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PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

Titel: PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einer Stelle aus elf
Geschosse zu versenden, ohne sich auch nur einmal von seinem Ziel
ablenken lassen zu müssen. Wenn jeder Mann seiner Sippe einen
solchen Bogen und zehn oder zwölf Pfeile besaß, ließ
sich jeder feindliche Angriff abwehren, und käme der Gegner mit
doppelter Übermacht.
    Rabor vergaß nicht, daß er die Erfindung Rella zu
verdanken hatte. Er machte sich am anderen Morgen auf den Weg, um
seinem Freund einen Bogen mit zehn Pfeilen zu bringen. Als er sich
den Höhlen am großen Fluß näherte, vernahm er
schon von weitem lautes Geschnatter und fröhliches Gelächter.
Er verzichtete auf die sonst übliche Vorsicht und eilte weiter.
Man mußte ein freudiges Ereignis feiern, und da würde man
seine Überraschung doppelt erfreut aufnehmen.
    Rella umstand mit seinen Leuten eine der Gruben, die er hatte
ausheben lassen. Tief auf ihrem Grund hockten zwei Wölfe, die in
der Nacht hineingestürzt waren. Alle Anstrengungen, die Freiheit
mit einem Sprung zu erreichen, scheiterten kläglich. Immer
wieder fielen die Tiere in die Fallgrube zurück.
    Rabor trat neben Rella.
    "Du hast große Beute machen können, obwohl du in
der Nacht geschlafen hast. Nun töte die Tiere, und deine Sippe
hat für viele Tage zu essen."
    Rella klopfte Rabor auf die Schulter.
    "Ein Wolf gehört dir, mein Freund, denn die Sache mit
den Gruben war deine Idee."
    "Danke, Rella. Dafür war es aber dein Holzgestell in der
Höhle, das mich auf eine noch viel bessere Idee brachte. Sieh
hier, was ich dir mitgebracht habe." Er gab seinem Freund den
Bogen und hing ihm den Köcher um. "Es ist ein Geschenk für
dich. Du kannst dir soviel davon machen, wie du nur willst. Jeder
Krieger soll Pfeil und Bogen tragen."
    Rella wußte nicht viel damit anzufangen.
    "Was soll ich damit? Kann man mit diesen leichten Speeren
jemand töten?"
    "Ich werde es dir zeigen."
    Rabor nahm Rella den Bogen wieder ab, legte einen Pfeil auf die
Sehne, trat an den Rand der Grube und blickte hinab. Die geifernden
Mäuler der beiden Bestien waren keine vier Meter entfernt.
    Rabor wartete, bis der eine Wolf einen gewaltigen Sprung machte,
der ihn fast bis zum Rand der Grube emporschnellen ließ - und
schoß. Der Pfeil drang in die Brust des Tieres, das mit einem
furchtbaren Geheul in die Tiefe stürzte, auf dem Grunde der
Grube noch ein paarmal zuckte und dann verendete. Aber schon lag der
zweite Pfeil auf der Sehne, ohne daß Rabor nur einen Schritt
vor oder zurück tat. Zehn Sekunden später war auch der
zweite Wolf tot.
    "Nun, Rella, glaubst du es mir jetzt?"
    Der Sippenführer nickte langsam, nahm den Bogen zurück
und betrachtete ihn voller Ehrfurcht.
    "Damit werden wir die Barbaren besiegen", stellte er
fest und gab seinen Männern den Befehl, die Wölfe aus der
Grube zu holen und zum Feuer bei den Höhlen zu schaffen.
    In den folgenden Wochen begründete Rabor eine neue
Zivilisation der Höhlenmenschen. Er konstruierte den ersten
Wagen, auf dem sich Holz und erlegtes Wild über größere
Strecken transportieren ließ. Er "erfand" das Rad,
auf dem dieser Wagen rollte. Dann ließ er die Männer einen
Ofen aus Lehm errichten, während er mit dem Wagen in die nahen
Felshügel fuhr, wo er Braunkohle und Erz fand. Einige Tage
später bekamen die Pfeile scharfe Spitzen aus Eisen.
    Er richtete eine freie Höhle als seine Werkstatt ein und
baute eine Art Schmiede. Die Ideen strömten nur so auf ihn ein,
als er Äxte, Hämmer und anderes Werkzeug konstruierte. Bald
hörten auch die Stämme der näheren Umgebung von ihm,
brachten reichliche Fleischvorräte und blitzende Bärenzahnketten
mit und baten um die neuen Zaubergeräte. Aber da wurde Rabor
wild.
    Er erklärte den Unterhändlern, daß er kein
Zauberer, sondern ein Erfinder sei. Seine Bögen, Pfeile, Speere
und Äxte seien das Ergebnis logischen Nachdenkens, und er teile
ihnen sein Wissen nur dann mit, wenn sie ein Bündnis mit seiner
und
    Rellas Sippe schlössen. Eines Tages nämlich, so betonte
er, würden die Barbaren aus dem Land jenseits der Himmelsberge
kommen, und dann müßte man gerüstet sein.
    Das Bündnis kam zustande. Und eines Tages kamen auch die
Barbaren.
    Rabor kehrte von seinem üblichen Rundgang zurück, bei
dem er die zuletzt konstruierten Fallen inspizierte, in denen sich
Kleintiere fangen ließen. Am Gürtel trug er einen Beutel
für die erbeuteten Kaninchen oder Füchse, aber heute war er
leer geblieben. Auf der anderen Seite des Gürtels steckte die
Axt, die sich als Werkzeug genauso gut bewährt

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