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PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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Vielleicht.
    Schroeder sah Tamra an. »Willst du es noch einmal hören?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Okay«, sagte Schroeder und ging in ihrem Zimmer auf und ab. »Okay ... was fangen wir jetzt damit an? Dass sie sich nicht grün sind, ist klar. Dass es jetzt gerade eine kritische Zeit ist, auch. Die Kelosker halten aus irgendeinem Grunde diesen Dimensionstunnel offen.«
    »Nicht, damit wir da. hindurchspazieren. Das dürfte klar sein.«
    Schroeder lachte auf. »Eben hast du noch anders darüber gedacht.«
    »Da hatte ich auch noch nicht die ganze Aufzeichnung gehört.«
    »Tja, siehst du. Und jetzt bin ich deiner Meinung von vorhin.«
    »Wieso auf einmal?«
    Schroeder suchte die Stelle.
    Tawe (laut): Und?
    Crykom (weiter weg): Vielleicht.
    »Daraus leitest du ab, dass sie seit tausend Jahren einen Dimen-sionstunnel offen halten, damit wir da hindurchspaziert kommen? Ganz schön von sich überzeugt, der Herr.« Tamra sah regelrecht wütend aus.
    »Nicht, damit wir da hindurchspaziert kommen. Damit jemand da hindurchspaziert kommt. Sie schaffen Möglichkeiten. Vielleicht werden wir ein wenig helfen können, wer weiß.«
    »Das ist mir zu abgehoben!«
    »Warum bist du so sauer?«
    »Soll ich schon wieder Sklavin sein? Dienerin irgendeines Plans? Ich will frei sein, Startac! Frei!«
    Sie fauchte ihn an, und dann weinte sie. Voller Wut. »Ich will frei sein!«
    Startac wollte sie in den Arm nehmen, doch sie schlug ihn weg. Stand dort vor ihm, breitbeinig, keuchend, zum Zuschlagen bereit. Und weinte. Ohne sich wegzudrehen. Ohne sich zu verstecken. Ihre Augen waren riesengroß unter den kurzen, verstrubbelten Haaren, und ihr Blick ließ ihn nicht los.
    »Okay.« Er atmete scharf aus. »Lass uns von hier abhauen.«
    Sie zuckte zusammen. »W-was?«
    »Lass uns sehen, wie wir von hier wegkommen.«

DREIUNDDREIßIG
    Der Besuch in der Siedlung der Ober-Denker hatte Tawe erschüttert. Er merkte es erst nach Tagen und verstand es selbst nicht. Aber was die älteren Forscher nicht geschafft hatten, was nicht einmal Tibala mit seinen Nachrichten von Adilai vermocht hatte, geschah: Tawe lebte auf. Die Ober-Denker faszinierten ihn.
    Besonders dieser eine mit den Netzmustern.
    »Wer war das? Kennst du ihn?«
    »Das ist Rechenmeister Crykom!«, erklärte Bala empört. »Er ist praktisch der Erste Rat des Dorfes!«
    Crykom also. Der Rechenmeister. Tawe fragte sich, ob er hinter
    der Lockerung seiner Ausgangsperre steckte.
    Tawe studierte. Tawe übte. Besessen.
    Immer wieder besuchte er von nun an die Siedlung, manches Mal musste er sich regelrecht davonstehlen. Dabei nahmen die Ober-Denker ihn kaum wahr. Ob er still irgendwo im Dorf klebte, ob er sie ansprach: Anscheinend war er für sie, obwohl wesentlich größer, genauso unbedeutend wie ein Steinchen, das am Wegrand lag.
    Eher noch geringer. Einmal sah er einen Kelosker, der über einem Stein meditierte. Er betrachtete ihn mit einer Konzentration, die Tawe nicht verstand. Einen Stein, der wie tausend andere war. Als er ihn nach vielen langen Atemzügen beseite legte und weiterging, huschte Tawe hinterher und griff sich den Stein. Er schien ihm wie jeder andere, und als er ihn zwischen die anderen Wegsteine warf, konnte er ihn nicht einmal mehr wiederfinden, so wenig unterschied er sich von den anderen.
    Eines Tages betrat Tawe erstmals nach dem Kampf am Trimmbaum wieder die Bibliothek. Die Nordwand war geweißelt worden -tatsächlich sogar neu hochgezogen. Zumindest der Teil, der mitsamt Lamrié im Hyperraum verschwunden war. Noch während seiner Genesung hatten die Forscher angefangen, ein Holzgerüst hochzuziehen.
    »Wozu die Mühe?«, hatte Tawe gefragt - schuldbewusst. »Ich könnte die Lücke doch sauber mit Psi-Materie schließen.«
    »Könnte! Könnte!«, hatte Pokou gewettert. »Das wage ich zu bezweifeln, du bist viel zu schwach. Und außerdem denk nach, bevor du Vorschläge machst!«
    Tawe hatte es längst gewusst Forscher bastelten nicht mit Psi-Materie herum. Sie hoben sich ihre geistigen Kräfte für die Aufgaben auf, und ansonsten arbeiteten sie. Mit Eimer und Kelle und Pinsel und blablabla ...
    Nur sah er jetzt, dass niemand sich die Mühe gemacht hatte, Bücher, Dokumente und Speichermedien vor den Bauarbeiten sicherheitshalber auszulagern. Man hatte einfach die Wand hochgezogen und geweißelt und dann die Regale ergänzt, wo sie fehlten. Die neuen Bretter leuchteten sauber und leer. Die alten Regale waren vollgequetscht wie eh und je und von einer zusätzlichen

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