PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon
war. Er lag so eng an, dass Rhodan sich unwillkürlich fragte, wie sie ihn hatte überhaupt anziehen können. Die Frau besaß die unweiblichste Figur, die er seit Langem gesehen hatte. Ihre Brüste“ waren kaum wahrzunehmen, die Hüften schmal und gerade. Aus dem Nacken am Haaransatz schienen kleine Federn zu wachsen, die bunt schillerten - womöglich eine Modeerscheinung.
»Kingris Innsa«, stellte sich die Frau mit rauer, beinahe kratzender Stimme vor. »Ich bin hier, um das Objekt Farashuu Perkunos, Präfidatin des Roten Imperiums, zu analysieren.«
»Perry Rhodan«, sagte Perry Rhodan.
Sie zog die Lippen in die Breite, öffnete sie dabei leicht und kicherte. Dabei stellten sich die Federn in ihrem Nacken auf. »Ich kenne dich, und als Wissenschaftlerin und Analyse-Spezialisten besitze ich darüber hinaus eine extrem gute Beobachtungsgabe. So ist mir zum Beispiel nicht entgangen, dass du ständig möglichst unauffällig auf meine Federn schaust. Jemandem wie dir dürften Äußerlichkeiten nichts ausmachen, zumindest dann nicht, wenn der Ruf, der dir vorauseilt, auch nur einigermaßen der Wahrheit entspricht. Hast du nicht schon alles gesehen im Laufe der Zeit, Perry?«
»Nicht bei Terranern. Diese Federn ...«
»Ich bin ein Designmensch. Eine Neo-Terranerin. Aber darüber sollten wir uns später unterhalten. Es wundert mich, dass du...«
»Lassen wir das«, unterbrach Finan Perkunos. »Was hast du inzwischen herausgefunden, Kingris?«
Sie wandte sich elegant um, schwang dabei die schmalen Hüften auf eine geradezu unmögliche Art zur Seite. Der rote Dress zeichnete das Muskelspiel überdeutlich ab. »Ich verfolge zwei Versuchsreihen. Da Perry von nichts weiß, sollte ich vielleicht ganz von vorne beginnen.«
Der Genus nickte beiläufig; Rhodan entging nicht, mit welchem beinahe unterwürfigen Tonfall Kingris Innsa um Erlaubnis gefragt hatte.
Die Analyse-Spezialistin führte die beiden Männer zurück zu der Nische. Eine Wand, die gut fünfzig Zentimeter unter der Decke endete, bot Sichtschutz.
Sie betraten einen von zahlreichen Lichtquellen schattenlos ausgeleuchteten Arbeitsraum. Rot glitzernde Strahlen kreuzten sich über einer Tischplatte und bildeten auf dieser einen etwa dreißig Zentimeter durchmessenden Kreis. In diesem Kreis stand, scheinbar durch nichts gehalten, eine Wassersäule, die wiederum einen durchsichtigen Behälter beherbergte. Und in diesem Behälter trudelten winzige Tierchen.
»Das hier sind die Symbionten aus dem Transpathein-Helm des Untersuchungsobjekts«, sagte Kingris Innsa. »Es war alles andere als einfach, sie zu entnehmen und zu sichern.«
»Zu sichern?«
Rhodan hörte ein leises Rauschen, das auf undefinierbare Art amüsiert klang. Erst nach einer Weile erkannte er, dass es durch die rasche Bewegung der Federn im Nacken der Designfrau verursacht wurde.
»Ich durchdrang das Material des Helms mit einer Operationsnadel und entnahm ein wenig Transpathein, das landläufig...« Sie kicherte.»... als Denkmaterie bezeichnet wird. Schon bei diesem ersten Versuch stellte sich ein erstaunliches Ergebnis ein - ich entnahm etwa fünf Milliliter, und der Helm schrumpfte daraufhin um mehr als einen hundertstel Millimeter im Durchmesser. Er passte sich der Flüssigkeitsmenge an. Eine höchst erstaunliche Technologie in allen Details. Ich fürchte, unsere Wissenschaftler werden Monate benötigen, um auch nur die Oberfläche der Geheimnisse der Quantronischen Armierung anzukratzen.«
»Der Helm schrumpfte«, wiederholte Rhodan. Das Schrumpfen um mehr als einen hundertstel Millimeter ließ sich mit technischen Geräten leicht feststellen - aber was bedeutete das wirklich?
Kingris seufzte und wog den Oberkörper leicht hin und her, drückte dann die Brust nach vorne, was dank der fast fehlenden weiblichen Attribute unfreiwillig komisch -wirkte - aber zweifellos wohnte dieser Geste nichts Sexuelles inne. Was wusste er schon über die Körpersprache dieser Designmenschen? Rhodan beschloss, bei nächster Gelegenheit nachzuhaken, was es mit ihnen auf sich hatte.
»Zufällig war schon in dieser ersten Probe einer der Symbionten enthalten. Eine bemerkenswerte Lebensform, in der Tat.« Sie griff durch einen der roten Strahlen und tippte an die Oberfläche der Wassersäule. Eine winzige ringförmige Welle pflanzte sich durch das Wasser fort. »Der erste Symbiont machte sich selbstständig, sprengte die Entnahmenadel und flog meinem Kollegen direkt ins Gesicht. Er fraß sich blitzschnell ins
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