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PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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das Ausmaß seiner Notlüge.
    Das alles nur, weil Tawe vielleicht durchdreht?, dachte er. Ich muss verrückt sein. Hoffentlich trifft den alten Pokou nicht der Schlag. Erst die Hoffnung, dann der Skandal. Die werden mich... Herrje, ich habe keine Ahnung, was die mit mir machen werden.
    »Wir wissen ja noch nicht, ob es wirklich die korrekte Siebenunddreißig ist«, schwächte er ab.
    »Du wirkst seltsam«, sagte der Alles-für-euch. »Du belügst mich doch nicht?«
    »Nein«, sagte Tibala fest. »Wenn ich dich belüge, soll ich für immer im Lodertunnel schmoren.«
    Herrje, was sag ich denn da? Was sag ich denn da?
    »Hm«, machte der Alles-für-euch. Unvermittelt beschleunigte er wieder. Härter als zuvor.
    Tibala wurde nach hinten gedrückt. »He!«
    »In der Fabrik ist tatsächlich eine Menge los«, sagte der Gleiter. »Haufenweise Signale im Imago-Saal.«
    »Aber du fliegst in die falsche Richtung!« Neben und unter ihnen verschwammen die Schatten der Ringstadt, so schnell rasten sie die Grate des Gebirges entlang. »Du fliegst noch immer zur Fabrik!«
    »Pokou und seine Kollegen werden gerade verständigt«, sagte der Alles-für-euch. »Sie kommen mit einem eigenen Gleiter. Das geht schneller.«
    Täuschte Tibala sich, oder war auf einmal mehr Leben drüben in der Ringstadt? Er hatte den Eindruck, auf einmal überall die Reflexe von Gleitern zu sehen.
    Beim Lodertunnel, dachte er jämmerlich. Die reißen mir sämtliche Beine aus, wenn sie merken, dass es keine Siebenunddreißig gibt. Die bringen mich um...

Vierundzwanzig
    »Egal«, sagte Schroeder und sah ins Abendlicht hinauf. »Ich will jetzt diese Ringstadt sehen. Ruf mir so einen Alles-für-euch-Gleiter, bitte. Du weißt doch bestimmt schon, wie das geht.«
    »Also wirklich, Startac. Manchmal könnte ich dich ...« Tamra funkelte ihn an.
    Er sah sie an und machte eine Handbewegung. Na los, Mädchen! Mach schon. Den Gleiter.
    »Ooh! Männer!« Sie stapfte ein paar Schritte weg, klickte am Bedienfeld ihres Anzugs herum und sagte etwas in ihr Kragenmikrofon. Dann verschränkte sie die Arme vor der Brust und funkelte ihn wieder an. »Gleiter ist unterwegs.«
    »Danke. Geht doch.«
    »Aber glaub ja nicht, dass ich dich allein dorthin lasse!«
    »Bitte? Ich denke, du magst es nicht bei den Maschinenteufeln.«
    »Mag ich auch nicht. Aber du hast vielleicht eine psychoaktive Droge im Bauch. Da lass ich dich nicht allein irgendwo rumfliegen.«
    »Um die kümmert sich sicher der Anzug-Medo. Außerdem habe ich nur einen Schluck davon genommen. So schlimm kann das schon nicht sein.«
    Sie sah weg, sah ihn wieder an. Ihr Blick flackerte jetzt »Der An-zug-Medo, ja?«, sagte sie. Ihre Stimme war leiser.
    »Ja«, sagte Schroeder. »Ich frag mich sowieso, warum du mich nicht von Anfang an in dem Ding gelassen hast. Der Medo hätte sicher besser mit meinem Zustand umgehen können.« Als er ihr Gesicht sah, hätte er sich am liebsten auf die Zunge gebissen. »Du bist ein ...« Sie brach ab. »Warum bist du so?« Seine Kehle war eng. »Entschuldige.« Er musste das Wort richtig hinausquetschen. Er
    schloss die Augen.
    »So zu«, sagte sie mehr zu sich selbst »So verschlossen.« Sie schüttelte den Kopf und wandte sich ab.
    Schroeder hatte das Gefühl, dass etwas zwischen ihnen zu zerreißen drohte. Die Verbindung, die er von Anfang an zu dieser Frau gespürt hatte.
    Na, warum nicht? Sein erster Impuls war, sich wegzudrehen. Aber er tat es nicht »Tamra«, sagte er. Sie schüttelte den Kopf, schniefte.
    »Tamra. Ich komm mir so hilflos vor. Ich ...« Ich wollte dich retten, dachte er, dir beistehen. Und dann lieg ich im Koma, und du bist längst wach. Er räusperte sich. »Ich könnte schreien.«
    »Du könntest schreien?«, fuhr sie ihn an, aber sie hatte Tränen in den Augen. »Ja, dann tu's doch endlich mal. Statt immer so von oben herab zu sein ... so gnadenlos.«
    »Gnadenlos?« Das Wort erschreckte ihn.
    »Ich will dich begleiten«, sagte sie. »Ich hab eine Scheißangst vor den Posbis, aber ich will nicht, dass dir irgendwas passiert, du Idiot!«
    Du Idiot, dachte er und musste lachen. »Tamra ...«, sagte er glucksend. »Mensch.« »Jetzt lach mich nicht auch noch aus!«
    Sie schlug nach ihm, und irgendwie fing er die Faust mit der Hand ab, und auf einmal hatte er Tamra im Arm, und sie versuchte ihn wegzustoßen, und er hielt sie fest, Tamra, diese Frau aus Haut und Knochen, diese geballte Ladung Energie, Tamra, die ihn nun ebenfalls hielt, festhielt, umarmte, und so

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