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PR TB 006 Die Tochter Des Roboters

PR TB 006 Die Tochter Des Roboters

Titel: PR TB 006 Die Tochter Des Roboters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sie um Entschuldigung bitten. Ich hörte,
Sie seien neu eingezogen, und die Neugierde plagte mich. Das heißt,
nicht die Neugierde allein. Wie Sie sehen, bin ich kein Arkonide. Man
findet in diesem Teil des Landes wenig Angehörige anderer
Rassen. Ich lebe ziemlich isoliert, deswegen dachte ich, es gäbe
jetzt ein bißchen Abwechslung.«
    Ron beugte sich nach vorn.
    »Ich kann Ihnen nachfühlen«, gab er zu. »Wir
sind zwar erst einen Tag hier; aber an diesem einen Tag haben wir
außer uns selbst keinen Menschen zu Gesicht bekommen. Für
uns ist das ein wenig ungewöhnlich.«
    Boolun schlug beide Hände zusammen. Das schien eine Geste der
Bejahung zu sein - aber keine, die Ron kannte.
    »Es ist arkonidische Art«, behauptete Boolun. »Bleib
in deinem Haus und zeig' dich niemand.«
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, nahm Ron den Faden
wieder auf. »Kommen Sie einfach zu uns herüber? Uns vieren
wird es nicht schwerfallen, Sie aufzuheitern.«
    Boolun machte den Eindruck, als sei ihm eben ein Stein vom Herzen
gefallen.
    »Ich hätte Sie darum gebeten«, antwortete er
bescheiden, »wenn Sie nicht von selbst daraufgekommen wären.
Ich weiß, es ist unschicklich, aber...«
    »Ach, vergessen Sie's«, winkte Ron ab. »Kommen
Sie einfach rüber. Sagen wir... um fünfundzwanzig heute
nacht?«
    »Einverstanden. Und herzlichen Dank.«
    »Wir freuen uns«, versicherte Ron.
    Dann schaltete er ab. Das Bild verschwand, und das Mosaik an der
Wand wurde wieder sichtbar. Im Hintergrund gab es einen deutlich
hörbaren Knacks. Ron wandte sich um. Er würde das
Abhörgerät, das die Bildgespräche aufzeichnete, so
schalten müssen, daß es weniger Geräusch verursachte.
Gegen Mittag brachten die Nachrichten die Meldung von Ezza Marlains
Tod in großer Aufmachung. Ron Landry hörte davon, als er
den kommerziellen Bildfunk einschaltete, um sich zu informieren. Ezza
hatte, seitdem sie auf ARKON ansässig geworden war, etwa
zweihundert Fiktivprogramme geschrieben und eines war besser gewesen
als das andere. Es gab Sender, die überhaupt nur noch Ezzas
Programme verbreiteten. Außer ihrem Ruf als geniale Autorin
hatte Ezza auch noch den besessen, eine bestrickend schöne Frau
zu sein. »Das gesellschaftliche Leben des Unterabschnitts
Thapmoor ist um einen leuchtenden Stern ärmer«,
formulierten es die Nachrichten. Ron hörte sich die Sendung nur
an, weil es für ihn erstaunlich war, wieviel Aufhebens die sonst
so reservierten Arkoniden um den Tod einer Frau machten.
Üblicherweise erfuhren nur die nächsten Angehörigen
vom Tod eines Menschen. Sie bemühten sich dann, die
Beisetzungsfeierlichkeiten so still und schnell wie möglich
hinter sich zu bringen und ihr altes Leben weiterzuleben. Ezza
Marlain mußte eine ganz

    besondere Sorte von Frau gewesen sein, um zu einem solch
ausführlichen Nachruf Anlaß zu geben. Die gesamte
Nachrichtensendung dauerte eine halbe Stunde. Danach erschien die
gewohnte Serie der Fiktivprogramme auf dem Bildschirm, Symphonien von
Farben, geometrischen Figuren und geschickt komponierter Bewegung.
Ein Arkonide konnte an einem solchen Programm stundenlang seine
Freude haben, ohne müde zu werden. Er behauptete, das
Fiktivprogramm aktiviere seine Gehirntätigkeit, verscheuche
schlechte Laune und erhalte jung. Ron hatte diese Behauptungen der
Reihe nach an sich zu beweisen versucht. Er stellte fest, daß
das Gewimmel von Linien, Kreisen und Vielecken jegliche konzentrierte
Denktätigkeit unterband. Er unterbrach das Programm also und
nahm sich vor, statt dessen einen Rundgang durch das Haus zu machen.
Sie hatten es nach der Beschreibung eines Agenten gemietet. Bislang
war noch keine Zeit gewesen, das ganze Anwesen zu besichtigen. Er
stand auf und warf einen Blick ringsum. In Gedanken verglich er die
Einrichtung dieses Raumes mit dem, was er bei dem Gespräch mit
Boolun gesehen hatte. Er verzog das Gesicht. Nichts hier konnte sich
mit der Pracht von Booluns Wohnraum messen. Das brachte ihn auf die
Frage, wer Boolun wohl sein mochte. Sein Name gab keinen Aufschluß
darüber, woher er kam, und so, wie er aussah, sahen die
Angehörigen mindestens zehn verschiedener Rassen aus. Er schien
eine Menge Geld zu haben. Unter Leuten, die genug Geld hatten,
gehörte es zum guten Ton, einen Teil ihres Lebens auf ARKON
verbracht zu haben. Wahrscheinlich gehörte Boolun zu dieser
Sorte und wartete sehnsüchtig darauf, daß er seine
Pflichtjahre hinter sich brachte. Ron schritt auf eine Tür zu
und beobachtete sie, wie sie vor ihm

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