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PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

Titel: PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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menschennormale Werte erreichten. Rhodan konnte durchatmen.
    »Was geht bald los?«, fragte er.
    »Die PAUKE ZUR MITTERNACHT hat nicht viel Vorsprung. Sie wird bestenfalls eine Minute vor der Imperiumsflotte hier einlangen. Johari Ifama selbst befehligt die Schiffe. Wir werden ordentlich Material opfern müssen, um dich in Sicherheit zu bringen.«
    »Material?«, fragte Rhodan besorgt.
    »Menschenmaterial«, antwortete Judas Schreyver mit hasserfüllter Stimme.
    Binnen 60 Sekunden strömten mehrere hundert Anjumisten aus dem Transmitter, der in einer der Baracken verborgen gewesen war. Jeder Einzelne von ihnen sah aus wie Perry Rhodan, sprach wie Perry Rhodan, war Perry Rhodan.
    »Sie strahlen sogar dieselbe Zellaktivatoren-Signatur wie du aus«, erläuterte Amaya, ohne dass der Terraner eine Frage stellen musste. Und, in Richtung der Männer: »Los geht’s!«
    Die Männer hasteten aus dem Gebäude, verteilten sich rasch zwischen den grusligen Häusern der Knochenstadt oder flohen mithilfe ihrer Antigravs über die glühend heiße Fläche den gebirgigen Rändern der kleinen Ebene entgegen.
    Amaya Yo sah auf ihre Uhr. »Wir verschwinden!«, befahl sie Rhodan und Wiesel. »Wir haben ein Fenster von genau zehn Sekunden. Johari Ifama ist imstande und lässt das Patollo-Lot gegen die PAUKE zum Einsatz bringen…«
    Draußen begann ein gewaltiger Sturm zu toben. Ein Schatten legte sich über die Baracken. Es war der Schlagschatten eines oder mehrerer Raumschiffe.
    Rhodan drängte Wiesel durch das Transmittertor, folgte ihm eilig nach.
    Zu grelles Licht blendete sie. Der Unsterbliche fühlte sich gepackt und aus dem Materialisationsfeld der Empfangsstation gerissen. Zwei weitere Menschen erschienen. Amaya Yo und Judas Schreyver tauchten auf.
    Eine laute, dunkle Stimme befahl: »Weg! Weg! So rasch wie möglich!«
    Rhodan sah einem Mann mit traurigen Hundeaugen und verhärmten Gesichtszügen ins Antlitz. »Was ist mit meinen Doppelgängern?«, fragte er rasch. »Sie müssen doch…«
    »Gar nichts müssen sie«, sagte der Mann mit vorwurfsvoller Stimme. »Sie werden sterben. Sie werden sich selbst töten, sobald es notwendig ist. Um nur ja nicht dem Feind in die Hände zu fallen.« Er blickte konzentriert auf mehrere Holos, die ihn umschwirrten, gab leise ein paar Anweisungen in ein Armbandkom und widmete sich dann wieder Perry Rhodan. »Wenn du dich nicht gegen den Kokon gewehrt hättest, wäre das alles nicht notwendig gewesen.«
    »Ich wusste nicht…«
    »Natürlich wusstest du nicht! Und trotzdem sind die Konsequenzen schrecklich.« Er schenkte Amaya Yo einen dankbaren Blick und fuhr mit ruhigerer Stimme fort: »Ich bin dennoch froh, dass wir dich gefunden haben, Perry.«
    »Und du bist?«
    »Der Genus der Anjumisten. Ich werde dich zu unserem Stützpunkt Silap Inua bringen.« Er reichte Rhodan die Hand und drückte sie fest. »Ich denke, du bist meiner Tochter schon begegnet. Ich bin Finan Perkunos, Farashuus Vater.«

44
Ernst Ellert
    Er öffnete die Augen. Er sah nach oben, in den Sternenhimmel einer lauen Münchner Nacht. Zwei breite Äste einer Linde folgten dem Band der Milchstraße. Der Halbmond leuchtete auf ihn herab.
    In seinem Kopf brummten Tausende Hummeln um die Wette. Sie donnerten gegen die Schädeldecke, zornig und aufgebracht.
    »Was, zur Hölle…«, ächzte er.
    Ellert richtete sich mühsam auf. Ihm fröstelte nun doch. Er knöpfte das Jackett über dem völlig verschwitzten Hemd zu. Er fluchte. Eine ganze Kolonie an Spinnen hatte es sich auf ihm bequem gemacht und den Großteil seines Körpers mit ihrem Sekret umhüllt. Wie widerlich! Er stupste die Insekten beiseite und rubbelte das schleimige Zeugs mithilfe von Gräsern und Blättern ab. Zu Hause würde er sich gründlich waschen müssen. Seine feuchte Hose und sein verschmutztes Jackett benötigten dringend eine Reinigung.
    Die Erinnerungen drängten nach oben, wollten sich im Durcheinander seiner Gedanken Platz verschaffen und ausbreiten. Um ihm zu sagen, dass er in einem völlig absurden Drogentraum versunken gewesen war, den er niemals wieder in seinem Leben vergessen würde.
    »Was für ein Unsinn!«, sagte Ellert brummig und streckte den schmerzenden Körper durch. »Wenn ich Schellinger auch nur einen Teil dieser Geschichte aufschreibe, packt er mich am Schlafittchen und expediert mich höchstpersönlich aus dem Redaktionsgebäude der Abendpost.«
    Er blickte sich um. An diesem Platz war die Holzhütte gestanden. Er erinnerte sich noch gut

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