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PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

Titel: PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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senkte sich zur Mitte und bildete unten eine Wanne. Die Wanne war mit einer zähen Flüssigkeit gefüllt, einer lehmfarbenen Substanz. Cuderuu füßelte die Senke hinab, beugte seinen Schlangenkopf über den Wannenrand und schnüffelte. »Eine merkwürdige Paste ist das«, sagte er. »Sie riecht technoid.«
    Rhodan hatte die Wanne erreicht und ließ sich neben dem lehmigen Brei nieder, durch den zeitlupenhaft langsame, niedrige Wellen liefen.
    Er tauchte den Zeigefinger ein. Die Substanz fühlte sich geleeartig an, kühl. Als er die Hand wieder hob, zog sein Finger einen Faden. Rhodan bewegte die Hand heftig hin und her, aber der Faden ließ sich nicht abschütteln.
    Stattdessen floss er langsam den Finger hinan, erreichte den Handrücken und das Handgelenk. Rhodan beobachtete das Geschehen. Sein Instinkt sagte ihm, dass keine Gefahr bestand. Der Faden blieb auf der Oberfläche des Skaphanders, ätzte nicht, drang nicht ein. Er dünnte aus, je weiter er kam; er war haarfein, als er den Ellenbogen erreichte und seinen Weg fortsetzte in Richtung seiner linken Schulter.
    Rhodan ließ ihn gewähren. Der Faden verhielt exakt über der Stelle, wo der Zellaktivator in die Schulter eingepflanzt war. Dort breitete sich der Faden zu einem münzförmigen Gebilde aus. Für einen Moment glaubte Rhodan zu spüren, wie der Aktivatorchip seine Leistung erhöhte, ohne dass er, Rhodan selbst, zusätzliche Belebung erfuhr. Im Gegenteil: Ihn schwindelte kurz, leichte Mattigkeit befiel ihn.
    So plötzlich, wie es begonnen hatte, war es wieder vorbei. Rhodan erholte sich rasch. Der Faden zog sich zurück in die Wanne.
    »Und jetzt?«, fragte Cuderuu.
    In die Substanz kam Bewegung. Die lehmartige Masse nahm Gestalt an. Die Gestalt zeichnete sich zunächst umrisshaft ab, gewann dann an Körperlichkeit. Sie bildete einen Rumpf, dann plumpe Arme und Beine aus, endlich wuchsen aus den Schultern ein kurzer Hals und daraus ein Kopf. Rhodan betrachtete das Schauspiel fasziniert. Der Kopf erhielt ein Gesicht, die Züge des Gesichtes verfeinerten sich, wurden menschlich. Allerdings blieben sie geschlechtlich unbestimmt, wurden weder männlich noch weiblich.
    Die Gestalt erhob sich und stieg aus der Wanne, die viel tiefer war, als Rhodan zu Beginn vermutet hatte. Das Wesen war in eine rindige, weißgraue Haut gehüllt und erinnerte Rhodan an eine riesenwüchsige irdische Alraunenwurzel. Allerdings trug die Gestalt einen ausladenden Tornister, der den gesamten Rücken bedeckte.
    Die Figur maß in der Höhe nicht mehr als eine Armlänge, trotzdem hatte sie anscheinend die lehmige Substanz restlos aufgebraucht.
    Sie blickte sich um, schaute Cuderuu an und fragte auf Interkosmo: »Du bist ein Ofosuapia. Wie viele eurer Legionen liegen noch auf Utgard?«
    »Ich bin der Letzte der letzten Legion«, log Cuderuu. Das Wesen aus der Wanne schaute Rhodan an. Aus einem Impuls heraus nickte er bekräftigend.
    »Dann haben wir keine Zeit zu verlieren.« Das seltsame Wesen hielt seinen Blick auf Rhodan gerichtet. Neugierig. »Du bist der Vitalenergie-Impulsgeber, der mir die Rekollektion aus dem Hiberns ermöglicht hat. Demnach musst du Perry Rhodan sein.«
    Hiberns - so nannten die Terraner des Roten Imperiums den Zustand der spezifisch quantronischen Bewusstlosigkeit.
    »Wer bist du?«, fragte Rhodan zurück.
    »Nenn mich Golem. Ich bin die Figurine einer anjumistischen Quantronik.«
    »Du bist eine Quantronik?«, fragte Rhodan nach.
    »Mehr als das - eine Figurine. Ich habe eine lange Weile lang aufgelöst im Suspensionsbad auf meinen Einsatz gewartet. Deswegen haben die Bautrupps von Velines mich nicht entdeckt, als sie den Planeten isolierten. Ich werde euch ein bisschen zur Hand gehen.« Ohne sich nach Rhodan und dem Ofosuapia umzusehen, marschierte die Figurine los.
    Rhodan blickte Cuderuu ins Gesicht. Er meinte, etwas wie Ratlosigkeit und Verblüffung in dem purpurroten Auge des Ofosuapia zu sehen. Oder war es das eigene Staunen, das sich darin spiegelte?
    Die nackte borkenweiße Gestalt, die sich Golem nannte, hielt inne und drehte sich zu ihnen um. »Meine Herren«, sagte sie, »ich gehe doch recht in der Annahme, dass wir ein gemeinsames Ziel haben? Die Kemenate des Generalgouverneurs Bavo Velines?«
    »Und du wüsstest den Weg dorthin?«, fragte Rhodan.
    »Nicht nur das«, sagte die Quantronik. »Ich besitze auch eine Art Schlüssel zu ihrer innersten Tür.«
    »Bravo!«, rief Cuderuu.
    »Also, was ist?«, sagte Golem. »Sind wir Partner, oder

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