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PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

Titel: PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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in einen Hangar des Schiffes. Dort wurde der Terraner eingekleidet. Sein Einsatzanzug erinnerte Rhodan an einen altterranischen Panzertauchanzug, einen Skaphander. Das Material war, wie Köundel ihn instruierte, mit einem zugleich hitzeresistenten und kälteisolierendem Material gepolstert. Der Helm bestand aus einer flexiblen, unter Sauerstoffzufuhr verhärtenden und dann widerstandsfähigen Klarsichtfolie. Auf dem Rücken trug Rhodan eine paketförmige Sauerstoffflasche, in der organische Strukturen dafür sorgten, dass die ausgeatmete Luft von Kohlendioxid gereinigt und mit frischem Sauerstoff angereichert wurde. »Die Bakterienkolonien des Atmosphärengenerators können dich bis zu fünf Tage mit Atemluft versorgen. Wir hoffen, du erreichst die Bunkeranlagen von Velines früher.«
    Der Hangar war langgestreckt, hoch und sehr schmal. Die Proportionen wirkten bedrückend auf Rhodan, in keinster Weise menschlich.
    Von der Decke hing etwas, was wie verbogene Stahlträger aussah; manchmal bewegte sich eines der hängenden Gebilde und erzeugte ein hohes, kreischendes Geräusch wie überlautes Zinngeschrei.
    Der Hangar stand weitgehend leer. Wahrscheinlich hatte einer der beiden Druuf ein Signal gegeben, denn eines der metallischen Deckenanhängsel senkte sich und setzte einen Felsbrocken auf den Boden.
    Der grob ovale Felsbrocken ragte fünf oder sechs Meter hoch, seine Oberfläche war schrundig.
    »Das ist eine Antitechnische Landekapsel«, erläuterte Gilligyn. »Damit wirst du auf Utgard landen.«
    »Antitechnisch?«
    »Die Kapsel verfügt über keinerlei technische Ausrüstung, sie verwendet keinerlei Energie.«
    »Interessante Konstruktion«, sagte Rhodan. »Wie befördert mich die Kapsel dann auf den Planeten?«
    »Wir werfen sie aus der 277 TAG UND ABENDFRÜH, sie stürzt auf Utgard, und so landest du.«
    »Ohne Andruckabsorber? Dann wird mein Einsatz sehr kurz sein. Und wenig erfolgreich.«
    »Warte! Schau!«, sagte Gilligyn. Sie trommelte mit den langen, feingliedrigen Fingern beider Hände auf den Fels. Die Kapsel öffnete sich wie eine Auster. In ihrem Inneren glitzerte ein Schaum aus feinen, rosafarbenen Blasen. Der Anblick wirkte ein wenig obszön.
    »Das sind die Jymky, ein Bedarfsmoos. Ein rasch wachsendes, komplexes Biotop. Hohe autoregenerative Kompetenz. Die Jymky halten die Hitze ab, wenn die Kapsel schmilzt. Sie schützen deine Körperkonstruktion beim Aufschlag. Gut?«
    Rhodan nickte. »Gut«, sagte er. »Nehme ich Waffen mit, Ausrüstungsgegenstände, eine Art Serum?«
    »Nein«, sagte Köundel. »Die defensiven Tastnetze im Orbit von Utgard sind sehr feinfühlig. Sie würden die technoide Beschaffenheit bemerken und die Kapsel liquidieren. Sehr aufmerksame Quantroniken im Netz.«
    »Aber dich werden sie nicht bemerken«, ergänzte Gilligyn. »Das Moos verändert deine Biodaten, zerlegt sie in einfache Muster. Für die Quantroniken wirst du nur ein Haufen biomorpher Stoff sein. Nur Leben.«
    »Und Leben«, sagte Köundel, und es klang ziemlich belustigt, »Leben unterschätzen die Quantroniken stets.«
    Das Schott zum Hangar öffnete sich, und eine sieben- oder achtköpfige Druuf-Delegation betrat den Raum. Sie marschierten im Gleichschritt auf Rhodan zu, tapsige Riesen. Kurz vor ihm nahmen sie Aufstellung. Und taten nichts.
    Köundel sagte: »Dieses ist ein Ermutigungs-Chor. Eine alte Sitte unseres Volkes.«
    Rhodan lächelte und lauschte angestrengt. Nichts. Er schaute zu Köundel hoch. »Ich kann sie nicht hören«, sagte er.
    »Selbstverständlich nicht. Unsere Chöre singen ausschließlich auf unserer Frequenz. Jede Übertragung in die für dich hörbaren Bereiche würde die Wirkung der Ermutigung vermindern.«
    »Sehr ermutigend«, sagte Rhodan.
    »Sehr«, bestätigte der Druuf.
    Rhodan bettete sich in die Masse, die die Druuf Jymky nannten. Es fühlte sich weich an, nachgiebig, wie auf einem Wasserbett oder in einem Massage-Antigravfeld.
    Obwohl er einen Einsatzanzug trug, fühlte er das Bedarfsmoos nah und direkt, als läge er nackt im Gras.
    Cantarella und Jeremias traten an die Kapsel heran. Cantarella überreichte ihm ein nicht einmal handtellergroßes ledernes Täschchen, das auf der Rückseite mit einer Schlaufe versehen war, sodass es sich auf einen Gürtel ziehen ließ. Rhodan nahm das Täschchen entgegen. Die Handschuhe des Skaphanders erwiesen sich als überraschend feinfühlig; sie vermittelten Rhodans Sinne Gewicht, Glätte und Temperatur des Behältnisses. Er hatte keinerlei

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