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PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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die Suspendierung ohne Umschweife zu akzeptieren und dich für eine Ratsentscheidung zur Verfügung zu halten.« Der Alte klang so förmlich. Was sollte das? »Anderenfalls sehe ich mich gezwungen ...«
    »Ja?«, sagte Lamrié lauernd. »Was denn, du Knochenhülle!«
    »... sehe ich mich gezwungen, die Hochedle Wissenschaft gegen dich anzuwenden!«
    »Die Hochedle Wissenschaft? Du? Hier hast du deine Hochedle Wissenschaft!«
    Ein gewaltiges Rummsen ließ den Trimmraum erbeben. Tibala sah plötzlich nicht mehr das verschwommene Blau der Leuchtwände, sondern irgendetwas Graues, Schattiges.
    Er knabberte sich hektisch die Augen sauber.
    Das war... ein Monolith! Lamrié hatte einen gewaltigen Monolithen gebildet und den alten Forscher damit zerquetscht!
    Der riesige Fels aus Psi-Materie fing zu glühen an, zu beben.
    »Ich mag nicht mehr«, wimmerte Adilai oben im Baum. »Das wird mir alles zu viel jetzt, echt.«
    Ein Bersten. Brocken von Fels flogen in alle Richtungen, zer-schmetterten ...
    Nein. Es waren nur noch Schaumbatzen, die gegen die Wände spritzten.
    Sie kämpfen mit Psi-Materie?, schoss es Tibala durch den Kopf. Die Hochedle Wissenschaft? Das hab ich ja noch nie gehört! Das ...das ist ja krank!
    »Los!«, rief Lamrié. »Schnappt euch den alten Narren! Es wird Zeit, dass dieses lachhafte alte Fabriksystem fällt! Tausend Jahre Schwachsinn! Tausend Jahre ohne Ergebnis!«
    Und auf einmal ging alles ganz schnell.
    Drüben, in der Krankenstation, hatten sie Tawe auf den Bauch gelegt und waren gerade fast fertig damit, seine klaffende Wunde am Rücken zu verkleben.
    »Ich hab keinen Puls mehr.«
    »Egal. Solange er das hier hat, ist er eh tot.« Kollege Mouuach hielt die Pistole wieder an die offene Wunde, in der die Lungen zu sehen waren. Er klebte weiter.
    Kratz.
    »Was war das?«
    »Ich fasse es nicht. Er hat die Beine gespreizt. Er hat alle Beine von sich gestreckt.«
    »Alle« war eine Übertreibung. An die zehn Beine füllten einen Mülleimer unter dem Tisch. Zwei baumelten an den letzten Gelenkfasern. Aber ansonsten hatte der gute Xaio Recht: Der junge Tawe hatte die Beine bewegt.
    Prassel.
    »Die Fühler. Jetzt guck dir die Fühler an!«
    »Haltet ihn fest! Der springt uns gleich runter!«
    Zwei weitere Forschungsräte sprangen hinzu.
    »Ich hab Puls! Ich hab Puls!«
    »Haltet ihn! So haltet ihn doch!«
    Ein Fauchen. Aggressiv. Grässlich.
    Die Ueeba wichen zurück.
    Tawe, einer von tausend Söhnen des ehrwürdigen Kollegen Mouuach, dem gerade die Sinne schwanden und die Klebepistole hinunterfiel, kroch von dem Operationstisch hinunter. Ein Pfeifen
    war zu hören, unruhig, flatternd. Wie Wind in einem Schaumbaum.
    Es kam aus der Wunde am Rücken.
    Es waren seine Atemzüge.
    »So haltet ihn doch zurück«, flüsterte einer der Räte.
    Aber niemand regte sich.
    Das Kratzen, das Prasseln, das Pfeifen ... sie verklangen, als Tawe kriechend, zuckend, atmend um die Ecke verschwand.
    Erst jetzt hörten die alten Freunde des Ersten Rates den Lärm drüben, der gedämpft durch die dicken Mauern der Bibliothek drang.
    »Auf ihn!«, donnerte Lamrié. »Weg mit den alten Mumien!«
    »Weg mit den Mumien!«, nahmen seine Kumpane oben im Baum den Ruf auf. »Frische Luft an den Muff!« »Das ist offene Revolte«, empörte sich Pokou.
    Hör auf zu reden, dachte Tibala. Hör doch auf zu reden!
    Er hatte keine Ahnung, was er tun sollte - was er tun konnte, aber er rannte in den Trimmraum.
    In diesem Moment stürzten die Kumpanen sich vom Baum.
    Zing!, spreizten sich tiefschwarze Gitterstäbe quer durch den Raum, versperrten ihnen den Weg.
    Spra-zisch!, lösten die Gitterstäbe sich in tausend mal tausend kleine goldene Flitterpartikel auf. Lamrié lachte.
    Zack!, stand plötzlich eine bunte Pyramide, wo er eben noch gewesen.
    Zong! Zeng! Prang! Klonk! Immer größere, immer bizarrere geometrische Körper erfüllten den Raum.
    »Hilfe!«, schrie Adilai. Der Baum wankte unter der Wucht der Körper, zerbrach unter ihr.
    Tibala sprang vor, krabbelte zwischen Würfeln und Kuben und Kegeln hindurch, über umgestürzte Säulen hinweg. Kristalle prasselten auf ihn nieder, sodass er die Augen einziehen musste. Einmal sprang ihm sein Spiegelbild entgegen und zerplatzte bei der Berührung wie eine Seifenblase. Und dann stand er da und riss die Brustbeine hoch und fing Adilai auf. Und hinter ihr kam der ganze Baum herunter, ein Rollen, ein Poltern, ein Rutschen.
    Adilai kreischte auf in seinen Brustbeinen und verstummte. Ti-bala

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