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PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

Titel: PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ellert die schwarzen Walzen kennen, lebte
mitten unter ihnen und fügte sich ihren Gewohnheiten. Er gab
seinem Freund, in dessen Körper er Wohnung bezogen hatte, den
Namen Argon.
    Argon begriff niemals ganz, wen er beherbergte. Er hielt Ellert
für einen Abgesandten des Runden Gottes und glaubte, er sei vom
Mond gekommen, um seine Kinder zu prüfen. Gehorsam fügte er
sich allen Wünschen und gab sich größte Mühe,
seinem Gast die Welt zu zeigen.
    Das soziale Bewußtsein der Walzen war nur schwach
ausgeprägt. Jeder lebte für sich allein, denn keiner war
auf den anderen angewiesen. Nahrung gab es überall -man schwamm
ja in ihr.
    Feinde gab es nicht, weil sie die einzigen Lebewesen der Erde
waren. Nur zum Fest des Runden Gottes fanden sie sich zusammen, um
weit aufs Meer hinauszuschwimmen, bis die Feuerflut zu den Ufern des
Kontinents zurückkehrte.
    Ellert fand niemals heraus, wie sie sich fortpflanzten - und Argon
konnte es ihm nicht verraten, weil er es nicht wußte.
    Oder weil sie es nicht wußte?
    "Welches Geschlecht hast du, Argon?" fragte Ellert eines
Tages, als sie weit hinaus aufs Meer geschwommen waren und am flachen
Strand einer größeren Scholle lagen.
    "Geschlecht?" kam es verwundert zurück. "Was
meinst du?"
    Ellert erklärte es ihm, stieß aber nur auf völliges
Unverständnis. Er beschloß, seinen Freund künftig als
"Mann" zu betrachten.
    "Wie tief kannst du tauchen?" fragte er anschließend.
    "Wie tief? Du meinst, wie weit ich mich vom Reich des Runden
Gottes entfernen darf?"
    "Ja."
    "Sehr weit. Aber es ist nicht erlaubt. In der Tiefe sterben
die Kranken und Alten -und aus ihr kommen die Jungen herauf."
    Ellert dachte nach, denn er sah den Zusammenhang mit einer
plötzlichen Deutlichkeit, die ihn erschreckte. Er ahnte auch,
daß die Walzen den Zusammenhang nicht kannten.
    "Also nur jene, die sterben müssen, dürfen in die
Tiefe", erkundigte er sich vorsichtig. "Ist das ein Gesetz?
Und wenn ja, wer hat es aufgestellt oder euch gegeben?"
    "Niemand weiß das. Solange unsere Rasse existiert, ist
es so. Übrigens - ich muß auch in vier Tagen in die Tiefe
hinabtauchen. Du wirst dir einen neuen Freund suchen müssen."
    Argon sagte es so leichthin, daß Ellert Sekunden benötigte,
ehe er die Bedeutung der Worte voll und ganz begriff. Dann aber
trafen sie ihn wie ein Schock.
    "Du mußt...? Woher weißt du das? Hat es dir
jemand gesagt, daß du sterben mußt? Denn in die Tiefe
tauchen - das ist doch der Tod?"
    "Ja, aber niemand hat es mir gesagt. Ich weiß es, weil
meine Zeit gekommen ist. Beim letzten Fest des Runden Gottes wußte
ich es."
    Ellert wußte, wie sinnlos es war, weitere Fragen zu stellen.
Aber ihm kam ein Gedanke, der so phantastisch war, daß er ihn
für sich behielt. Schließlich waren noch vier Tage Zeit.
Warum sollte er nicht mit Argon in das Lavameer hinabtauchen, um das
Rätsel dieser merkwürdigen Rasse zu ergründen? Was
riskierte er schon? Nichts! Denn wenn Argon starb, konnte er
jederzeit an die Oberfläche zurückkehren.
    Konnte er es wirklich?
    Argon drehte sich auf die andere Seite, um sich von der Sonne
bescheinen zu lassen. Aber schon nach fünf Minuten zitterte er
am ganzen Körper und glitt frierend hinein in das flüssige
Feuer seines Lebenselementes.
    "Es ist zu kalt, als daß ich noch länger hier
verweilen könnte. Niemals werden auf den Schollen Wesen
existieren können!"
    Argon dachte es mit solcher Überzeugung, daß Ellert auf
ein Gegenargument verzichtete, obwohl er es doch besser wußte.
Die Walzen waren eben die hohen Temperaturen gewohnt, und alles, was
unter hundert Grad Celsius lag, mußte für sie "eisig
kalt" sein.
    Wohlig streckte sich die Walze in der Lava und dachte: "Hier
fühle ich mich wohl, und ich freue mich auf den Tag, an dem ich
hinabtauchen darf - zu den Ahnen. Es ist das Ziel unseres Lebens,
eines Tages hinabzudürfen - und noch niemals kehrte einer von
uns zurück. Wenigstens ist es dort unten nicht kalt."
    Auch ein Trost, dachte Ellert bei sich und erschauerte, als er an
den Ozean dachte. Welcher Druck mußte schon zehn Meter unter
der Oberfläche herrschen! Wieviel hielten die Walzen aus?
    Würden sie nicht schon nach zwanzig Metern zerquetscht
werden?
    Langsam schwamm Argon zum Festland zurück. Es war mehr eine
Gewohnheit, denn eigentlich spielte es keine Rolle, wo er war und wo
er die Nacht verbrachte. Er konnte einfach auf dem Meer liegenbleiben
oder auch in der üblichen Tiefe von zwei Metern schlafen. Ellert
hatte festgestellt, daß

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