PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion
Schiffsquantronik sagte: »Die Symbionten haben deine Armierung manipuliert. Sie haben ein Funky improvisiert und versucht, ein kurzes Signal an die Flotte abzusetzen.«
»Was für ein Signal?«
»Ein Notsignal. Sie spüren, wie du dich veränderst.«
»Schlaue Kerlchen«, sagte Farashuu. »Und?«
»Ich habe mir die Freiheit genommen, das Signal abzufangen und ihnen eine kleine Botschaft zukommen zu lassen, die sie glauben macht, Ifama selbst hätte ihnen eine Anweisung gegeben.«
»Welche?«
»Zurückhalten. Beobachten. Schweigen.«
Farashuu klopfte von außen an ihren Helm. »Habt ihr gehört? Seid brav. Wir machen bald eine große Reise.«
»Wir stehen kurz vor dem Siamed-System«, sagte der ENGEL. »Eintreffen in der systemalen Zone um 12.15 Uhr rot-imperialer Standard-Zeit. Einschwenken in den Orbit von Druufon geplant für 13.30 Uhr.«
transmitter
Sie hatten den lebenden Vorhang durchdrungen, standen unter der Hülle des Kugelraumschiffs und warteten. Das Schiff wirkte geringfügig kleiner als ein Leichter Kreuzer, 90, vielleicht auch nur 80 Meter im Durchmesser. Es stand auf nur drei Landestützen; es besaß keine Ringwulst und keine sichtbaren Antriebsaggregate.
Rhodan warf zum wiederholten Mal einen Blick auf das Ziffernblatt. Die Zeit schien stillzustehen.
»Geduld«, bat Golem.
Rhodan schloss die Augen, atmete tief und gleichmäßig, wartete. Er hegte einen Groll gegen die Zeit. Entweder stand sie still. Oder sie raste. Niemals fand sie das angemessene Tempo.
Irgendwann erreichte der Sekundenzeiger wieder die XII. Der Minutenzeiger schien einen Moment zu zögern, dann sprang er um.
»12.16 Uhr«, sagte Rhodan.
Golem reckte sich und begann zu schweben. Er manövrierte sich hinter Rhodan. Rhodan spürte, wie die Figurine ihn am Nacken griff und hochzog. Er sah, dass auch Cuderuu hochgehoben wurde.
Augenblicke später befand er sich zehn Meter hoch oder höher und in Griffnähe zum Tastfeld einer Mannschleuse. Ein dünner werdender Arm fuhr ihm über die Schulter und gab in irrsinniger Geschwindigkeit Ziffernkombinationen ein. Die Schleuse öffnete sich. Sie drangen ein.
Die Schleusenkammer. Das Schott. Ein Gang. Ein Korridor zum Antigravschacht. Sie sprangen hinein. Der antigravitationelle Hub war Golem nicht schnell genug. Er nahm Rhodan und den Ofosuapia wieder am Kragen, riss ihn hoch, aus dem Schacht heraus.
Erst da heulten Sirenen auf. Eindringlingsalarm, dachte Rhodan. Reichlich verspätet.
Sie hatten den Eingang zur Zentrale beinahe erreicht, als ein Kampfroboter aus der Nische schwebte. Rhodan sah sich nach Deckung um, fand keine.
Die Kampfmaschine ruckte. Torkelte. Sackte durch, schnellte wieder bis fast an die Decke, kreiselte. Stand still, orientierte sich. Cuderuu warf ihm den Hammer zu. Er war noch schwerer, als Rhodan befürchtet hatte. Für einen Moment sackte er in die Knie. Golem blieb stehen, als wäre er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen. Der Roboter hatte Golem offenbar in ein Traktorfeld gefasst. »Schlag zzzzzzzz ...!«, rief die Figurine. Rhodan griff den Hammerstiel mit beiden Händen, holte aus und traf den Roboter mitten in das vordere Multisensorfeld.
Der Roboter kippte in die Schräge, verharrte wie eingefroren in der Luft.
»Weiter!«, drängte Golem.
Sie erreichten die Zentrale. Rhodan schleppte den Hammer auf der Schulter. Er brauchte nur wenige Blicke, um zu sehen, dass die Funktionskontrollen und Steuerelemente des Schiffes auf Einmannbetrieb eingerichtet waren.
Neben der Projektionsfläche für das Zentralholo öffnete sich eine Nische.
In der Nische stand ein Käfigtransmitter. Das Gerät mochte kleinere technische Modifikationen aufweisen, war aber zweifellos terranischer Bauart - ein einfaches, robustes, in der Regel störungsfrei arbeitendes Gerät.
Golem eilte zu einem Ausrüstungsschrank an der Wand, riss die Tür auf und warf Rhodan einen rot-imperialen Strahler zu. Rhodan legte den Hammer ab, kontrollierte die Energiewaffe und ließ sie eine kurze Selbstanalyse vornehmen. Sie war betriebsbereit.
Golem stand bereits am Manual des Materiesenders und aktivierte ihn. Aus der Stirn des quantronischen Wesens hatte sich ein silbriger Faden entwickelt und in das externe Kontrollpanel eingefädelt.
Es dauerte nur Sekunden.
»Erledigt«, sagte Golem. »Ich habe den Transmitter von Velines auf Empfang geschaltet.« Er schaute Cuderuu an. »Nun, Legionär, bist du bereits einmal entstofflicht worden?«
»Nein«, sagte Cuderuu.
Golem sagte:
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