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PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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schaffen konnten, weder mit ihren Stummelmündern noch mit ihrem lappigen, ausgeleierten einzelnen Brustbeinpaar noch, wie die Ueeba-Frauen, mit ihrem Geist »Das sind sie?«, fragte Tawe fassungslos.
    »Die Ober-Denker«, bestätigte Tibala. »Die Hüter, wie die Ueeba-Frauen sie nennen. Sie selbst nennen sich Kelosker.«
    »Solche Viecher haben den Ueeba die Siebenunddreißig aufgegeben?«
    »Pass auf, was du sagst.« Bala sah sich nach den Älteren um. »Jawohl. Vor Ewigkeiten.«
    »Diese Dinger da unten können den Schleierstern am Himmel sehen, wann immer sie wollen, ganz gleich, wie weit er entfernt ist? Ich fasse es nicht.«
    »Das können sie, und noch viel mehr. Weißt du, wer die Al-les-für-euch lenkt? Sie.«
    Tawe starrte auf das Dorf hinunter. Er musste wieder an das Märchen von der Seherin Mesehi denken, an ihren Schrei vom Geziefer der Göttinnen... »Dann sind die Göttinnen nicht tot?«
    »Göttinnen?« Tibala lachte klappernd. »Nenn sie so, wenn du willst. Ich habe keine Ahnung, ob sie überhaupt ein Geschlecht haben.«
    Wenig später standen die Ueeba zwischen den Hütten. Die Ober-Denker kamen näher wie scheue, stumpfe Tiergiganten. Sie umringten die kleine Gruppe, schnaufend, mit baumelnden Armen.
    »Ich grüße euch«, sagte Mouuach, der Pokou vertrat, weil der Alte seit dem Kampf in der Bibliothek noch schlechter zu Fuß war als ohnehin schon.
    Die Ober-Denker schnauften. Sie sahen die Ueeba an. Sie sahen einander an. Sie zerstreuten sich wieder.
    »Dafürhaben wir Larion gelernt?«, sagte Tawe leise zu Bala.
    »Sei doch still!«, flüsterte Bala.
    Aber Mouuach hatte sie schon gehört »Haben die Herren Jungforscher ein Problem?«
    »Nein.« - »Nein, ehrenwerter Mouuach.«
    Der Forschungsrat gab sich damit zufrieden. Mouuach war Tawes Vater, aber weder bevorzugte er ihn, noch ging er extra streng mit ihm um. Mouuach war der Vater von tausend.
    »Das ist ein guter Tag«, sagte er und sah den Ober-Denkern nach. »Ein sehr guter Tag.«
    »Äh«, machte Tawe. »Wie meinst du das, ehrenwerter Kollege?«
    »Sie haben uns angesehen«, sagte Mouuach.
    Ui, dachte Tawe. Ich bin beeindruckt. »Und jetzt?«
    Mouuach fühlerte Tawes Freund an. »Tibala?«
    »Ich denke, sie rechnen«, sagte dieser zögernd. »Sie rechnen den ganzen Tag. Sie haben den Plan geschaffen. Die Aufgaben. Sie warten und rechnen. Damit am Ende alles zusammenpasst.«
    »Ja. Sehr schön«, sagte der Ältere. »Und weiter?«
    »Sie warten. Auf uns Ueeba. Uns Forscher. Dass... dass wir fertig werden. Mit unseren Aufgaben. Und so lange wir nicht fertig werden, müssen sie rechnen. Müssen sie aufpassen. Im Wald fällt ein Baum um - was bedeutet er im großen Plan?«
    »Oder ein Sandkorn setzt sich in deiner Mandibel fest«, erinnerte Mouuach an sein Lieblingsbeispiel.
    Oder ein Elolan kackt auf einen flügelschlagenden Schmetterling, dachte Tawe.
    »Ja, genau«, sagte Tibala. »Während der Hitze. Das Sandkorn quält mich, und ich komme später zu den Frauen. Werde ich noch die Frau treffen, mit der ich das Kind zeugen kann, das das Kind zeugt, dessen Kind die Siebenunddreißig löst?« Er fühlerte zu ihrem Unterweiser. »So?«
    »Richtig. Der Wind verweht den Sand, den Tawe mit den Füßen aufwirbelt, und sie rechnen. Tawe guckt seinen Unterweiser mürrisch an, und sie rechnen.«
    »Da hören sie ja nie auf zu rechnen«, sagte Tawe.
    »Siehst du«, sagte Forschungsrat Mouuach zufrieden. »Oh. Was ist das?«
    Tawe sah sich um. Ein Ober-Denker kam auf sie zu, hinten von einer Hütte aus. Er bewegte sich um einiges flinker als seine Kollegen, schnaufte zielstrebig näher. Direkt auf Tawe zu.
    Oder schlicht über ihn hinweg? Tawe sah sich um, er stand mitten
    auf einem Weg. Er bewegte sich seitwärts.
    Der Ober-Denker änderte geringfügig seinen Kurs. Sie hörten ihn schnaufen.
    Dieser Ober-Denker war noch um einiges hässlicher als seine Kollegen. Seine Haut war nicht nur ledrig, sondern irgendwie gescheckt, der Kopf noch höckeriger, noch wulstiger.
    »Das ist ja... « Tawes Unterweiser führte den Satz nicht zu Ende.
    Während der Ober-Denker näher wankte - er schien irgendein Problem mit den Beinen zu haben -, sah Tawe, dass seine Haut nicht gescheckt war, sondern von einem feinen Netz überzogen. Waren es Narben? Eine Art Schmuck?
    Tawe konnte durch die Schalen seiner Beine spüren, dass der Boden mit jedem Schritt bebte, den der Ober-Denker tat. Sein Kopf war wulstiger als der seiner Kollegen, sah Tawe jetzt, weil er nicht vier

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