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PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

Titel: PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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wie vor reglos und komatös in dem Kubus schwamm.
    »Die Symbionten haben damit nichts zu tun. Sie wollen zu ihr zurück, oder zumindest zurück ins Transpathein, aber was ihr eigentlicher Existenzzweck ist, konnte ich noch nicht herausfinden.« Nach wie vor klang die Stimme der Analyse-Spezialistin ruhig, als betrachte sie ein Experiment und erwarte nicht etwas Tödliches. »Dazu hatte ich nicht genügend Zeit. Geschweige denn, dass ich etwas über die Quantronische Armierung herausgefunden hätte. Meine zweite Versuchsreihe ...«
    »Vergiss es!«, forderte der Genus. »Verschwinde von hier, ehe die Situation eskaliert! Auch du wirst gehen, Rhodan. Ihr müsst raus, ich bleibe. Ich habe bereits per Funk weitere Soldaten angefordert.«
    Von einem Augenblick zum andern schoben sich Waffenmündungen aus Farashuus Armen. Goldgelbe Strahlen verdampften Flüssigkeit, durchschlugen die gläserne Wand des Kubus' und schmetterten in die Brustkörbe der Soldaten, bei denen von einer Sekunde auf die andere faustgroße Löcher in Höhe der Herzen klafften.
    Beide feuerten noch eine Projektilsalve ab, dann brachen sie nebeneinander in sich zusammen.
    Die meisten Kugeln gingen fehl, hämmerten in den Boden oder die Decke. Eine traf in Finan Perkunos in die linke Schulter. Einige schlugen in den Kubus, aus dessen zentimeterbreiten Löchern bereits Wasserfontänen schossen.
    Ein breiter Schwall Wasser klatschte Rhodan ins Gesicht. Eiseskälte ging von der Flüssigkeit aus. Seine Augen schlossen sich reflexartig. Als Letztes sah er, wie eine Kugel Farashuus Helm traf, ihn jedoch nicht durchschlug, sondern als Querschläger durch das Wasser trieb, die glasklare Wand durchbrach und in einen rautenförmigen Rundumbildschirm schlug, über den unablässig Datenkolonnen liefen.
    Als der Terraner die Augen wieder aufschlug, sirrten Blitze aus dem Bildschirm, dann schlug eine Stichflamme hoch.
    Das Wasser aus dem Kubus bedeckte den Boden unter seinen Füßen.
    Seit den Strahlerschüssen der Präfidatin konnten kaum fünf Sekunden vergangen sein. Der Kubus barst endgültig in tausend Stücke. Zwischen den Splittern - schneller als diese! - wand sich Farashuu, bog die Arme, flog wie ein Vogel elegant durch die Lücken.
    Ihre Ferse traf Finan Perkunos' Kinn, der mit schmerzverzerrtem Gesicht seine verletzte Schulter hielt. Der Genus wurde von den Füßen gerissen, krachte gegen eine Wand und sackte an ihr zusammen.
    Rhodan warf sich zu Boden und entwand einem der Toten die Projektilwaffe.
    »Nicht doch, Perry.« Farashuu zielte längst auf ihn, schoss aber nicht. Natürlich nicht - sie durfte ihn nicht töten.
    Rhodan richtete den Lauf der Waffe auf seine eigene Brust. »Ich werde nicht mitgehen, das weißt du.« Seine Stimme klang krächzend, er merkte es selbst, aber er sprach schnell, damit sie es garantiert hörte. »Nicht einmal du wirst von diesem Stützpunkt der Anjumisten entkommen. Es gibt keinen Weg nach draußen.«
    Das war eine glatte Lüge, denn ohne jeden Zweifel war Farashuu in der Lage, ein Beiboot oder gar ein komplettes Schiff zu kapern, von denen es einige auf diesem Mond geben musste, von dem Rhodan so gut wie nichts wusste. Finan hatte ihm bislang kaum etwas erzählt; das konnte sich nun auf fatale Weise rächen.
    Farashuu lächelte durch das goldgelbe Transpathein. »Ich werde ohne Schwierigkeiten von hier entkommen und dich mitnehmen. Meine Freundinnen sind schon unterwegs, um mich zu retten. Zwei Fluidome ... weißt du, was das bedeutet?« Sie machte eine umfassende Handbewegung. »Das alles hier ist bereits Asche ... ihr wisst es nur noch nicht!«
    »Deine Freundinnen. Desre und Aunike«, sagte Rhodan gelassen, als würde ihm diese Vorstellung keine Magenschmerzen bereiten.
    »Was weißt du schon? Willst du mich beeindrucken oder was?«
    »Du hast sie mir vorgestellt, schon vergessen? Sie sind Mädchen wie du. Jugendliche Opfer des Roten Imperiums.«
    Farashuu lachte. »Du drischst dieselben dummen Phrasen wie die Anjumisten. Darauf hat man uns schon in der ersten Klasse vorbereitet. Also spar dir die Mühe.«
    Hinter ihr richtete sich ihr Vater auf, langsam, mit ruhigen, bedächtigen Bewegungen. Er hob einen gezackten, unterarmlangen Splitter des Kubus auf. Seine Hand zitterte nicht einmal, als er sich langsam dem Rücken seiner Tochter näherte, den Splitter zum Stoß erhoben.
    In Rhodan breitete sich eisige Kälte aus. Was sollte er tun? Durfte er zulassen, dass Farashuu starb? Aber worin bestand die Alternative? Die

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