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PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

Titel: PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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besäße er kein Schmerzempfinden.
    Zwei Arme packten Rhodan, drückten ihn wie stählerne Klammern zu Boden. »Wehr dich nicht!«, schrie sein Gegner. »Es wird sonst viel schwerer für dich.«
    Geifer troff aus seinem Mund. Der Angreifer war halb wahnsinnig. Vor Schmerz – oder vor Zorn?
    Aus seinem Rückentornister blubberte fettähnliches Material hervor. Es wand und bewegte sich, als wäre es lebendig. Es schien nach Rhodan greifen zu wollen.
    Der Terraner wehrte sich verzweifelt gegen den Angreifer. Er warf seinen Körper von links nach rechts, hin und her, um irgendwie von diesem Kerl loszukommen.
    Der andere scherte sich keineswegs um Rhodans Bemühungen, sondern hielt ihn erbarmungslos fest. Mit einer seiner Hände vollführte er eine unmögliche Bewegung. Er griff nach hinten, weit über die Schulter hinab, überdrehte deutlich am Gelenk. Ein grässliches Knirschen erklang. »Beweg dich ja nicht«, fuhr ihn sein Gegner an, »sonst…«
    Sonst.
    Die Drohung war so intensiv, so schrecklich, dass Rhodan unbedingt daran glaubte. Er las Wahnsinn und Schmerz fernab jeglichen menschlichen Verständnisses in den Augen des Angreifers. Einem solchen fanatisierten Gegner konnte er in seinem geschwächten Zustand nicht beikommen. Es erschien ihm besser, für den Moment nachzugeben und eine geeignete Gelegenheit abzuwarten, um zurückzuschlagen. Töten wollte man ihn unter keinen Umständen. Das Feuer richtete sich ausschließlich auf die beiden Chrononten sowie die Verteidigungsanlagen des Büros. Auf ihn selbst war noch kein einziger Schuss abgefeuert worden.
    »Schon gut, Mann!«, sagte Rhodan. »Ich bin ganz ruhig.«
    Er entspannte den Körper und ließ den Kopf sachte zurückgleiten. Er durfte den Angreifer nicht weiter reizen. Er musste auf Zeit spielen und so Boyd und Curebanas die Möglichkeit geben, die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen.
    Wo war Wiesel?
    Der Kleine machte seinem Namen alle Ehre; Rhodan nahm ihn aus den Augenwinkeln wahr, ließ sich aber nichts anmerken. Wiesel nutzte jede Deckung, um sich so rasch wie möglich aus dem Staub zu machen. Er lief im Halbkreis um die Angreifer und eilte auf jenes Loch in der Wand zu, durch das sie in das Büro eingedrungen waren. Rhodan zweifelte keinen Augenblick daran, dass es Wiesel schaffen würde. Er bewies affenartige Geschicklichkeit – und die fünf Schwerbewaffneten zeigten keinerlei Interesse an ihm. Sie wollten ihn, Rhodan, in die Hände bekommen. Was wiederum vermuten ließ, dass sie sich gezielt auf diese Aktion vorbereitet hatten.
    »Solange du mir gehorchst, wird es nicht wehtun«, unterbrach der Anjumist seine Gedankengänge. »Öffne das Visier! Rasch!«, befahl der Mann.
    Der Terraner gehorchte. Langsam, als wäre er von der Situation überfordert. Er musste Zeit schinden. Musste den Chrononten die Chance geben, mit den zweifellos vorhandenen Möglichkeiten ihres Büros die fünf Eindringlinge mattzusetzen.
    Wollte er dies denn überhaupt? Wusste er, um was es bei dieser Auseinandersetzung ging? Wem konnte er trauen?
    Müßige Gedanken. Er lag auf dem Rücken, bedroht von einem vom Wahnsinn gezeichneten Soldaten.
    Umständlich nestelte er an den Anzug-Sicherheitsfunktionen umher, bis das Visier nach oben klappte.
    »Gut so«, sagte Rhodans Bezwinger, seine Stimme klang nun ruhiger. »Atme ganz normal weiter. Es fühlt sich ein wenig unangenehm an, aber es geschieht dir nichts.« Er zog einen dicken Fettbatzen aus dem Rückentornister und legte ihn vorsichtig auf den Halsteil von Rhodans Schutzanzugs. Traniger Geruch ging von ihm aus, und in seinem Inneren leuchteten winzige Energiefunken. Immer stärker, immer heftiger waren die Reaktionen der Substanz. Als befände sie sich in Vorfreude auf… auf…
    »Nein!«, sagte der Terraner bestimmt. Er warf sich plötzlich und mit aller Kraft zur Seite, überraschte seinen Gegner. Mit Schwung schüttelte er ihn ab und schickte ihm einen gezielten Tritt gegen die Seite nach. Der Unbekannte stöhnte, wand sich unter den Schmerzen.
    Rhodan zog das Vibratormesser und kratzte sich die ölige Substanz vom Anzug…
    … beziehungsweise wollte sie abschaben. Sie blieb auf der Klinge und den Handschuhen kleben, erfasste immer größere Flächen des Kleidungsstückes, verteilte sich wie Quecksilber. Der Funkenschlag im Inneren des Gallerts verstärkte sich. Dort begannen energetische Effekte, die von erschreckender Intensität waren.
    »Lass den Kokon in Ruhe!«, schrie der Anjumist. Mit einem wahren

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