinem Hirn drehte sich alles. Er hörte ein Pfeifen und brauchte eine ganze Weile, bis er begriff, dass es sein eigener Atem war.
    »Lass uns runter«, flüsterte Adilai. »Bitte. Ich brauche etwas zu trinken. Ich bin schon ganz vertrocknet.«
    »Gleich.« Tibala schüttelte den Fühlerschopf. »Nur einmal noch«, sagte er. »Komm. Das schaffen wir.«
    »Gefalle ich dir so?«
    »Ja«, sagte er und versuchte, sich obenherum kurz zusammenzuziehen, seine Muskeln zu lockern, ohne dass Adilai es merkte.
    »Hm. Du weißt aber schon, dass du dir damit keine Nachkommen sicherst, ja? Dass es völlig egal ist, wie oft man es miteinander macht?«
    Es ist nicht egal, dachte Tibala verzweifelt Ganz und gar nicht. Jedenfalls nicht, wie oft wir es

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