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PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine

PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine

Titel: PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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kaum ein Unterschied ausmachen, wirkte der Himmel genauso fremd auf ihn wie zuvor, doch dort schien etwas zu flackern, ein irrlichternes Leuchten, das an dem zerrte, was er als Normalität ansah.
    Ein natürliches Phänomen dieses Planeten? Oder etwas ganz anderes?
    Er schloss erneut die Augen, und als er sie wieder öffnete, vermochte er nichts Ungewöhnliches mehr auszumachen. Entweder, die Erscheinung war verschwunden, hatte sich aufgelöst, oder seine Sinne nahmen sie nun als ganz normal wahr.
    Er richtete die Aufmerksamkeit wieder auf das Rad aus Feuer.
    Wieso war es ihm so vertraut vorgekommen? Hatte dieses Rad etwas mit seiner Vergangenheit zu tun?
    Nein, wohl kaum. Er wusste nicht, was diese Überlegungen ausgelöst hatte. Das Feuerrad war ihm genauso fremd wie seine Umgebung.
    Wo war er? Und wie war er hierhergekommen?
    Zumindest das Atmen fiel ihm nun nicht mehr schwer. Die Luft, die er atmete, mochte noch immer irgendwie anders sein als die, die er gewohnt war, doch es war die richtige für diesen Körper. Die an-dere, an die er sich vage erinnert hatte, war die einer anderen Welt. Vielleicht derjenigen, von der er stammte?
    Das Feuerrad, mahnte er sich.
    Am Anfang war das Feuer. Etwas anderes fiel ihm nicht dazu ein. Aber nicht auf dieser Welt, nicht mit diesem Körper, den er nun bewohnte. Dieses Wesen hatte noch nicht gelernt, das Feuer zu beherrschen.
    Das Rad war seine einzige Erinnerung, auch wenn er sie nicht genau einzuschätzen vermochte. Er betrachtete es genauer, bewegte sich langsam darauf zu. Langsam, weil er nicht schneller konnte, ohne dass seine Beine ihm wieder den Dienst versagten und er in den Morast stürzte.
    Ein Rad aus Feuer, so groß, dass er durch die Lücken zwischen den lodernden Speichen schreiten konnte. Diese Vorstellung kam ihm ganz natürlich vor: durch das Feuer gehen, als neues Wesen und geläutert daraus hervorgehen. Er hatte keine Angst vor dem Feuer; es hatte nie eine Bedrohung für ihn dargestellt. Man musste nur damit umzugehen wissen, seine Kraft achten und seine Freundlichkeit schätzen, die Hitze respektieren und die Wärme hegen.
    Er genoss einen Augenblick lang den Anblick des Feuerrads, der ihm noch immer seltsam vertraut vorkam, ohne dass er eine Erklärung dafür fand. Mit beträchtlicher Geschwindigkeit rotierte es vor dem Halbdunkel und füllte nun sein gesamtes Sichtfeld aus; seine Augen schienen sich völlig darauf konzentriert zu haben. Ansonsten herrschte das diffuse Halblicht vor; die grelle Helligkeit, die das Feuerrad spendete, schien schon nach wenigen Metern einfach in ihr zu versickern, als stammte sie aus einer anderen Welt.
    Laut quiekte er auf, als er den Schrei hörte. Er empfand das Geräusch unwillkürlich als bedrohlich. Ein Feind, der sich ihm näherte, höher angesiedelt in der Skala des Fressens und Gefressenwerdens? Der, den er mit seinen Krallen abwehren musste?
    Seine Augen rotierten rasend schnell, nahmen jedoch nichts Außergewöhnliches wahr. Keine Veränderung zu dem, was sie dem Gehirn bislang vermittelt hatten.
    Augenblick . diese Risse am Horizont, das Flackern bei der Sonne, das Fremde, das dort eindrang . es nahm Gestalt an! Dort schimmerte es nicht mehr fahlgelb, sondern ... braun? Grün? Horizont und Himmel brachen auf, die fahlgelbe Sonne verblich vollends und verwandelte sich in . in einen Baum?
    Woher weißt du, was ein Baum ist?, dachte er. Hier auf dieser Welt hast du noch keine Bäume gesehen, nur Wasser, Schlamm, Schilf und niedrige Büsche!
    Es war ein Baum. Er war vielleicht zwei Meter groß, und er hatte keine Krone. Seine Wurzeln zuckten und bewegten sich rhythmisch, als würde er sich auf ihnen fortbewegen, und die Äste zuckten, als wolle er mit ihnen nach ihm greifen, aber es war ein Baum.
    Der Himmel riss auf, und die Sonne erlosch, doch ihr Licht blieb bestehen, wurde sogar noch heller als zuvor. Aber dann zersplitterte es, und die Myriaden von Fragmenten sammelten sich zu einzelnen Strömen, die sich deutlich vom Halbdunkel seiner Welt abhoben. Die fließenden Fäden vereinigten sich und peitschten vorwärts, auf das Flammenrad zu.
    Nun gewannen die Panik und das Entsetzen in ihm Überhand. »Wer bist du?«, flüsterte er. »Was bist du?«
    »Ajak Feuertrinker«, dröhnte es durch seine elende Morastwelt. »Dein Herr und Meister!«
    Vhatom Q'arabindon erbebte vor der Macht, der Gewalt dieser Stimme. Falls er im Sterben lag, würde er jetzt seinen letzten Atemzug tun. Falls er schon tot war, hatten die

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