PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik
nein, danke, lass mal. Bleib ruhig weiter oben.«
»Schön«, sagte der Posbi. »Ich fliege auch lieber ohne Automatik. Hui!« Er ging in ein paar geschwungene Kurven, immer hin und her zwischen den schroffen, wulstigen, wuchernden Schatten der von keinerlei erkennbarer Ästhetik beleckten Gebäude.
»Hui«, dachte Schroeder. Und ich dachte, es gibt im ganzen Universum nur einen Posbi, der »Hui sagt. Nano Aluminiumgärtner würde sich hier sicher sehr wohlfühlen.
Der Gleiter hielt jetzt auf eine dunstige Lichtkuppel zu. Das Tal der Dimensionen.
Rund 40 Kilometer entfernt, in Siebenkopf, reckte ein Kelosker den Hals. Seine Lederhaut war von einem eigentümlichen Netzmuster überzogen.
Um ihn standen einige andere Kelosker. Sie hatten in der Hütte gelegen, in die Startac Schroeder und Tamra Cantu eingedrungen waren, und beim Anblick der Menschen sofort zu rechnen begonnen. Nun waren sie mit ihren Berechnungen fertig.
Der gemusterte Kelosker schnaubte. Er sah hinunter ins Tal, Richtung Ringstadt. Er schaute hinauf in die Berge, Richtung Fabrik. Dann setzte er sich in Bewegung.
Die anderen sahen ihm nach.
Fünfundzwanzig
Erster Rat Pokou hielt sich nicht auf mit Toren, Türen, Gängen. Er ließ den Alles-für-euch direkt über dem Imago-Saal halten. Dazu hatte er ihm weismachen müssen, dass ein kritischer Notfall vorlag. Es geht um Leben und Tod!, hatte er gesagt, weil ihre Programmierung den Alles-für-euch grundsätzlich verbot, auf das Fabrikgelände vorzudringen.
»Noch ein Stück, Jungchen. Ja, jetzt.«
Kaum berührte der Gleiter mit einem winzigen Schrammen den Kopf der Mauer, lief der Alte schon die Wand hinunter und an der Dachplane vorbei in den Saal. Seine Kollegen taten es ihm nach.
»Das ist doch nicht die Siebenunddreißig«, krächzte er empört. »Was soll der Unfug?«
Der Saal unter ihnen wurde von einem knotigen, vielkantigen, plumpen Etwas beherrscht.
Pokou fühlerte. »Es ist viel zu wuchtig. Und es schwebt nicht einmal. Es steht wie ein Klotz auf dem Boden!« An seinen Mandibeln bildete sich Schaum. »Wo steckt dieser Tibala? Ich verlange eine Erklärung!«
»Ehrwürdiger Rat, lieber Freund«, ertönte neben ihm die schwache Stimme eines seiner Vertrauten, Xaio. »Was um alles in der Welt ist das?«
Pokou richtete den Blick unwirsch auf die Stelle, zu der sein Kollege zeigte. Ja. Was ist das? Er ließ einen Ball aus kaltem Feuer entstehen und schickte ihn in den engen Spalt zwischen Mauer und dieser angeblichen 37 hinunter. »Das ist... das sieht aus wie ...«
»Beine!«, keuchte der gebrechliche Xaio neben ihm.
In diesem Augenblick hörte er das Wetzen von Füßen drüben im Saaleingang. »Herr Pokou! Herr Pokou!«, rief jemand atemlos und krachte gegen den Tramm, der ihm im Weg stand.
Pokou spreizte die Fühler. Das konnte nur einer sein. »Hier, Ti-bala«, sagte er.
Da kam er auch schon in die Ecke gewetzt und drehte sich allen Ernstes um sich selbst beim Bremsen. Er fühlerte kurz zu ihnen hinauf, dann erblickte er die Beine, die sich von unten um eine der schroffen Kanten des Klotzes krallten. »Du meine Güte! Tawe! Macht dieses Ding weg! Macht dieses Ding weg!«
Pokou machte es weg. Als es funkensprühend verging, kam unten, auf dem Boden, ein mehr als übel zugerichteter Jungforscher Tawe zum Vorschein. Er lag halb auf der Seite, verdreht, und rührte sich nicht. Mehrere seiner Beine lagen abgetrennt neben ihm. Die Panzerbögen entlang klaffte eine tiefe Wunde. »Lebt er noch?« Po-kou bewegte sich die Wand hinunter.
»Glaube schon«, sagte Tibala unsicher.
»Dann los, in die Krankenstation mit ihm!« Pokou mobilisierte alle Reserven. »Kommt, Kollegen!« Schon erreichte er den Fußboden, wechselte vorsichtig auf die andere Ebene über. »Xaio, mach uns einen von deinen Schwebern, schnell!«
»Ja, das tu ich. Das tu ich«, sagte sein ältlicher Kollege. »Unter ihm? So langsam wachsen lassend?«
»Natürlich unter ihm! Aber bloß nicht langsam! Muss man denn
alles selbst machen! Du kannst das viel besser als ich!«
Unter Tawe entstand eine prächtige, schillernde Blase, die sich um ihn blähte wie ein Kissen, dann hob der schwerverletzte, bewusstlose Ueeba sanft vom Boden ab.
»Was habt ihr gemacht, du und Tawe, häh?«, herrschte Pokou den jungen Tibala an. »Ein Dutzend Aufgaben übersprungen oder was? Ihr wisst doch, dass das lebensgefährlich ist!«
»Ich ... nein ...« Tibala wedelte mit den Brustbeinen. Er sah völlig verwirrt aus.
»Es wäre mir lieber,
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