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PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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stöhnte. Er klemmte fest.
    Er sah sich um. In dem wallenden Staub und den Flirreffekten war es nur schlecht zu sehen, aber anscheinend waren die Männer allesamt von Baumteilen und psimateriellen Brocken erwischt worden. Er fühlerte Adilai ab. Sie schien nur ohnmächtig.
    Aber immer noch hörte er die Schreie und das Keuchen von Lamrié, von Pokou, die sich gegenseitig mit Psi-Materie zu fangen, zu fesseln, zu ersticken, zu erschlagen versuchten.
    Das war Irrsinn, der reine Irrsinn war das!
    Es krachte, und auf einmal lag Pokou vor ihm zwischen den Trümmern, auf dem Rücken, mit wirr tastenden Fühlern. Der Erste Rat rollte sich zu einer Spirale auf und erstarrte und fiel auf die Seite, rutschte ein Stück die staubigen Trümmer hinab.
    »Hab dich, du Narr!«, tönte Lamril »Du bist tot! Tot!«
    Und auf einmal war Stille. Und Nacht.
    Auf einmal war Frieden. Wind pfiff leise um die Dächer der Fabrik. Sterne glänzten. Der wunderschöne, klare Nachthimmel der Berge prangte über Tibala. Irgendwo unten im Tal schrien große Säuger. Ein tiefes, gemütliches Brüllen.
    Dann Stille. Und Frieden.
    Der Alles-für-euch, der aus Neugierde über dem Imago-Saal noch gewartet hatte, zeigte ihnen später, in der Krankenstation, eine Aufzeichnung.
    Die Fabrik, von oben. Die sonst übliche Beleuchtung ist wegen der Hitzetage auf ein Mindestmaß reduziert. Unter einem Dach flackern orange Rechtecke. Das ist der Trimmraum. Der kleine Würfel daneben ist die Bibliothek.
    »So sah es aus, als ihr hinunter in den Imago-Saal gegangen seid, Chef. Ich springe jetzt ein Stück nach vorn.«
    Eine Ebene mit einem flatternden Vorhang davor, drinnen Licht. Das ist der Imago-Saal von oben, Blickrichtung am Dach vorbei Richtung Boden. Auf einmal wackelt das Bild. Schlieren, Verwischungen, dann wieder die rechteckigen Fensteröffnungen unter dem Dach des Trimmraums. Aber jetzt sind sie nicht mehr flackernd orange, sondern gleißend blau. Lichtbögen schießen hervor, wieder wackelt das Bild.
    »Ich springe noch ein Stück weiter nach vorn.«
    Rumpeln, Grollen, Bersten. In den Fenstern die wirrsten Lichteffekte.
    »Jetzt.«
    Wo eben noch der Anbau des Trimmraums gestanden hat, prangt plötzlich ein riesiges, knotenartiges Gebilde. Nein, der Anbau ist noch da. Dieser Knoten scheint ihn zu durchdringen. Er überragt das Gebäude noch um etliche Meter.
    Dann, ebenso unvermittelt, wie er aufgetaucht ist, ist der Knoten wieder weg.
    »Das ging ein bisschen schnell«, sagte Erster Rat Pokou auf seinem Krankenlager. »Kannst du es noch einmal in Zeitlupe abspielen?«
    »Tut mir leid. Das war schon Zeitlupe. Auch in Einzelbildern sieht es nicht anders aus. Eben steht das Haus noch, dann ist der Knoten da, dann ist er wieder weg. Und das Haus auch, soweit er es umschlossen hat.«
    »Hm. Noch einmal bitte. Und stehen lassen. Jetzt!«
    Der Alte richtete sich ächzend auf und starrte den Knoten an. »Eindeutig. Aufgabe Nummer drei. Wenn auch nur für einen Moment. Zum Psi-Stempel lässt sich über dieses Medium freilich nichts sagen.«
    »Tawe hat die Drei gelöst?«, hauchte Tibala neben ihm. »Ohne vorher die Eins und die Zwei gemacht zu haben? Einfach so? Ohne Handbuch vor sich? Vom Nebenraum aus?«
    Pokou klackte zustimmend. »Er ist das größte Psi-Talent, das wir je hatten.«
    Alle sahen zu dem Netz, das unter der Decke baumelte. Darm lag reglos, mit starren Fühlern, Tawe. Der Wind, der durch die Fabrik zog, ließ ihn sachte schaukeln.
    »Das größte Talent, das wir je hatten«, wiederholte der Alte düster.

Sechsundzwanzig
    »He«, flüsterte Rhodan in die Dunkelheit der Kabine hinein.
    »He«, antwortete leise Liza Grimm.
    Rhodan machte Licht. Die junge Soldatin lag an das Kissen gelehnt in seinem Bett, die Decke bis zur Brust hochgezogen. Ihre Schultern waren nackt, die Schlüsselbeine schimmerten auf. Sie blinzelte, geblendet von dem hellen Deckenlicht
    Rhodan lächelte. »Captain Grimm.«
    »Großadministrator.« Sie strahlte ihn an. Grübchen bildeten sich in den Wangen. »Sir.« Sie lachte leise.
    Rhodan schüttelte schmunzelnd den Kopf. Er trat in den zur Kabine umfunktionierten Container. Die Tür fiel hinter ihm zu. »Ich gehe davon aus, dass Sie als verantwortungsbewusste Soldatin das Terrain gesichert haben.«
    »Aye, Sir.« In ihren dunklen Augen blitzte es.
    Ihm lag auf der Zunge zu fragen, unter welchem Vorwand Mondra gerade wo beschäftigt gehalten wurde, aber er entschied sich dagegen. Zu vertraulich. Zu verschwörerisch.
    Sie

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