PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon
war die größte Stadt des Mondes ein Leichenfeld.
Und kaum eine Woche später, kurz nach der Jahreswende, kapitulierten die Druuf endgültig.
Das Jahr 949 der Innerzeit
Sie saßen zu dritt in Ifamas Raum neben der Zentrale der SIEGE!, die über Druufon patrouillierte. Zwar war es alles andere als notwendig, diese militärische Präsenz zu demonstrieren - aber könnte es einen besseren Ort für ein provisorisches Hauptquartier geben als im Orbit über den Ruinen ihrer besiegten Feinde?
Die überlebenden Druuf hatte man in Lagern zusammengepfercht; in großen Arbeitskolonnen beseitigten sie unter strikter Aufsicht den Schutt ihrer Städte, damit eine neue, herrliche Welt errichtet werden konnte.
Im holografisch projizierten Bild der geplanten Hauptstadt Leyden City blinkten vier Bereiche von Flachgebäuden, die zwischen der himmelstürmenden, grazilen Architektur wie kauernde Kriechtiere wirkten. Bavo wies darauf. »Wir werden diese Gettos Intropolen nennen.«
Patollo zeigte sich wenig begeistert. »Warum rotten wir die Druuf nicht ganz aus? Sie werden eine ständige potenzielle Gefahrenquelle bilden.«
Ifama winkte ab. »Weniger als fünf Prozent der Originalbevölkerung haben überlebt. Das ist ein akzeptabler Wert jenseits der kritischen Grenze. Die sind erst einmal gründlich traumatisiert und werden keinen Aufstand proben.«
»Das mag ein Argument sein ... aber kein Grund.« Jaakko sah alt aus - er litt so sehr unter dem Tod seiner Tochter Siri, dass sein mittlerweile gichtig verkrümmter Körper mit den stumpfgrauen Federhaaren zahllose Krankheiten entwickelt hatte. Es wurde Zeit, diesen Filiaten zu ersetzen. Jaakko Patollos Originalleib im kryogenischen Schlaf war selbstverständlich unversehrt geblieben. »Setzen wir Salumis Sarady und die anderen Präfidatinnen ein, dann ist das schnell erledigt.«
»Es gibt keine Veranlassung dazu«, widersprach Ifama scharf.
Patollo schlug mit der Faust auf den Tisch. »Das genügt mir aber nicht! Alle Druuf sollen sterben!«
»Seid still!«, forderte Bavo. »Nur weil du den Druuf die Schuld am Tod deiner Tochter gibst, heißt es noch lange nicht, dass deine privaten Rachegelüste über dem Wohl des Ganzen stehen. Die Druuf sind mir völlig gleichgültig, aber wir werden sie irgendwann benötigen.«
»Meine persönlichen Gefühle spielen keine Rolle, wenn ich die Ausrottung der Druuf fordere«, behauptete Patollo. »Und eine vage Andeutung deinerseits genügt mir nicht. Nenn es beim Namen, und ich werde mich zufriedengeben.«
Bavo trommelte mit den Fingernägeln auf der Tischplatte. Sein Blick fing sich an der Holografie, die er selbst vor einem Jahr angefertigt hatte und die seitdem die Wand dieses Besprechungsraums schmückte, genau wie Bavos private Räumlichkeiten auf Neu-Kopernikus. Sie zeigte die rötlich schimmernden Weiten des Alls im Roten Universum, dessen Ende nach neuesten Erkenntnissen der kosmologischen Forschung wie die Öffnung eines Schlauchs unter starkem Wasserdruck pendelte.
Diese Bewegung beschleunigte sich seit einiger Zeit, wodurch sich die multiverselle Membran dehnte, die Sphäre der Keimzelle, aus der das Rote Universum einst wie eine Knospe entsprungen war. Über die möglichen Folgen auf hyperdimensionaler Ebene stritten sich verschiedene Fraktionen von Wissenschaftlern unablässig. Einige wenige befürchteten eine Katastrophe, die jedes Leben auslöschen würde; die Mehrheit nannte es einen evolutionären Fortschritt, der dem Roten Universum endlich den Status eines vollkommen eigenständigen Kosmos verleihen würde.
Bavo verfolgte diese Debatte mit scheinbarem Desinteresse. Tatsächlich ließ er zusätzlich eigene Forschungen anstellen, hielt die Ergebnisse aber unter Verschluss. Zumindest hatte er in der Umgebung von Rotheim nichts feststellen können, das auf die Anwesenheit von Superintelligenzen und anderen Hohen Mächten hindeutete. Das wiederum hieß, dass die Menschheit - wenn sie weiter so voranschritt - keine ernsthaften Gefahren von überlegenen Mächten zu befürchten hatte.
»Es wird eine Zeit kommen«, sagte er, »in der wir ins Einstein-Universum zurückkehren und eine ganz bestimmte Person auf unsere Seite bringen müssen. Jemanden, der mit der Entwicklung der Menschheit im Roten Universum alles andere als zufrieden sein wird. Ich weiß, wie er denkt. Es ist tausend Jahre her, dass ich zuletzt von ihm hörte, aber für ihn sind seitdem nur Wochen vergangen.«
»Du meinst diesen Perry Rhodan«, sagte
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