Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

Titel: PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
herrliche Träume. Sie sind aufregend. Ehrlich. Intensiv. Von besonderer Tiefe. Ich habe mich sofort in dich verliebt.« Sie legte ihre Hand neuerlich auf seinen Oberschenkel.
    Rhodan stand auf. Der Appetit war ihm vergangen. Auch der Zauber der Umgebung verlor an Gewicht. »Du bist ein Hilfsmittel für meinen Heilungsprozess«, sagte er enttäuscht. »Nicht mehr, nicht weniger.«
    »Ich bin alles, was du willst.« Shaira begann, die Reste des Frühstücks wegzuräumen. Sie ließ sich von seinen harschen Worten nicht irritieren. »Ich bin mir sicher, dass wir gute Freunde werden.«
    »Nein danke.« Rhodan blickte nach oben, ins Nirgendwo eines makellos blauen Himmels. »Ich will, dass es endet!«, sagte er laut. »Sofort!«
    Und die Wirklichkeit kam zum Vorschein.
    Ein Zimmer, vielleicht sechs mal sechs Meter groß. Nackte, weiße Wände. Ein Bett, zwei Stühle, ein Schrank. Und eine körpergroße Puppe, die bewegungslos und mit hängendem Kopf neben ihm saß, die Augen zu Boden gerichtet.
    Eine Türe öffnete sich. Ein dickleibiger Mann kam herein und trippelte aufgeregt auf ihn zu, das feiste Gesicht zu einer Grimasse übertriebenen Grinsens verzogen.
    »Bemerkenswert, bemerkenswert!«, sagte er nasalierend. »Deine Reaktion lässt einige Aufschlüsse über librogenetische Entwicklungsunterschiede zwischen dem Roten und dem Einstein-Universum zu.« Er umfasste Rhodans Rechte mit beiden Händen und schüttelte sie enthusiastisch. »Jeder andere hätte die Zuneigung durch den Wonneengel genossen. Obwohl er gewusst hätte, dass Shaira nichts anderes als ein künstliches, auf den Patienten abgestimmtes Produkt ist. Weil wir es seit unseren Kindheitstagen so gewöhnt sind, von diesen Wesen umhätschelt und gesund gepflegt zu werden.«
    Perry Rhodan entzog dem Dicken die mittlerweile schweißnass gewordene Hand. »Das ist ja alles schön und gut, aber ich bin kein Versuchsobjekt. – Ich möchte so rasch wie möglich Farashuu sprechen. Und mit meinem Begleiter, Wiesel.«
    »Ich bin übrigens Karim Borderlin.« Mit keinem Wort ging der Mann auf Rhodans Wunsch ein. »Ich bin der Oberste Wonnepfropfen. In deinen Worten: der Schiffspsychologe…«
    »Das interessiert mich nicht im Geringsten. Ich habe die Annehmlichkeiten eures Bordservices genossen, und ich bin euch für meine Heilung sehr dankbar. Aber jetzt möchte ich mit Farashuu reden.«
    »Darf ich dich zuerst in mein Büro bitten?« Borderlin zeigte sich weiterhin von seinen Wünschen unbeeindruckt. »Ich möchte ein paar Abschlussuntersuchungen vornehmen. Ein Transport- oder Gefängniskokon höchster Güte, wie du ihn umhattest, fordert die Psyche aufs Äußerste.«
    »Was du nicht sagst!« Rhodan drängte sich an dem Dicken vorbei und ging in den Nebenraum. Es erwies sich als galerieartiger Anbau. Als kleiner, vorkragender Wulst an der Außenhülle des Raumschiffs. Wie eine zu dick geratene Naht eines Klebstoffs, mit dem man zwei Teile aneinander geleimt hatte. Der Wulst, vielleicht drei Meter hoch, erlaubte – durch transparentes Metall? – einen atemberaubenden Blick ins Weltall.
    Er sah rot leuchtendes Weltall, das mit vereinzelten Sternengruppen, Clustern, Spiralgalaxien und den dünnen Nebeln einer Sternengeburtsstätte in unmittelbarer Nähe lose angefüllt war.
    Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass er den Übergang ins Rote Universum hinter sich gebracht hatte - hier war er.
    »Die Bellevue-Brücke«, sagte der Bordpsychologe und trat neben Rhodan. »In manchen Fällen heilt ein derartiger Anblick weitaus besser als das Geschwafel eines alten Mannes wie mir.« Er hüstelte verlegen. »Verzeih mir. Im Altersvergleich zu dir bin ich ja bloß ein Pennäler.«
    »Wo sind wir?«, fragte der Terraner nachdenklich.
    »Wir befinden uns im Anflug aufs Druufon-System. In ein paar Stunden wird eine Diamantenfähre dich, deinen Begleiter und Farashuu aufnehmen und ins System bringen. – Willst du noch mehr von unserer Umgebung sehen? Ja? – Dann pass auf.«
    Borderlin tastete mit einer Hand vor, bis er auf die Außenhülle stieß. Funken sprühten im Inneren auf, als wollten sie die Gedankenimpulse eines lebendigen Wesens widerspiegeln – und vielleicht war es ja auch so.
    Kaskadierender Funkenflug überzog die gesamte Wandfläche. Irritiert schloss Rhodan die Augen. Als er sie wenige Momente wieder öffnete, hatte sich das irrlichternde Gewitter beruhigt und einem anderen Bild Platz gemacht. Dem einer Tiefengrafik, das ein System mit zwei Sonnen und

Weitere Kostenlose Bücher