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PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine

PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine

Titel: PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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darin: Die Hyptons boten den Betrachtern einen Einblick in ihr Innerstes. Sie hatten nichts zu verbergen, offenbarten sich so, wie sie waren. Deshalb, vermutete er, zeigten sie sich ihm manchmal nackt.
    Wie immer schlugen ihn in erster Linie ihre Augen in den Bann. Trotz der kleinen Köpfe waren sie so groß wie Larenfäuste, rund, weit hervorquellend und starr. Nachtschwarz musterten sie ihn. Sie schauten sanftmütig drein, so sanftmütig, doch seltsamerweise vermochte er ihren Blick nicht lange zu ertragen. Irgendwann wurde er unangenehm und zwingend. Bevor es so weit kam, wandte er den Blick lieber ab.
    An'Gal'Dharan. Die Kolonie, das Kollektiv der Ratgeber.
    In eine besonders dicht gedrängte Traube kam Bewegung, und einer der Hyptons verließ sie und kletterte auf ihn zu. Kat-Greer konnte ihn dank seiner Ohren trotz der so gut wie nicht vorhandenen Beleuchtung ziemlich gut ausmachen. In dieser Hinsicht sind wir den meisten anderen humanoiden Intelligenzen deutlich überlegen, dachte er.
    »Alles läuft wie geplant« Der Wortführer der mittlerweile einzigen Hypton-Kolonie in Forn-Karyan, dem Kleinen Wirbelsturm, sprach mit hoher, etwas piepsiger, aber nicht unangenehmer Stimme. Zumindest kam sie Kat-Greer längst nicht mehr so unangenehm wie früher vor. »Dein Plan wird Früchte tragen.« Der Hyp-ton-Schwarm der An'Gal' Dharan hatte schon einen Tag nach dem Tod der alten Herrscher seine neue Position in den Kavernen eingenommen.
    Mein Plan, dachte der General sarkastisch. Begonnen hatte alles mit dem Umsturz. Nicht mit dem im Trovent, dem Bürgerkrieg, der ihn an die Macht gebracht hatte, sondern dem Wechsel der Herrschaft der beiden Hypton-Gruppen auf Caligo. Das war der wahre Grund des Bürgerkriegs gewesen, und ein natürlicher Vorgang.
    Die Hyptons von Taphior unter Tar'Kor'Fharan hatten lange genug geherrscht; sie hatten ihren Zenit überschritten, und ihnen war der Wille zur Machterhaltung mit der Zeit abhanden gekommen. Es war an der Zeit gewesen, dass sie abgelöst wurden. Die Hyptons der An'Gal'Dharan hatten das Machtvakuum mit seiner, Kat-Greers, Hilfe ausgefüllt.
    Ausfüllen müssen. Sie, mit dem höheren Aggressionspotenzial, würden nun die Geschicke des Trovents lenken, aus dem Hintergrund, wie es immer gewesen war.
    Aber mit der klaren Maßgabe, sich nicht allein der Posbis, sondern vor allem auch des Imperiums von Altera zu entledigen.
    »Ja, er wird Früchte tragen«, sagte er. »Bislang ist alles wie geplant gelaufen.« Er saß inzwischen fest im Sattel und war der unumschränkte Beherrscher des Trovent der Laren. Und er konnte sich mittlerweile sicher sein, dass sein Plan mit Verduto-Cruz funktioniert hatte. Die Posbis griffen keine Schiffe und Stützpunkte des Trovents mehr an, dezimierten aber mit größerer Zielstrebigkeit
    denn je die Schiffe und Planeten des Imperiums Altera.
    Die Laren waren nun Wahres Leben, und die Alteraner galten weiterhin als Feinde.
    Konnte dem Trovent der Laren etwas Besseres passieren? So hatten er und seine Berater, die Hyptons der An'Gal'Dharan, es von Anfang an geplant. Das Imperium von Altera würde vernichtet werden, ohne dass der Trovent eigene Güter dafür aufwenden musste. Und wenn alles vorbei war, würde der Trovent die Reste aufsammeln.
    Tar'Kor'Fharan hätte niemals den Mut zu diesem Schritt aufgebracht. Dazu bedurfte es eines An'Gal'Dharan.
    Alles wird gut, wisperte es von der Decke der Katakombe, und Kat-Greer fragte sich, wieso er gerade noch solchen Sarkasmus gehegt hatte. Natürlich war es sein Plan gewesen.
    Allein sein Plan.
    Kommando-Offizier Kat-Greer war es gewesen, der Verduto-Cruz in den Einsatz geschickt und damit den Großen Posbi-Krieg ausgelöst hatte. Und Hetran Kat-Greer hatte nun Verduto-Cruz ein zweites Mal ausgeschickt, um den Fehler zu korrigieren, der dem Wissenschaftler vor 36 Jahren unterlaufen war.
    Alles ist gut, und alles wird gut. »Du weißt, was du nun zu tun hast?«
    »Ich weiß es«, sagte er. »Und ich werde alles unverzüglich in die Wege leiten.«
    »Unverzüglich«, bekräftigte An'Gal'Dharan. »Die Zeit könnte ein entscheidender Faktor sein. Keine überholten Formalitäten mehr. Keine Salutsalven, Truppenparaden, Vasallenchoräle, und auch keine unvermeidlichen, nichtsnutzigen Tieropfer. Du musst schnell handeln, Kat-Greer.«
    »Ich werde schnell handeln«, versprach er.
    An'Gal'Dharan kehrte ohne ein weiteres Wort in seine Traube zurück. Die Audienz war beendet. Es war alles gesagt, was es zu sagen

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