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PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

Titel: PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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vergrößerte allerdings das Risiko, sofort identifiziert zu werden. Über einen Kiosk mochte ihr Aufenthaltsort an die Machthaber des Roten Imperiums weitergegeben werden, und damit würde sich die Flucht definitiv ihrem Ende nähern.
    Der Terraner senkte den Gleiter ab, klinkte sich in das städtische Leitsystem ein und machte sich mit den hiesigen Verkehrsbedingungen vertraut. Weitere Datenströme flossen, ließen ihn die lokale Informationsstruktur und deren Zusammenhänge besser erkennen…
    »Landung verweigert«, sagte die Quantronik des Gleiters.
    »Wie bitte?«
    »Das Leitsystem Jejoon ist mit unserem Anflug nicht einverstanden. Wir werden gebeten, in die nächstgelegene Stadt auszuweichen.«
    »Mit welcher Begründung?«
    »Es gibt keine Begründung«, sagte die Quantronik lapidar.
    »Wir missachten die Aufforderung«, beschloss Rhodan. Mithilfe der Steuerung setzte er die Annäherung fort. Ein Parkplatz im Stadtzentrum Jejoons, nahe eines Taj-Mahal-ähnlichen Gebäudes, erschien ihm die richtige Wahl. Geheimhaltung war nun kein Thema mehr, die Zeit der Spielchen war vorbei.
    Die Steuerung reagierte… ruckelig. Bockig. Als hätte sie interne Widerstände zu überwinden.
    Rhodan änderte den Anflugvektor, achtete weiterhin nicht auf die Aufforderungen, den Luftraum Jejoons zu verlassen. Er ignorierte die Schärfe in der Stimme eines Stadtlotsen und scherte sich nicht um drei hochsteigende raketenförmige Schiffe, deren Piloten unverhohlen Drohungen aussandten. Alles, was er wollte, war, einen einzigen Blick auf Jejoon zu werfen und in Erfahrung zu bringen, warum sie als »die Knochenstadt« bezeichnet wurde.
    Wo war sein klarer Kopf geblieben? Warum ging er die Angelegenheit nicht mit jener Ruhe an, die ihn sein langes Leben zu verinnerlichen gelehrt hatte?
    Weil er wusste, dass er kurz davor stand, jene Entdeckung zu machen, die alles erklärte. Die Lösung war zum Greifen nahe…
    Der Gleiter bockte, fiel gut und gern zwanzig Meter in die Tiefe, bevor Rhodan die Kontrolle über das Gefährt wiedergewann.
    »Lass es endlich bleiben!«, forderte Wiesel mit schriller Stimme. »Wir kommen an die Stadt nicht ran. Verschwinden wir, solange wir noch können.«
    »Es gibt kein Entkommen«, sagte Rhodan zwischen zusammengepressten Zähnen. »Es gilt: jetzt oder nie! Ich will wissen, was hier gespielt wird.«
    Ihr Gefährt torkelte, nahm Rhodans Befehle nur noch mangelhaft entgegen. Leitwerke und Flügel, diese besonderen Merkmale der Bauweise des Roten Imperiums, wackelten unkontrolliert. Pfeifende, ächzende, kreischende Geräusche von überanstrengtem Material vermengten sich mit unnatürlich lautem Fahrtwind – und einem Geräusch, dass das Zorngeheul eines Gottes sein mochte.
    Rhodan ließ sich abtreiben, als wollte er aufgeben. Augenblicklich setzten alle Funktionen des Gleiters wieder ein. Dann drehte der Terraner um, beschleunigte von Neuem, auf die Stadt zu, mit allem, das ihr Gefährt hergab, mit garantiert mehr als 800 Stundenkilometern.
    Knapp vor Erreichen der »verbotenen« Zone schaltete er alle Funktionen der Quantronik weg, versetzte sie in einen todesähnlichen Schlaf. Ein Alarmfeld glimmte auf, von der linken Seite seines Arbeitsplatzes aus übernahm ein Sekundärschaltwerk die Arbeit der Quantronik und schützte den Gleiter vor einem Absturz. Rhodan hieb dagegen und trat mit den Füßen gegen die seitliche Abdeckung des altersschwachen Gefährts. Sie fiel zu Boden, gab die Innereien frei. Ohne lange darüber nachzudenken, griff er in die Steuerung des Sekundärkreislaufs und zerstörte ihn mit bloßen Händen.
    Der Gleiter war tot, wurde bloß noch von der beim Anflug aufgenommenen Geschwindigkeit getragen, erwies sich als blind und taub. Die Sicht durch vordere und seitliche Scheiben war alles, was den zwei Männern geblieben war. Sie wurden zum Geschoss, das den Gesetzen von Schwerkraft, Beschleunigung und Masse folgte. Rhodan unterdrückte ein Ächzen, als er doppeltes Gewicht auf seinem Körper lasten fühlte.
    Wiesels knurrte wie ein in die Enge getriebenes Tier. Er schimpfte und verfluchte ihn, blieb aber dennoch brav sitzen. Er vertraute ihm tatsächlich, vertraute ihm nach all den Ereignissen sein Leben an. Wahrscheinlich dachte er sich, dass ein Mann wie Rhodan, der so viele Dinge überstanden hatte, auch diesmal durchkommen würde.
    Sie drangen in den kritischen Bereich ein. Wurden von dichtem Nebel verschluckt, der vorher nicht da gewesen war, stürzten mit erschreckender

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