PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon
Präfidatin würde diesen Stützpunkt der Anjumisten zugrunde richten, und mit Sicherheit Dutzende Lebewesen in den Tod reißen ...
Kingris Innsa stand noch immer wie gelähmt neben den Überresten des Kubus', eine Leiche direkt vor ihren Füßen. Aus dem Stand jagte Farashuu los, schneller als Rhodan es je gesehen hatte. Im nächsten Augenblick packte sie die Analyse-Spezialistin und schleuderte sie auf ihren Vater.
Der konnte nicht einmal den Splitter zur Seite nehmen. Wie auch immer Farashuu den Angriff hinter ihrem Rücken bemerkt hatte - sie hatte reagiert. Tödlich und präzise. Wie eine Kindersoldatin des Roten Imperiums.
Der Splitter bohrte sich in Kingris Innsas Oberarm. Sie schrie und riss den Genus durch ihr Gewicht von den Beinen. Beide schlugen hart zu Boden.
»Ich komme dich holen«, sagte Farashuu. Im nächsten Augenblick war sie verschwunden.
Von draußen dröhnte der Lärm von Schüssen. Es folgten Schreie.
Perry Rhodan vergewisserte sich, dass sowohl Finan Perkunos als auch Kingris Innsa nicht lebensgefährlich verletzt waren, dann eilte er nach draußen, seiner Feindin hinterher. Und fragte sich, wie ein Monster wie sie überhaupt hatte entstehen können.
Aus der Vorgeschichte des Roten Imperiums
Standarduniversum: Planet Suaphim
Die Jahre 1304 bis 1308 Neuer Galaktischer Zeitrechnung
»Du hattest also schon wieder einen Unfall.«
»Hm-mh.«
»Und wo soll das noch hinführen?«
»Hmm.«
»Ist das alles, was du zu sagen hast? Dein übliches Seufzen?«
Bavo Velines drehte sich um. Niemand sollte seine Verzweiflung sehen, und schon gar nicht Vater oder Mutter. Ihm war es gleichgültig, dass sie gegenseitig ihr Leben zerstörten. Zumindest redete er sich das ein.
»Gib mir gefälligst eine Antwort!«, schrie sein Vater.
Bavo rannte weg, sprang in den Antigravschacht und jagte nach oben. Die Velines' waren eine von nur drei Familien im Dorf, die in ihrem Privathaus einen Antigravschacht besaßen, aber darauf hätte er gern verzichtet, um eine echte Familie zu haben wie tausend andere Kinder.
»Lass ihn in Ruhe«, hörte er noch seine Mutter sagen, dann das Klatschen einer Ohrfeige. Fragte sich nur, wer wen geschlagen hatte.
Alles in allem ein ganz normaler Tag. Dass es sein zehnter Geburtstag war, merkte niemand. Außer Bavo selbst.
Seinen elften Geburtstag verbrachte Bavo Velines im Kreis seiner Lieben: Er war bei den grazilen, rehartigen Geschöpfen im Wald, denen noch niemand einen Namen gegeben hatte, weil niemand außer ihm sie sehen konnte.
Sie waren schlau, und - das war ein Geheimnis, das Bavo noch niemandem verraten hatte und es auch niemandem je verraten würde - sie schmeckten ganz ausgezeichnet, wenn man ihr Fleisch nur lange genug im offenen Feuer briet. Seltsam war nur, dass Bavo nach dem Verzehr immer noch genauso hungrig war wie vorher. Wahrscheinlich besaß das Fleisch eine ungewöhnliche Eiweißstruktur. Oder so etwas Ähnliches. Vielleicht würde er sich später mit Ernährungswissenschaften beschäftigen. Oder mit Grundfragen der Ethik ... immerhin waren die Geschöpfe seine Freunde, und doch aß er sie. Manchmal verabscheute er sich selbst dafür. Aber nur manchmal.
Er wusste, dass ihm das Fleisch gut tat. Es milderte die Schmerzen in seinem linken Arm, die seit seinem letzten Unfall häufig auftraten. Mutter hatte ihn zu einem halben Dutzend Fachleuten geschleift, doch alle waren zu demselben Ergebnis gekommen: Es gab keine organischen Ursachen. Von dem Unfall war nichts zurückgeblieben, kein Schaden an Knochen, Muskeln oder Sehnen oder sonst irgendwo.
Sogar eine Untersuchung auf mikrozellularer Ebene, die seine Eltern ein Vermögen kostete, hatte nichts ergeben. Das hätte Bavo ihnen schon vorher sagen können, aber dann hätten sie ihn nur wieder angeschrien. Es waren Phantomschmerzen, das wusste er genau. Doch sie waren da und quälten ihn. Darauf, die Ursachen auf ganz anderem Gebiet zu suchen, kamen seine Eltern nicht - von der Psyche eines Menschen verstanden sie nichts. Ganz anders als er, Bavo, der sich etliche Holoschulungs-kristalle über dieses Thema besorgt hatte.
Eine faszinierende Materie. Nur änderte das Wissen nichts daran, dass sein Arm weiterhin schmerzte.
Erst spät am Abend ging er nach Hause, als die Sternenflut des Milchstraßenzentrums längst durch den Sonnenwindschleier leuchtete. Das violette Glühen des Ionenschilds hoch im Orbit strahlte deutlicher als sonst - es würde bald ein Gewitter geben.
Zu Hause schrie ihn seine
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