PR TB 001 Planet Der Mock
nach Freiheit und dem
Sehnen, Frieden zwischen den Fremden und Mockar zu schließen.
Was von allem übriggeblieben war, hieß: Kampf und Rache!
Denn nur so, hatte Xo behauptet, ließ sich die Freiheit
erringen.
Die Fremden selbst waren es gewesen, die alle Hoffnungen zerstört
hatten.
Lustlos und ohne innere Anteilnahme begann er den Unterricht.
Tief in seinem Innern bohrten die Zweifel, ob man nicht einen
Fehler gemacht hatte -irgendeinen schrecklichen, niemals
wiedergutzumachenden Fehler.
Einen Fehler, der die Zukunft der Mock entscheidend beeinflussen
würde.
Heute, morgen - oder erst in tausend Jahren...
Die letzte Transition.
Rhodan erwachte und verscheuchte den leichten Schmerz im Genick.
Etwas benommen stand er auf, tauchte sein Gesicht in das eiskalte
Wasser und verließ seine Kabine.
Alle anderen waren bereits in der Zentrale, um die Landung auf der
Erde mitzuerleben.
Die Expedition war beendet, und sie hatte nichts Neues gebracht.
Blaugrün leuchtend schob sich der heimatliche Planet seitlich
in den Bildschirm, wurde
schnell größer und füllte bald das ganze Sichtfeld
aus. Die Schutzklappen glitten in ihre Verschalung, Bildschirme
erloschen, die Verzögerung setzte ein.
Die GAZELLE setzte zur Landung an.
Das Raumfeld von Terrania zeigte das gewohnte Bild geschäftiger
Strebsamkeit. Schiffe und Flugzeuge landeten und starteten. Fahrzeuge
glitten über die Betonpisten, brachten oder holten Passagiere
und beförderten Frachten von und zur nahen Stadt.
Unbemerkt fast landete die GAZELLE.
Als letzter verließ Rhodan das Schiff und kletterte in den
vorgefahrenen Turbinenwagen, in dem die anderen Teilnehmer der
Expedition bereits Platz genommen hatten.
„Ja, das wäre es wohl gewesen“, murmelte Tiff
versonnen und sah hinüber zur offenen Luke, durch die bald die
Techniker steigen würden, um der Flugscheibe mit ihren
Prüfgeräten zu Leibe zu gehen. „Es tut mir leid, daß
meine Entdeckung so unwichtig war.“
„Wir fanden immerhin Menschen“, lächelte Rhodan,
„und das ist immer wichtig. Vor zehntausend Jahren sah es auf
der Erde auch nicht anders aus als heute auf Beta Arietis III.“
Der Wagen fuhr an. Mit rasender Geschwindigkeit glitt er über
die ebene Bahn und näherte sich Terrania.
Morgen würde Beta Arietis bereits wieder vergessen sein.
Eine Stunde später kletterte Ingenieur Martens von der
elektronischen Abteilung in die GAZELLE und begann seine
Überholungsarbeiten. Er gab sich keine besondere Mühe
damit, denn gerade die elektronische Einrichtung dieser Fernaufklärer
war so gut wie unfehlbar.
In der Zentrale traf er Birazs, den tschechischen Spezialisten für
die Klimaanlage.
Sie unterhielten sich einige Minuten und setzten ihre Arbeit fort.
Als sie zwei Stunden danach die GAZELLE verließen und
übermütig auf den Betongrund hinabsprangen, war es Martens,
als sei er auf etwas getreten.
Er hob den Fuß und glaubte, in dem zerquetschten Körper
einen fingerlangen Skorpion zu erkennen, wie man sie in der nahen
Wüste genug finden konnte.
„Biest!“ knurrte er wütend. „Jetzt kommen
sie sogar schon bis hierher - vielleicht wollte er zu den Sternen
fliegen. “
Birazs lachte vergnügt. Der Gedanke, ein Insekt könne
sich als blinder Passagier in ein Raumschiff schleichen, war aber
auch zu komisch.
„Du hast gut lachen!“ fuhr Martens ihn an. „Das
Vieh hätte mich stechen können. Skorpione sind gefährlich,
und man muß vorsichtig sein...“
„Stechen?“ wunderte sich der Tscheche und beugte sich
ein wenig zu der verformten Masse hinab, um sie näher in
Augenschein zu nehmen. „Womit denn? Ich sehe keinen Stachel.“
Martens sah nicht einmal hin.
„Na und? Dann ist es eben ein stachelloser Skorpion - ich
wundere mich über nichts mehr.“
Er schulterte seinen Werkzeugbeutel und marschierte davon, den
nahen Hallen entgegen. Birazs folgte ihm langsamer.
Drüben am Horizont glühte es bereits rosa, und bald
würde es dunkel werden. Ob Rita heute seine Einladung annahm...?
Längst schon hatte er das von Martens zertretene Ungeziefer
vergessen.
Es gab Wichtigeres...
ENDE
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