Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

Titel: PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
wird. Aber ich kann dir die Antwort auf deine Frage geben, Siri - die Ouantronik kann ganz bestimmt nicht direkt in die Zukunft sehen. Sie stellt sich die Zukunft gewissermaßen vor. Und manchmal hat sie mit ihrer Vorstellung recht.«
    Bavo schaute auf den Zeitmesser seines Mulifunktionsarmbands. »Du wirst allein zurechtkommen müssen, Jaakko.«
    »Wo willst du hin?«
    »Ich habe einen Termin mit Johari. Sie weiß, dass sie wegen des Tods ihres Vaters...«
    »Das ist deine Sache«, unterbrach Jaakko. »Ich werte die neuesten Ergebnisse von Siris Einsatz aus und versorge meine Tochter, wo es notwendig ist.«
    Bavo verließ den Laborbereich der BRENNE! und ließ sich von einem Schweberobot zu Joharis Quartier bringen. Er vermisste seine privaten Räumlichkeiten auf Neu-Kopernikus, in denen er ein komplettes Jahrtausend verbracht hatte. Wenn er zu Hause war, war er ihrer überdrüssig, doch kaum verließ er sie, sehnte er sich danach zurück. Erst seit er Johari kannte, war ihm klar, wie lange dieser widersinnige Zustand bereits währte. Er führte ihn auf eine tief in ihm verborgene Sehnsucht zurück; ein Streben nach etwas, das er nicht definieren konnte.
    Etwas fehlte ihm ... und das verdrängte er. Im Gegensatz zu Johari. Sie empfand genauso wie er, aber sie lebte diese Leere aus, dieses Streben danach, etwas zu finden, das sie ebenfalls nicht benennen konnte, von dem sie aber wusste, dass es existierte.
    Keine zehn Minuten später stand er Johari in ihrem Quartier gegenüber. Sie lehnte gegen den gläsernen Diamanttisch. Ihre silbernen Augen blickten ihn matt an; dunkle Schattenringe lagen darunter. »Ich werde es tun.«
    Er musste nicht nachfragen, was sie meinte. Die Kammer stand schon lange bereit für sie. »Wann immer du willst.«
    »Du weißt, warum ich dazu bereit bin?«
    »Dein Vater. Ich bedaure seinen Tod und wünsche dir, dass du ...«
    »Wie geht es der Präfidatin? Ist sie bereit für einen neuen Einsatz? Wir müssen zurückschlagen.«
    »Welches Ziel schwebt dir vor?«
    »Fiira.«
    »Der zwölfte Mond von Druufon«, murmelte Bavo.
    »Dieser Einsatz wird das Alles Insgesamt Gemeinsam daran erinnern, wie alles begann.« Joharis Stimme war kalt und von jener Wildheit, die die Sehnsucht in ihr für kurze Zeit stillte. »Er wird ihnen zeigen, wo alles endet.
    Sie werden verstehen, dass wir nicht länger bereit sind zurückzustecken.« An der rechten Hand war Johari verletzt - die Knöchel waren geschwollen, der Daumen schillerte blau und grün. Sie bemerkte seinen Blick und zog die Hand zurück. »Es geht dich nichts an.«
    »Du bist mir keine Rechenschaft schuldig. Siri soll also Fiira angreifen.«
    »Sie wird tun, was nötig ist.«
    »Du weißt, welche Folgen eine Zerstörung nach sich ziehen würde.«
    Sie setzte sich und starrte ins Leere. »Ich habe Fiira nicht zufällig ausgewählt. Wenn der Mond zerbricht, wie es vor vier Jahren mit Gaal geschehen ist, wird das gesamte Siamed-System erheblichen Schaden erleiden. Die exzentrischen Mondbahnen werden aus dem Gleichgewicht geraten, Druufon selbst wird seine Position minimal verändern und näher an die grüne Sonne gelangen. Die klimatischen Folgen...«
    »Du kennst also die stellaren Berechnungen und Prognosen.« Bavo legte die Hand an Joharis Schläfe. »Du denkst in denselben Bahnen wie ich. Schon vor Wochen habe ich in Erwägung gezogen, Fiira zum Ziel eines Angriffs zu machen. Wir sollten Druufon jedoch keinen irreparablen Schaden zufügen. Wir benötigen den Planeten für weitere Pläne. Auf ihm werden wir siedeln, er wird das Zentrum eines neuen Reiches werden. Die Zerstörung ihrer Heimatwelt würde die überlebenden Druuf in den äußeren Kolonien zu ewigen Feinden machen, wohingegen die Besetzung ihnen und allen Völkern rundum zeigen wird, wer diesen Krieg gewonnen hat und immer wieder gewinnen würde. Wenn Druufon erst einmal uns gehört, können wir auch alle Welten rundum erobern.«
    Ifama griff seine Hand und schob sie von sich. »Bring mich in die Kammer. Ich habe bereits einen direkten Kurs nach Neu-Kopernikus befohlen.«
    »Wir müssen zuerst klären, wie wir weiter ...«
    »Gar nichts müssen wir. Ich bin die Oberbefehlshaberin der Truppen, ich entscheide unsere Strategie. Und nun bring mich in die Kammer. Ich benötige eine Filiatin, die Siri bei dem Angriff begleitet. Ich sehe die Zerstörung des Mondes als letzten Ausweg. Zunächst sollen alle Bewohner sterben. Nur wenn dieses Zeichen nicht genügen sollte, um die Druuf zur

Weitere Kostenlose Bücher