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PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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wenn ihr dieses Gespräch später fortsetzen könntet«, sagte Xaio schwächlich. »Ich glaube, der junge Tawe macht es sonst nicht mehr lange.«
    Einen Moment lang war alles still.
    Nur dadurch hörten sie den fernen Lärm.
    »Und was bittschön ist das?«, fragte Pokou.
    »D-davon wollte ich euch gerade erzählen«, sagte Tibala. »In der... neben der Bibliothek ... Lamrié ...«
    Er stirbt!, krächzte Xaio.
    »Gut. Tibala, du kommst mit mir. Ihr anderen, in die Krankenstation!«
    »Aber, ehrwürdiger Kollege.« Tibalas Fühler zuckten. »Ich ... Tawe ist mein Freund.«
    »Du - kommst - mit - mir, hab ich gesagt!« Und auf einmal musste Pokou sich sehr beeilen, hinter dem jungen Tibala herzukommen.
    Kurz vor dem Eingang zum Trimmraum blieb Tibala stehen. Feuerschein spielte auf dem Gang. »Hier, Erster Rat«, flüsterte er.
    »Hm.« Pokou verschwand um die Türöffnung. »Was ist denn hier los?«, hörte Tibala ihn im nächsten Moment donnern. »Kollegen, ich verlange Aufklärung!«
    Schlagartig stand grellblaues Licht im Raum.
    »Aua«, hörte Tibala eine Frauenstimme. »Manno, ist das hell!« Das musste Adilai sein.
    Er fühlerte vorsichtig um die Ecke.
    Jemand, der alte Pokou vermutlich, hatte an den Wänden ringsum riesige blaue Glutscheiben entstehen lassen. Sie leuchteten die Szene grell aus. Oben an der Decke warf der Baum ein Gewirr von
    Schlagschatten.
    »Ehrwürdiger Kollege«, sagte Lamrié und kam den Stamm des künstlichen Baumes herabgelaufen. Er klang nicht auch nur ansatzweise besorgt oder in der Defensive. »Geht es dir nicht gut? Du wirkst erhitzt. Und durcheinander. Soll ich dir etwas zu trinken bringen lassen?« Er trat zwischen Pokou und den Raum, hakte ihn in scheinbarer Freundlichkeit unter und ging Richtung Ausgang.
    »Halte mich nicht zum Narren!« Der Alte riss sich los. »Was ist das hier?«
    »Ein privater Kreis, ehrwürdiger Kollege. Nur ein wenig körperliche Ertüchtigung. Ich wollte einmal probieren, ob man nicht das gute alte Zirkeltraining wieder aufleben lassen könnte. In manchen Schriften steht recht viel Gutes darüber.«
    »Körperliche Ertüchtigung? Ihr habt eine Frau dort oben im Baum!« Speichelschaum flog von Pokous Mandibeln, glitzerte bläulich auf dem Boden. »Ihr trinkt!. Dieser ganze Raum dünstet Bier und Sex aus!«
    Der arme alte Pokou fällt jeden Moment um, dachte Tibala voller Angst. Und dann? Er fühlerte zu Lamite. Der Anblick linderte seine Angst nicht. Larmié bog sich langsam, rückwärts gehend, um den Alten herum. Er kommt hier raus! Er schneidet ihm den Weg ab!
    Tibala bewegte sich auf Zehenspitzen die Wand hinauf, zur Decke
    - bloß weg von Lamite, weg!
    »Und ich sehe nicht einmal irgendwo ein Liebesnest hängen«, hörte er die Stimme des Ersten Rates. »Ihr habt voreinander Sex gehabt? Kollege Lamrié, ich bin erschüttert. Diese ... Abscheulichkeiten sind ohne Beispiel. Du bist Unterweiser. Die Jungforscher sollen zu dir aufschauen. Dir vertrauen.« Geräusche von Schritten. »Du bist mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert. Ich werde den Rat zu einer außerordentlichen Sitzung zusammenrufen.«
    »Du wirst überhaupt nichts, du vertrocknete alte Mumie.« Lamrié hatte seine Stimme noch immer nicht erhoben, eher war sie leiser geworden. »Sieh dich doch um. Dein halber Rat sitzt über dir im Baum.«
    Offensichtlich sah der Alte sich um, denn Lamrié hatte auf einmal eine Keule gezückt und holte damit aus und ...
    »Neeiiiiiiin!«, schrie Tibala und ließ sich von der Decke fallen, genau auf seinen frisch suspendierten Unterweiser. Er klammerte sich an der Keule fest und biss Lamrié kräftig ins Bein.
    So dachte er jedenfalls. Aber in dem Moment, als er Holz schmeckte, flog er auch schon durch die Luft gegen den Türrahmen.
    »Du also auch noch«, hörte er Lamrié fauchen. »Die ganzen Spinner vereint. Na, meinetwegen. Dann ist es ein Aufwasch.«
    Tibala schüttelte benommen den Kopf. Ein Aufwasch? Die ganzen Spinner? Der meint nicht Pokou. Der meint...
    »Tawe!«, schrie er. »Du hast Tawe auf dem Gewissen, du Monster!«
    Wieder griff er den Unterweiser an, wieder wurde er gegen den Türrahmen geschleudert. Ächzend blieb er liegen.
    Nein! Er kämpfte sich hoch. Die anderen! Was machen die anderen?
    »Kollege Lamrié«, hörte er Pokou sagen, während sich seine Augen noch immer nicht fokussieren wollten. »Ich werfe dir vor: Unzucht, Liederlichkeit, Lüge und ein Verbrechen gegen Leib und Leben von Jungforscher Tawe. Ich fordere dich auf,

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