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PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

Titel: PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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ihr ENGEL. »Und nun erklär dich!«
    »Jemand stellt mein Gedächtnis um.« Sie erzählte dem Schiff alles. »Was ist das? Erinnere ich mich an etwas, das ich erlebt habe, von dem ich aber gar nicht wusste, dass ich es erlebt habe?«
    Ihr ENGEL sagte: »Ich denke, du erlebst eine Erinnerung. Aber diese Erinnerung muss nicht deine sein.«
    Farashuu nickte. »Hast du schon einmal den Ausdruck Mnemogene Autoinformation gehört? Weißt du, was Mentalarchitekten sind?«
    Das Schiff erläuterte ihr, dass Mentalarchitekten beschädigte Bewusstseine reparierten, dass sie darüber hinaus in der Lage waren, Bewusstseine umzubauen, sogar aus mehreren Bewusstseinen ein ganzheitliches mentales Aggregat herzustellen. »Biologisch generierte Bewusstseine ebenso wie auch künstlich erzeugte.« Zur Mnemogenen Autoinformation lagen ihm keine gesicherten Daten vor. »Avanciertes Anjumisten-Zeug, vermutlich. Claes Anjum war nicht nur ein genialer Stratege, er war ebenso ein begnadeter Mnemoarchitekt. Die Anjumisten haben sich immer viel darauf zugutegehalten, in Sachen Mentaltechnik weiter zu denken als das Rote Imperium. Als Patollo.«
    Farashuu blickte auf und dachte nach. Sie hatte bislang nicht gewusst, dass der alte Rebell, das Schreckgespenst des Imperiums, Claes geheißen hatte. Sie hatte nichts davon gewusst, dass er Mnemoarchitekt gewesen war.
    Was hatte sie überhaupt gewusst? Und was - und woher wusste es ihr ENGEL? »Anjumisten-Zeug also«, sagte sie. »Was wirst du tun?«
    »Mich erinnern«, sagte sie. »Mich erinnern lassen.«
Der neue Robinson
    Die Kapsel hielt still. Rhodan überlegte: Ob die Druuf, Darwin und die Quantronik den Hangar schon verlassen hatten? Ob sie ihm noch ein deutliches Startsignal geben würden? Die Kapsel schien sich nicht mehr zu bewegen.
    Wie würde er den Flug verbringen? Könnte er ein wenig schlafen? Würde das Moos ihn wecken?
    Er mochte sich nicht vorstellen, wie die Kapsel durch das All trieb, in das Einflussgebiet der Gravitation von Utgard geriet und in die Atmosphäre eintauchte.
    Zeit verstrich. Eine plötzliche Unruhe überkam ihn, gefolgt von einer tief greifenden Erschöpfung. Nicht einschlafen, befahl er sich, verstimmt dieser Schwäche wegen. So muss sich das Altern anfühlen, dachte er. Er schloss die Augen dennoch, spürte den Zellaktivator arbeiten und konnte keinen klaren Gedanken fassen.
    Immerhin atmete er, obwohl sein Mund direkt im Moos lag, ruhig und tief. Die Luft schmeckte leicht salzig, angenehm kühl und frisch.
    Er hatte jedes Zeitgefühl verloren. Er wartete immer noch auf einen kleinen Ruck, der ihm angezeigt hätte, dass sie endlich den Hangar verließen. Stattdessen hörte er ein leises, schmatzendes Geräusch - die Kapsel öffnete sich langsam. Er spürte, wie das Moos kurze, stummelartige Pseudopodien ausbildete und ihm damit seine Kapuze über den Kopf zog. Bevor die Beinchen die Kapuze am Kragenrand befestigten, schoben sie einige Brocken Moos hinein - wie eine Mutter, die ihre Kinder für einen Ausflug verproviantiert.
    Warum wurde abgebrochen? Erwies sich die Antitechnische Kapsel doch als zu antitechnisch? Funktionierte sie nicht?
    Die eine Kapselseite hob sich zur Seite. Die Kälte traf ihn wie ein Schlag. Rhodan blickte in einen überraschend hohen, von schwammig wirkenden, tiefblauen Wolken verhangenen Himmel, aus dem riesengroße Schneeflocken rieselten. Viereckige Schneeflocken, die aussahen wie eisige Schachbretter.
    Rhodan stieg aus. Der Boden unter ihm schwankte. Er stand auf einer gewaltigen Eisscholle, die mehrere Dutzend Meter dick sein musste.
    Und die, wenn ihn sein Gefühl nicht trog, langsam, aber spürbar im Meer, auf dem sie schwamm, versank. Was für ein Meer ist das? Welche Art Wasser? Welche Art Eis?
    Die Kapsel lag rot glühend da, wie eine versteinerte Flamme. Aber sie brannte sich nicht in das Eis ein. Rhodan bückte sich und legte die Hand auf das Eis. Durch die Schutzfolie des Anzughandschuhs spürte er die Hitze, die von der Scholle ausging.
    Verrückt! Aber: Ich bin auf Utgard, erkannte er. Und, mit einem Blick auf die Antitechnische Landekapsel: Die Technologie der Druuf ist immer wieder erstaunlich.
    Rhodan umrundete die Scholle wie ein Robinson seine Insel. Wieder und wieder. Eine Stunde. Zwei. Die Scholle lag noch etwa fünf Meter hoch auf dem Meer und sank weiter. Das Meer war von fremdartiger Beschaffenheit - sein Wasser wirkte zähflüssig und dampfte, ein brodelndes, neblig trübes Fluid.
    Er fühlte sich zur

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