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PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

Titel: PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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schwebte, gab einige wenige detaillierte Anweisungen an seine Stellvertreter in der Solaren Residenz weiter und verschlüsselte den kristallinen Datenträger schließlich mit einem Fingerdruck. Die Versiegelung trug seine DNA-Signatur und bewies damit die Rechtskräftigkeit seiner Nachricht. Er übergab den Kristall an Sofie Huntrum, die ertrusische Sicherheitschefin. »Bereit?«, fragte er.
    »Wenn du es bist«, meinte Startac Schroeder spröde.
    Beide trugen sie positronisch gesteuerte Schutzanzüge. Sie waren grellweiß. Proppevoll geladene Akku-Packs waren in den 15 Kilogramm schweren Aggregatsrucksack eingearbeitet. Die Anzüge erledigten selbsttätig die letzten Sicherheits-Checks. Schon nach wenigen Sekunde gaben sie grünes Licht.
    »Ich gehe als Erster«, kündigte Rhodan an.
    »Soll ich es nicht doch zuerst mit einer Teleportation versuchen?«
    »Nein. Wir halten uns an die Vorgaben des Mundes.«
    Rhodan war völlig auf seine Aufgabe fokussiert, wollte nicht nochmals alle Sicherheitsbedenken diskutieren. »Er sagte, er sei auf meine Vitalimpulse fixiert. Das bedeutet, dass ich zuerst hindurch muss, um diese unsichtbare Schutzwand zu deaktivieren. Dann kommst du.«
    »Wahnsinn«, hörte Rhodan den Mutanten murmeln, »absoluter Wahnsinn!«
    Der Terraner war vollkommen ruhig. Er ahnte, nein, er wusste sogar, dass ihm nichts passieren würde. Und er hoffte, dass ihn im Gegenzug eminent wichtige Informationen erwarteten. Darüber, wie man der Terminalen Kolonne beikam, und darüber, was vor nahezu dreitausend Jahren im Universum der Druuf geschehen war.
    Die Neugierde, die verdammte Neugierde… Sie trieb ihn voran, immer wieder und immer weiter. Er nahm sich kaum einmal Zeit, innezuhalten und nach links oder rechts zu blicken. Er beraubte sich so vieler schöner Momente, indem er auf die Kleinigkeiten des Lebens verzichtete. Er lebte von und mit anlassbezogenen Ereignissen. Von Empfängen, Tagungen, Konferenzen, Besprechungen im Kleinen wie im Großen. Frühstück zwischen Tür und Angel, Mittagessen im Kreis seiner Mitarbeiter, das Abendmahl im Rahmen diplomatischer Verhandlungen.
    Jene Tage der Erholung und Entspannung, die er in diesem Jahr in seinem Haus am Goshun-See verbracht hatte, waren an einer Hand abzuzählen. Keine Ruh und keine Rast, immer nur auf ein Ziel fixiert.
    »Los geht’s!«, sagte er entschlossen, ging auf das Fenster zu und überschritt die unsichtbare Grenze. Dabei schloss er den Anzug und aktivierte den Schutzschirm. Jede weitere Unterhaltung mit Schroeder würde von nun an über Normalfunk erfolgen.
    Der Mund vor ihm verformte sich, er zeigte tatsächlich ein… Lächeln. Ein zutiefst menschliches, sardonisches Lächeln, das ihm für einen Augenblick bekannt vorkam.
    Der Zeitfaktor!, schoss es ihm durch den Kopf. Im Roten Universum verging damals die Zeit viel langsamer als hier, auf Terra! Was, wenn die Umstände gleich geblieben sind?
    Es gab jetzt aber kein Zurück mehr, Rhodans Entschluss stand endgültig fest. Er würde dieses Geheimnis enträtseln.
    Da war ein Kitzeln und ein Brennen unterhalb des linken Schlüsselbeins. Mehrere Alarmsignale ertönten. Der Schutzanzug zeigte Ausfallserscheinungen, startete aber gleich wieder durch und setzte alle Zeichen zurück auf hundertprozentige Bereitschaft. Jene Trennwand, die die anwesenden Wissenschaftler und Techniker nicht hatten durchdringen können, war überwunden.
    Startac Schroeder folgte ihm. Der Mutant wirkte irritiert und desorientiert, sagte aber kein Wort. Wie ein Automat setzte er einen Schritt vor den anderen.
    »Durch den Mund, durch den Mund!«, drängte die Glasstimme. Sie tönte aus den Kopflautsprechern, weiterer Sand rieselte zu Boden.
    Rhodan schaltete den Antigrav zu. Er wollte sich in eine waagrechte Position bringen und das Fenster durchfliegen.
    Er funktionierte nicht. Trotz grün leuchtenden Bereitschaftszeichens. Der Schutzschirm flackerte, fand für einen Moment zu seiner ursprünglichen Stabilität zurück und erlosch dann endgültig.
    »Wir müssen wohl hindurch klettern«, sagte Rhodan zu Schroeder.
    Der Mutant blickte verunsichert, als ginge er in seinen ersten Einsatz; Schweiß stand auf seiner Stirn. Die Schutzscheibe des Anzug-Kopfteils beschlug mit heißer Atemluft. Ein anzuginternes Gebläse kümmerte sich augenblicklich um das Problem. Die Versorgungseinheiten versahen wie auch bei Rhodan ihre Dienste, hoch spezialisierte Aggregatteile versagten jedoch ihren Dienst.
    Seltsam.
    »Ist alles in

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