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PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

Titel: PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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dir?«
    »Was soll schon sein?« Er drehte sich zu Armana um. »Du bist so...«
    »Heute ist es soweit«, unterbrach er. »Die Vorstellung nimmt mich mit. Wir werden unser Universum verlassen und in ein gewaltiges Abenteuer vorstoßen.«
    Sie verschränkte die Hände im Nacken. Die Decke rutschte dabei über ihre Schultern und entblößte den deformierten Brustkorb. Es hatte Monate gedauert, bis sich Armana in seiner Gegenwart so sicher und frei gefühlt hatte, dass sie ihren Makel nicht länger verbarg. Seitdem war sie für immer emotional an ihn gebunden. Bavo übte völlige Macht über sie aus, verbarg dies aber so geschickt, dass sie wohl aus allen Wolken fallen würde, wenn sie jemand darauf hinwies. Armana war nur noch eine Marionette in seinen Händen, und wenn er zog, dann tanzte sie.
    »Ein gewaltiges Abenteuer«, wiederholte sie. »Genau das Richtige für zwei trockene Wissenschaftler wie uns, was?«
    »Für mich zählt nur der Erfolg unserer Mission.« Insgeheim fragte er sich, ob er selbst an diese Phrase glaubte, die er voller Inbrunst proklamieren konnte. Er übte das täglich. »Wir werden im Roten Universum eine Waffentechnologie entwickeln. Egal wie lange wir auch benötigen, wir werden rechtzeitig wieder zurück sein, um Perry Rhodan das entscheidende Machtmittel im Kampf gegen TRAITOR auszuhändigen. Und wenn nicht wir, dann unsere Nachfahren!«
    Sie schob die Decke gänzlich zurück, kletterte aus dem Bett - wenn man nicht wusste, dass ihr linkes Bein künstlich war, bemerkte man es kaum - und schlüpfte in ihre Kleider. »Für mich zählt nicht nur das Projekt, sondern auch du«, sagte sie und verließ den Raum. Sie verabschiedete sich mit dem geflügelten Wort, das in den letzten Tagen auf ganz Kopernikus die Runde machte: »Wir sehen uns drüben wieder...«
    Dann blieb Bavo Velines allein zurück.
    Acht Stunden vor dem Sprung über die Grenze der Universen trafen sich die einhundert Chefwissenschaftler ein letztes Mal. 38 von ihnen hatten tatsächlich die Zeit gefunden, den Treffpunkt aufzusuchen, die anderen 62 schalteten sich per Holo-Funk zu.
    Stimmengemurmel erfüllte jeden Winkel des großen Festsaals, in dem es die auserlesensten Köstlichkeiten der Galaxie zu essen gab, von überaus servilen Dienstrobotern serviert. Leise Musik schallte aus dezenten Akustikfeldern, und kleine Temperaturregulatoren schufen für jeden eine individuell-angenehme Wärme.
    Man diskutierte, plante und schwang große Reden. Bavo Velines hingegen schwieg und beobachtete. Allein dieses Treffen würde eine Menge Material für sein Archiv bringen. Es wurde überdeutlich, wer sich gerne nach vorne spielen wollte, wer bescheiden im Hintergrund blieb, wer von wissenschaftlichem Eifer zerfressen wurde und wer einfach nur seine Pflicht zu tun gedachte. Manchen stand die Begeisterung ins Gesicht geschrieben, andere verbargen nur mühsam ihre Angst vor der Veränderung, die unausweichlich kommen würde.
    Es war in der Tat ein großer Schritt, den die hundert Chefwissenschaftler und ihre Mitarbeiter gehen wollten, die Piloten, die Soldaten, Köche und Verwalter, die Prospektoren und Architekten ... das Projekt war gigantisch. 200.000 Intelligenzwesen würden das Standarduniversum Verlassen. Man richtete sich auf einen generationenlangen Aufenthalt im Roten Universum ein. Es galt, Stützpunkte zu finden, unbewohnte Planeten zu besiedeln, nötigenfalls Terraforming vorzunehmen, Fabriken zu errichten...
    »Ob wir wohl auf die Druuf treffen werden?«, sprach irgendjemand Bavo Velines an. Ein Kerl mit fusseligen Haaren und einer schief stehenden Nase. »Damals haben die Kerle ja Rhodan hart zugesetzt.«
    Dieses Thema hatten sie schon Tausende Male diskutiert. Die Druuf hatten als Beherrscher des Roten Universums gegolten ... sicherlich eine maßlose Übertreibung. Schließlich hatten die Terraner nur einen winzigen Teil des fremden Gefildes kennengelernt - eben den, der zum Machtbereich der Druuf gehörte, entfernt insektenartige Intelligenzen, deren markantestes Merkmal es war, dass sie im Laufe ihres Lebens das Geschlecht wechselten. Junge Druuf waren weiblich, ältere männlich. Über den genauen Lebenszyklus war wenig bekannt, doch das würde sich schon bald ändern. Der Genetiker Mauro Quinn hatte sich auf seine Fahnen geschrieben, dieses Volk näher zu untersuchen, denn er war davon überzeugt, dass der Kontakt zu einem einheimischen Volk von großer Bedeutung sei.
    Velines murmelte irgendetwas Nichtssagendes und

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