PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine
gab.
Zwei Stunden später sprach Kat-Greer auf der schon längst einberufenen Versammlung seines Generalstabs. »Ich werde so schnell wie möglich mit meinem Flaggschiff von Caligo starten und Kurs auf das Grenzgebiet zum Imperium Altera nehmen«, sagte er. »Nun, da ich keine Kräfte zur Abwehr von Posbis mehr vorhalten muss, werden mir die Planeten des Imperiums in den Schoß fallen wie reife Früchte. Ich werde meine stärksten Troventaare sammeln, die Schiffe mit den größten Reichweiten, und mich bei sich bietender Gelegenheit der ersten Imperiums-Welten bemächtigen. Das Ende des Imperiums Altera steht unmittelbar bevor, und schon bald werden die Laren die unumschränkten Herren über Forn-Karyan sein.« Er genoss das begeisterte Klatschen und Johlen seiner engsten Gefolgsleute. Doch, dachte er, mein Plan hat wirklich einen Hauch von Genialität. Alles ist gut, und alles wird gut.
Sechs
Vhatom Q’arabindon: Vergangenheit Das Feuerrad dreht sich
Vhatom Q'arabindon erwachte und sah das Rad aus Feuer.
Es loderte nicht weit von ihm entfernt, ein flammendes Licht im Halbdunkel einer gleichförmigen, eintönigen Landschaft ohne jede hervorstechende Landmarke. Dahinter ging die von Gräsern unterschiedlicher Höhe bewachsene Steppe nahtlos in den Horizont über. Eine kleine, fahlgelbe Sonne stand so tief am Himmel, dass er sie nur als verschwommenen Ball ausmachen konnte. Ihr Licht warf bereits lange Schatten.
Ging das Gestirn gerade auf oder unter? Er konnte es nicht sagen. Er kannte diese Sonne nicht; es war nicht die seiner Heimatwelt, genau, wie dieser Planet nicht seine Heimat war.
Wo bin ich?, dachte er. Was für eine Welt ist das? Wie bin ich hierher gekommen?
Er versuchte, sich auf den oberen Tentakeln aufzurichten, doch es gelang ihm nicht. Er hatte nicht das geringste Gefühl in ihnen. Was
war mit ihm passiert?
Vhatom lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf das Feuerrad. Es kam ihm seltsam vertraut vor, als habe er es schon einmal gesehen. Aber wann? Bei welcher Gelegenheit? Die Erinnerung war undeutlich, ein Schatten am Rand seines Bewusstseins, der schon wieder verblich. Bald würde er endgültig verschwunden sein, sosehr er sich auch bemühte, ihn im Gedächtnis zu behalten.
War es nicht immer so? Der Gedanke drängte sich ihm auf, ohne dass er eine Begründung dafür fand. Woher sollte er dieses Feuerrad kennen? Wenn er es schon einmal gesehen hatte, musste es jedenfalls vor langer Zeit gewesen sein.
Er sog tief die Luft ein. Sie roch fremdartig, leicht morastig, faulig. Er konnte sie atmen, aber es war nicht die Luft, die er gewohnt war.
Hier war nichts so, wie er es gewohnt war.
Er hatte noch immer keine Kontrolle über seine Gliedmaßen. Verwirrt versuchte er, den Kopf zu drehen. Es gelang ihm nicht. Mit einem Auge sah er am vorderen Teil seines Körpers entlang und machte einen langen, schaufelartigen Mund aus, der fast auf dem Boden ruhte.
Ein Maul. Einen Schnabel.
War das sein Körper? Sein Gesicht? Er konnte sich nicht daran erinnern, es sich aber auch nicht vorstellen. Aber wie sollte es anders sein?
Er kämpfte gegen die aufsteigende Verwirrung an, die sich in Panik zu verwandeln drohte, versuchte, ruhig zu bleiben. Es fiel ihm schwer. Es gelang ihm nicht einmal, tief durchzuatmen. Irgendwie kannte er seinen Körper nicht gut genug, um ihn dazu zu zwingen.
Während er noch versuchte, ein Hyperventilieren zu vermeiden, veränderte sich sein Sichtfeld. Die fremde Welt schien sich um ihn zu drehen, und er stellte fest, dass er nun auf den Boden blickte.
Hatte er das bewirkt? Wie, mit dieser mangelhaften Körperbeherrschung?
Nun sah er, dass es sich bei der Ebene, auf der er sich befand, nicht um Steppenland, sondern um einen Sumpf handelte, um Morast. Vielleicht ein Flussdelta, oder die Überflussauen eines gewaltigen Stroms, der nicht vor allzu langer Zeit noch über seine Ufer getreten war.
Eine Umgebung, die für solch eine ... Schnauze, wie ich sie habe, wie geschaffen ist, dachte er. Damit kann man graben, feuchte, lockere Erde bewegen, Bauten ausheben ...
Bauten! Tiere legten Bauten an. Er hingegen war ein intelligentes Wesen, sich seiner selbst und seiner unerklärlichen Lage bewusst. Wieso dachte er von sich wie von einem ... Tier!
Ihn überraschte die Gelassenheit, die er an den Tag legte. Die Panik lauerte am Rand seines Bewusstseins, ergriff aber noch nicht Besitz von ihm. Als dann die Gedanken kamen, die kommen mussten, nahm er sie nur kurz ernst, dann drängte
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