PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine
Götter in diesem Augenblick entschieden, dass er in seinem Leben mehr Böses als Gutes getan hatte. Er wollte schreien, doch mehr als ein hohes, hilfloses Quieken drang nicht aus seinem schaufelförmigen Maul.
Dann erreichten die feurigen Lichtfäden das Flammentor, und es trank von ihnen, und trank und trank Vhatom sah, dass es mehr aufnahm, als es verkraften konnte, und wusste, was geschehen würde, noch bevor die Feuerspeichen dermaßen anschwollen, dass sie die Luft - oder was auch immer sich dort befand - zwischen ihnen versengten und das Rad explodierte.
»O nein!«, drang Ajak Feuertrinkers Stimme in seinen Verstand, diesmal aber nicht zornig, sondern wehleidig, fast verzweifelt. »Nicht schon wieder! Was ist nur los mit dieser Plasma-Psyche? Wie konntest du nur, Herr? Ich weiß nicht mehr, was ich mit diesem Ding noch anstellen soll! Wieso hast du dir dieses Objekt nur andrehen lassen, Herr? Wie konntest du mir das nur antun?«
Das Feuerrad explodierte, doch Vhatom ging durch das Feuer, ohne dass es ihn verbrannte, weil er seine Kraft achtete und seine Freundlichkeit schätzte, die Hitze respektierte und die Wärme hegte.
Das Feuer hatte nie eine Bedrohung für ihn dargestellt.
Er ging durch das Feuer, und seine Welt erlosch.
Und er mit ihr.
Sieben
Verduto-Cruz: Orombo, 29. Mai 1343 NGZ (4930 nach Christus)
Bei der Achtzigsonnenwelt, von der aus er an Bord eines zu einem Konvoi aus zehn Schiffen gehörenden Fragmentraumern aufgebrochen war, handelte es sich um einen Sauerstoffplaneten, der Heimat seiner Vorfahren nicht unähnlich, mit Ausnahme eines einzigen Kontinents eine blühende Welt mit ausgedehnten Meeren, Wäldern, Ebenen und Gebirgen.
Orombo hingegen war ein Industrie- und Kriegsplanet und -zumindest für ihn - ein bedrückender Alptraum. Natürlich kannte er den sechsten Planeten des gelben Sterns; er hatte diese Welt, deren Schwerkraft um ein Drittel höher war als die seiner Heimat und des Planeten seiner Ahnen, vor 36 Jahren schon einmal angeflogen, und auch auf dieser Mission hatte die BOX-1122-UM zuerst diesen gewaltigen, planetenumspannenden Werft- und Industriebetrieb ansteuern müssen.
Ein stählerner Planet, gerodet, eingeebnet, zugebaut. Eine Wüste aus Stahl und Plastbeton, auf der wohl keine Spur von Leben mehr existierte. Die Atmosphäre war eine trübe Mischung aus Edelgasen und Stickoxiden. Ihr Sauerstoffanteil war einmal weit höher gewe-sen, doch die umfassende Bebauung hatte ihn beträchtlich reduziert.
Posbis brauchen keine Luft zum Atmen, dachte er.
Eine eigenartige grau-silberne Albedo umgab den Planeten. Transportscheiben verdunkelten den Himmel, und im Orbit hingen Stahlkolosse, die - wie überdimensionale Kraken - Fragmentraumer umschlangen. Ströme von Kleinfahrzeugen für Materialtransporte und Versorgungsflüge pendelten zwischen diesen Stationen und der Stahlwüste des Planeten. Direkt über ihm zog langsam eine Fabrik ihre Bahn über den Planeten. Hier gab es keine Berge und Täler, kein Land und keine Meere. Sogar die Leben spendenden Ozeane waren in die Bebauung integriert worden. Wo Wasser sichtbar wurde, ergoss es sich durch künstliche Kanäle und verschwand tosend in Fabrikanlagen, ohne jedoch an anderer Stelle wieder zum Vorschein zu kommen.
Verduto-Cruz fühlte sich unwohl unter der Verdichtermaske mit ihren zahlreichen Filtern. Sie saß nicht genau, drückte seine vier Nasenöffnungen leicht zusammen und rieb sich an seinen vollen Lippen. Es bereitete ihm nicht gerade Schmerzen, war aber unangenehm. Er wünschte sich, die Posbis hätten ihm seine Ausrüstung gelassen.
Und er musste sich eingestehen, er vermisste Kohurion. Er fragte sich, was aus dem Roboter geworden war. Wahrscheinlich würde er ihn nie wiedersehen.
Aber allein daran lag es nicht. Diese Welt machte ihn depressiv. Sie glich den Fragmentraumschiffen der Posbis, deren Anblick ihm unwillkürlich einen Schauder über den Rücken laufen ließ. Die Oberfläche war ein Konglomerat schluchtenartiger Strukturen, zwischen denen gigantische Bauten wie überdimensionierte Städte aufragten. Höhenunterschiede bis zu vier Kilometern prägten das Bild.
Wahres Leben!, dachte Verduto-Cruz. Natürlich waren die Laren Wahres Leben. Natürlich waren sie jeder anderen Spezies in Ambria-dor weit überlegen. Aber das hier .
Wenn er Kat-Greer jetzt berichten konnte, was er in diesem Augenblick sah ...
Allmählich wurde Verduto-Cruz bewusst, welches unglaubliche Glück die Laren des Kleinen
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