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PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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doch besorgen.«
    »Ach so?«
    »Aber ja. Es stammt ohnehin aus unserer Produktion.«
    »Es ist kein Hausmittel der Ueeba-Frauen?« Irgendwie beruhigte Schroeder dieser Gedanke. Er hatte entschieden mehr Vertrauen in die pharmazeutischen Fertigkeiten der Posbis als in das Selbstange-rührte irgendwelcher Ureinwohner.
    Auch wenn es Tamra vielleicht anders ging.
    »Die Wortfügung >Haus-Mittel< ist mir nicht vertraut«, sagte der Gleiter einige Sekunden später. »Aber wenn du mit deiner Frage dein Erstaunen darüber ausdrückst, dass sie dieses Öl nicht selbst herstellen, dann lass dir gesagt sein, dass die Ueeba-Frauen nie etwas herstellen. Sie haben doch uns.«
    »Das heißt, ihr nehmt ihnen die ganze Arbeit ab?«, fragte Tamra.
    »Alles«, erklärte der Gleiter. »Dafür sind wir doch da.«
    Und wozu sind die Ueeba-Frauen da?, wollte Schroeder schon fragen. Ihm schossen Bilder von Harems durch den Kopf - und noch weit weniger angenehme: Von Gebärmaschinen. »Und was machen die Ueeba-Frauen den ganzen Tag?«, formulierte er seine Frage etwas neutraler.
    »Die ganze Nacht«, sagte der Alles-für-euch, anscheinend ein Besserwisser. »Sie spielen. Sie erfreuen sich des Lebens.«
    »Ah ja. Verstehe.«
    »Und? Möchtet ihr nun, dass ich wieder umdrehe? Und euch die gewünschte Ware bequem ans Bett liefere?«
    »Nein, danke. Bring uns hin. Du kannst dolmetschen.«
    »Gern.«
    Schroeder beugte sich zu Tamra und flüsterte ihr ins Ohr: »Hat der Kerl jetzt patzig geklungen oder nicht?«
    »Pst«, machte sie und tätschelte seine Hand.
    Er spürte die Berührung noch Sekunden später.
    Die Welt der Frauen erwies sich als völlig anders. Wenn auch als Wahnsinn.
    »Geht ruhig und schaut euch um«, hatte der Gleiter in dem von Lampions und Feuern erhellten Ring der Buden am oberen Rand der Festwiese gesagt. »Ich finde euch schon wieder.«
    Während er gemeinsam mit der Heile-Nehmbude klärte, ob die Haut der beiden Menschen das Flammteufel-Öl vertragen würde -sie hatten ihm nur einen Zungenabstrich dalassen müssen -, wan-derten sie den Ring der Buden entlang.
    Verfolgt, beobachtet, angefühlert von den Ueeba-Frauen. Sie waren deutlich kleiner und hüllten sich in leuchtende, kunstvoll verzierte und geformte Felder. Ihr Kreischen wurde von der Helmsoftware gut ausgefiltert und klang so nur noch wie lautes Vogelgezwitscher.
    Die meisten Stände reichten Schroeder nur bis ans Kinn, sodass er über die Planen hinweg bequem ihren Gleiter sehen konnte, der vielleicht 100 Meter entfernt über der Heile-Bude hing. Rauchschwaden zogen über das Gelände, die Luft roch würzig nach Feuer, nach Räucherwerk, nach Grillfleisch.
    Schroeder bückte sich, um in den Stand vor ihm schauen zu können. Ein Schmuckstand. Hunderte sorgfältig aufgereihter Ringe glitzerten auf schwarzem Samt. Er schüttelte kurz den Kopf, so befremdend vertraut war ihm der Anblick von Märkten, die er auf Humanoidenwelten besucht hatte.
    Eine Ueeba-Frau steckte sich eifrig Ringe an, ein halbes Dutzend auf jedes Bein. Sie war ungeschickt: Ringe purzelten ins Gras. Manchen fühlerte sie nach und hob sie auf, andere ließ sie liegen und bediente sich wieder aus der Auslage. Schroeder bückte sich tiefer. Hinter dem Standtisch kauerte ein filigran gebauter Posbi, der aussah wie etwas, das ein klassischer Silberschmied aus purer Langeweile und Verspieltheit gehämmert hatte. Mehrere Linsen waren auf die Frau gerichtet, die sich zwitschernd Ring um Ring ansteckte und schließlich ruckhaft weiterkrabbelte. Sie wirkte völlig benebelt. Hinter ihr im Gras blieb eine Spur aus glänzenden Ringen zurück.
    Schroeder beugte sich wieder unter die Standplane. Die Auslage war zu mindestens einem Drittel gelehrt. Der Posbi schaute der Frau einige Sekunden nach, dann öffnete er einige verborgene Schubladen in seinem Körper und füllte die Lücken wieder.
    Schroeder schüttelte amüsiert den Kopf und spazierte weiter.
    Er wollte Tamra gerade über Helmfunk ansprechen, als er sie entdeckte.
    Die Alteranerin hatte sich ins Gras gesetzt. Ihr Rücken war ihm zugewandt; sie schaute sich offenbar an, was unten auf der Festwiese vor sich ging.
    Schroeder warf schmunzelnd einen Blick dorthin. Am Ende der Senke wurden archaische Riten zelebriert. Irgendein Getön, das die planetare Jugend bestimmt als göttliche Musik abfeierte, wurde dort unten zum Besten gegeben, komplett mit Lichtspielen und Raucheffekten. Eine selten erwähnte kosmische Konstante, dachte Schroeder und grinste in

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