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PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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standen sie immer noch da, schniefend, schnaubend, kopfschüttelnd, als der Gleiter kam.
    »Soll er die Kanzel lieber schließen?«, fragte Startac, als sie aufstiegen. »Nein«, sagte Tamra. »Nein, ich weiß ja, dass sie uns nichts tun werden.« Startac schmunzelte sie an.
    »Was ist los?« Sie musste auch schmunzeln und zog unsicher die Brauen hoch.
    Er sah auf ihren Kopf. »Du hast da einen lustigen Wirbel.«
    Sie befühlte Ihre kurzen Haare. »Hm. Feucht an ein paar Stellen...« Das müssen seine Tränen sein. »Ach, Startac.« Sie beugte sich vor und strich ihm mit der Hand über die stoppelige Wange.
    Er grinste verlegen. Er sah weg, nach unten. »Ich kann es immer noch nicht fassen, was für eine üppige Vegetation es hier gibt. Eine
    richtige grüne Hölle...«
    »Na, grün eher nicht, Startac. Das da unten ist die bunteste, scheckigste Landschaft, die ich in meinem Leben je gesehen habe.«
    »Aha?«
    »Deine grünen Hügel dort weiter unten, sie schillern in allen Regenbogenfarben. Diese großen Bögen dort, deren Oberfläche wie zerrissen und hingeklatscht wirkt... sie werden Fledderflechten genannt. Dunkelviolett herrscht vor, aber diese Streifen in den Blättern haben alle möglichen helleren Farben. Alle möglichen. Diese ganze wuchernde Welt sieht aus wie eine einzige optische Täuschung.«
    »Holla. Klingt so, als könnte ich für dieses eine Mal froh über meine Monochromsichtigkeit sein.«
    Tamra lachte. »Zuerst hab ich gedacht, es wäre gerade Herbst hier. Lauter buntes Laub, ja? Dann hab ich die ganzen Blüten überall gesehen. Und Früchte. Die Schöpfung muss im Drogenrausch gewesen sein, als Pakuri auf dem Programm stand.«
    Sie zeigte hinunter in ein Tal. Weit unten zog eine Herde rosafarbener Tiergiganten dahin.
    »Die sehen aus wie Dinosaurier«, sagte Startac.
    »Das sind Elolane«, sagte Tamra. »Pink.«
    Er konnte mit der Farbbezeichnung sichtlich nichts anfangen. »Carnivor?«
    »Nein. Sie ernähren sich, den Ueeba zufolge, von Luft und Liebe und Pflanzen und Absperrungen.«
    »Absperrungen!«
    »Drogenrausch, hab ich's nicht gesagt?« Ihr fiel wieder der Pilz-bier-Zwischenfall ein. »Wie geht's dir?«
    »Gut. Ich glaube, der Anzug hat alles neutralisiert. Wenn es überhaupt eine wirksame Dosis war.« Startac sah sich in alle Richtungen um. Seine schwarzen Haare flatterten.
    »Vielleicht zeig ich dir nachher noch die Stadt, in der die Frauen wohnen«, überlegte Tamra. »Sie sind nachtaktiv, darum sollten wir es nicht erst morgen machen.«
    »Eine Frauenstadt? Und wo wohnen die Männer?« »In der Fabrik.«
    »Wie jetzt?«
    »Die paar hundert Würmer in der Fabrik sind die einzigen Männer hier. Und ab und zu gehen sie in die Stadt, die Frauen beglük-ken.« Als sie Startacs Gesichtsausdruck sah, nickte sie bekräftigend. »Klingt seltsam, ich weiß. Die Frauen finden das aber ganz toll.«
    »Geschlechtertrennung?«, fragte Startac.
    »In so ziemlich jeder Hinsicht«, sagte Tamra.
    Startac rieb sich das Gesicht »Wo sind wir hier bloß gelandet...«
    »Auf Pakuri im Takrone-System«, mischte sich der Gleiter ein. »Wir sind jetzt über der Ringstadt. Möchtet ihr einen Rundflug oder gleich mittendurch zum Tal der Dimensionen?«
    »Gleich mittendurch«, sagte Startac. »Aber flieg ruhig in niedriger Höhe, damit wir ein paar Detaileindrücke kriegen. Wenn das okay ist, Tamra?«
    Sie sah ernster aus jetzt, blasser. Aber sie nickte.
    Der Gleiter ging in den Sinkflug. Schon auf dem Weg nach Siebenkopf war von weitem deutlich gewesen, dass die Ringstadt nicht für Menschen oder überhaupt für biologische Wesen errichtet worden war. Es fehlten Parks, Naherholungsgebiete, Einkaufsstraßen, Flaniermeilen, Restaurants, Cafes, Spielplätze, Sportplätze. Und Licht Leuchtreklamen zum Beispiel, aber das war irrelevant. Werbefreie Städte hatte Startac schon gesehen, die waren auf manchen Welten durchaus üblich. Aber es fehlte einfach insgesamt an Licht.
    Wahrscheinlich dachten die Posbis nicht in der Assoziationskette, die von einer Straßenbeleuchtung weit zurück zum Lagerfeuer in einer Höhle führte, um die nachts Raubtiere herumschlichen, licht bedeutete für sie nicht Behaglichkeit und Sicherheit; es war einfach nur etwas, was bei bestimmten Tätigkeiten oder bei der Nutzung bestimmter Technologien als Nebenprodukt entstand.
    »Wenn ich noch tiefer gehe, müsste ich euch in Fesselfelder nehmen«, sagte der Posbi-Gleiter.
    Schroeder warf einen Blick zu Tamra, die entsetzt aufsah. »Ahm,

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