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PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

Titel: PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Speere
dachten. Sie ergriffen die Flucht und überließen ihre
Frauen und Kinder einem schrecklichen Schicksal.
    Rabor sah es. Mit gewaltigen Sprüngen eilte er zu seiner
Höhlenwerkstatt, wo er an einem neuen Versuch arbeitete. Er
hatte eine Stange aus Eisen geschmiedet, gut einen Meter lang. In
glühendem Zustand hatte er sie mit dem Hammer platt geschlagen
und die beiden Seiten mit harten Steinen geschärft. So war ein
großes Messer mit einem handlichen Griff entstanden.
    Er faßte das Schwert mit beiden Händen und raste mitten
in das Kampfgetümmel. Er handelte rein instinktiv, ohne jede
praktische Erfahrung oder theoretische Überlegung. Er wußte
nur, daß die Wucht seines Schlages die schwachen Schilde der
Hünen durchbrechen würde, und daß sie ihm mit ihren
Keulen nichts anhaben konnten, wenn er sich nur schnell genug drehte.
    Wie ein Beserker räumte er auf und erschlug in weniger als
dreißig Sekunden vier Barbaren. Die restlichen zwei wandten
sich entsetzt zur Flucht - und liefen genau in den Hinterhalt, den
man ihnen gelegt hatte.
    Drei Männer Rabors waren tot, ein teuer erkaufter Sieg. Aber
das Geheimnis der Schilde würde gewahrt bleiben. Und wenn jemals
eine andere Sippe davon erführe und die gleiche Methode wie die
Hünen anwenden wollte, würde er Rabors Schwert
kennenlernen.
    Das Schwert, glaubte Rabor, war die ultimate Waffe. Mit ihr ließ
sich die Welt erobern.
    Im Reich der Höhlenmenschen herrschte nach dem gescheiterten
Angriff der Barbaren wieder Friede. Trotzdem hielt das Bündnis,
denn niemand konnte wissen, wann der Gegner wieder auftauchen würde.
Rabor war der anerkannte Führer des Ältestenrates geworden
und herrschte so indirekt über zehn Stämme. Er entdeckte im
Laufe weiterer Versuche eine Methode, Feuer zu machen. Damit wurden
die Menschen die Angst vor dem Verlust des Feuers los. Die Jagd wurde
verbessert, und man entdeckte, daß sich im Winter unter dem Eis
das Fleisch aufbewahren ließ, ohne schlecht zu werden.
    Rabor hatte viel Zeit zur Muße. Und dann, eines Tages, saß
er mit den Führern der anderen Sippen zusammen und erläuterte
ihnen seinen Plan, einen großen Jagdzug nach Norden und Osten
zu unternehmen. Dort sollte es wilde Tiere geben,
    die man hier nicht kannte und deren Fleisch zarter und besser
schmeckte als das von Bären, Zahnträgern und Wölfen.
    Die Jagd erforderte neue Mittel. Rabor nahm einen tönernen
Topf aus seinem Fellbeutel, dazu einen Pinsel aus den harten Haaren
eines Bergtieres und trat zu der glatten Wand der großen
Beratungshöhle. Er tauchte den Pinsel in die Erdfarbe und begann
zu zeichnen. In abergläubischer Scheu sahen die anderen zu, wie
an der Wand das Bildnis eines ihnen unbekannten Tieres entstand - es
war ein Büffel.
    Rabor erklärte, wie man es jagen und erlegen könne.
Gezähmte Wölfe spielten eine große Rolle.
    Der schwere Wurfspeer würde den Rest besorgen, wenn man es
gestellt habe. Außerdem zeichnete Rabor auch noch zwei oder
drei Männer, die dem Tier den Todesstoß versetzten.
    Er trat zurück, als er sein Werk beendet hatte. Die anderen
Männer nickten. So anschaulich hatte ihnen noch nie jemand einen
Plan klarmachen können. Sie sahen das, was geschehen würde.
    "Und das sind unsere Waffen", fuhr Rabor fort, trat
erneut zu der Wand und malte einen Speer, ein Messer und zwei zahme
Wölfe, die den mächtigen Büffel in die Hinterläufe
bissen. "Ihr werdet es euren Männern erklären, genau
so, wie ich es tat."
    "Wir können keine Bilder an die Wand werfen", gab
einer zu bedenken.
    "Doch, ihr könnt es genau so wie ich. Und wenn nicht,
dann lernt ihr es bei mir."
    So kam es, daß Rabor Zeichenunterricht geben mußte,
und bald erfand er auch die ersten Schriftzeichen. Jeder Stein, auf
den die Zeichen gemalt oder eingehauen waren, hatte seine ganz
besondere Bedeutung und besagte irgend etwas. Regelmäßige
Boten überbrachten die kleinen Schriftsteine. Rabors
Sippenbündnis stand durch einen regulär eingerichteten
Postdienst in engster Verbindung.
    Ernst Ellert, der Rabor behutsam in allen seinen Taten und Werken
lenkte, hatte zum erstenmal in die Geschicke der Menschheit
eingegriffen und ihr die Anfänge der Zivilisation gebracht. Er
stellte sich zwar oft die Frage, was wohl geschehen wäre, wenn
er es nicht getan hätte, aber es war eine Frage, auf die er
niemals eine Antwort erhielt.
    Bis dann alles ein jähes Ende nahm.
    Als er ein ganzes Jahr lang Rabor gewesen war, versuchte er eines
Tages, sich von ihm zu lösen und

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