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PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

Titel: PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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entlocken. - Einverstanden?«
    Rhodan nickte. »Wofür genau braucht ihr mich dann eigentlich?«
    »Du meinst: abgesehen davon, dass wir dich brauchten, weil niemand außer dir durch den Totenschirm tauchen, mit den Ofosuapia ins Diamanteis eindringen und mich aus dem Suspensionsbad vitalenergetisch rekollektieren konnte?«
    »Abgesehen davon.«
    »Wenn du Velines zum Beschluss seiner Geschichte gegenüberstehst«, sagte Golem, »werde ich längst tot sein.« Er wies auf Cuderuu. »Und dieser da auch. Ohne dich wäre niemand da, das große Spiel zu entscheiden.«
    Er machte eine kurze Pause; »Ich weiß, es war ein langer Weg über die Temporalen Landzungen und durch das Mentale Symposion bis hierhin«, sagte Golem. Es klang beinahe mitfühlend. »Mach dich bereit für die letzten Schritte.«
Farashuu - das Denkmal
    Sie wusste unmittelbar, dass dies die letzte dieser Erinnerungen sein würde. Es interessierte sie nicht mehr, ob das, woran sie sich entsann, künstlich in ihr Gedächtnis eingetragen worden war oder ob es sich um verkapselte Engramme handelte, deren artefakte Schutzschicht sich zu gegebener Zeit auflöste wie der Film um gewisse Medikamente, der verging, wenn der Wirkstoff in den bestimmten körperlichen Regionen eingetroffen war, wo er sich entfalten sollte.
    Es überraschte sie nicht einmal, dass es eine Erinnerung an ihren Vater war.
    Er sah müde aus. Die Haut grau, faltig, altersfleckig. »Vater«, sagte sie.
    Er seufzte tief und kehlig und öffnete langsam die Augen. Er sah sie an. Sein Gesicht klärte sich. Er sagte ihren Namen.
    Sie war zufrieden.
    Er fragte: »Bist du noch einmal wegen des Denkmals hier?«
    Sie wusste es nicht. Sie nickte.
    Er beugte sich zu ihr. Die Ellenbogen auf den gespreizten Knien. Die Hände verschränkt. »Das beschäftigt dich wirklich, Motte, ja?«
    Sie erinnerte sich. Sie erinnerte sich daran, dass er sie manchmal Motte genannt und ihr erklärt hatte, was das war: ein irdischer Nachtfalter.
    Weil sie früher, wenn über Zwölfwienideen die Nachtgewitter rollten, Zuflucht gesucht hatte im Bett ihrer Eltern.
    Zwölfwienideen, weil die Terra-Nostalgiker von Turing eine Stadt Wien hatten bauen, sich aber nicht hatten einigen können, welche der zwölf architektonischen Ideen sie in die Tat umsetzen sollten. Und also alle zwölf vereinigten.
    Sie erinnerte sich an das Gespräch, das sie belauscht hatte, scheinbar wieder schlafend, zwischen ihren Eltern, während das Nachtgewitter über die Stadt rollte:
    »Eines Tages«, hatte ihre Mutter gesagt, »wird auf dem Quaritas ein Denkmal stehen: entweder eines für Bavo Velines oder für Claes Anjum.«
    Sie hatte gespürt, wie ihr Vater lachte, lautlos. »Du und deine Denkmäler. Alles, was existiert, ist sein eigenes Denkmal.«
    »Du weißt, wie ich es meine«, hatte ihre Mutter mit einem Anflug von Gereiztheit gesagt. »Ich weiß.«
    Ein Blitz, der das Zimmer für eine ganze Sekunde erleuchtete und mühelos durch Farashuus geschlossene Lider drang. Donner. Ihr Vater hatte gespürt, wie sie zusammenzuckte, und wusste nun, dass sie sich nur schlafend stellte. Er wartete das Grollen ab. »Ich weiß. Aber es ist nicht das, wovon ich träume. Jedenfalls in Sachen Quaritas. Lass uns schlafen.«
    Sie waren eingeschlafen.
    »Ja«, sagte Farashuu jetzt - oder erinnerte sich, es jetzt gesagt zu haben.
    »Wovon träumst du?«, fragte sie. »Wie sollte der Platz in Leyden City aussehen? Wie würdest du ihn wollen, wenn du Genus der Anjumisten wärst?«
    »Ich? Genus der Anjumisten?« Er lachte. »Da müsste viel passieren.«
    Sie nickte. Kind, das sie war. Präfidatin, die sie ebenso war, Erinnerin dieser entlegenen Tage. »Ja«, sagte sie. »Aber nehmen wir an, es würde viel passieren. Wie würdest du den Quaritas gestalten?«
    Ihr Vater blickte sich um. Für einen Moment schien er wie verwirrt zu sein, als bemerkte er, dass er sich nicht in letzter Wirklichkeit mit ihr unterhielt, sondern in eine ferne Zukunft sprach. Dann fasste er sich und sagte: »Ich stelle mir den Quaritas als großen, freien Platz vor. Mit Menschen und Druuf. Und, von mir aus, mit einigen Quantroniken als Touristen. Allen offen. Ohne jedes Denkmal.«
    Sie war der letzte lebende Mensch an Bord ihres Schiffes. Sie saß im Schneidersitz inmitten der Zentrale. Die Symbionten hatten sich von ihrem Gesicht zurückgezogen. Sie drängten sich in einer Ecke des Helmes zusammen. Als würden sie tuscheln.
    Kurz darauf bestätigte der ENGEL DER EINTRACHT ihre Vermutung. Die

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