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PR TB 007 Die Zeitspringer

PR TB 007 Die Zeitspringer

Titel: PR TB 007 Die Zeitspringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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strategisch achtklassige Welt.
    Aber nicht für Miles.
    Andrew Miles war Anthropologe. Er hatte fünf Jahre in
Terrania, der Hauptstadt des Vereinten Imperiums, studiert und
weitere drei Jahre auf Arkon-II, dem Industrie- und Handelsplaneten
des ehemaligen Arkonidenreiches. Das lag nun vier Jahre zurück -
für Miles eine trostlose Zeit.
    Er hätte viele Möglichkeiten gehabt, einem vom Imperium
geförderten Forschungsteam beizutreten. Doch Miles hielt nichts
davon. Er träumte vom Glanz des Forschungsruhmes, und diesen
Glanz wollte er für sich allein haben. So hatte er denn sein
Bankkonto verwendet, um den Wohntraktor mit kompletter Ausrüstung
zu erwerben. Ein Frachtschiff hatte ihn auf Jaspis abgeladen, und er
war an die Arbeit gegangen.
    Das lag erst ein halbes Jahr zurück, denn er hatte lange auf
ein Frachtschiff warten müssen. Jaspis lag weit abseits aller
zivilen Raumrouten und wurde fast ausschließlich von
Kriegsschiffen angeflogen.
    Der Grund, weshalb Miles sich ausgerechnet diesen Planten
ausgesucht hatte, lag sechs Jahre zurück. Damals studierte er
noch auf Arkon-II, und eines Tages fiel ihm ein Informationsfilm der
dortigen Bibliothek in die Hände. Der Film war von einer
Expedition mitgebracht worden, die gewinnversprechende Handelspartner
suchen sollte. Offenbar wurde er zu den Akten gelegt, als man
erkannte, daß Jaspis in der Tat nicht zur Anknüpfung von
Handelsbeziehungen geeignet war.
    Miles sah eine Chance.
    Jaspis war zu fünfzig Prozent von Meeren bedeckt, die andere
Hälfte bestand zu etwa gleichen Teilen aus trostloser Wüste
und undurchdringlichem Dschungel.
    Interessanter fand der Anthropologe die Eingeborenen.
    Es mußte zwei grundverschiedene intelligente Rassen geben.
Jedenfalls ging das aus den Textbemerkungen hervor, die der Leiter
der arkonidischen Expedition gesprochen hatte. Danach waren drei
Arkoniden auf zwölf Wesen gestoßen, die im Körperbau
den Arkoniden glichen; zwei Laabs wiederum, intelligente und im
Aussterben begriffene Insektenabkömmlinge, die der Expedition
zugeteilt waren, hatten auf Jaspis aufrecht gehende Wesen entdeckt,
die ihnen glichen. Beide Rassen waren zweifellos intelligent, denn
sie verfügten über Feuerwaffen, aber ihre Zivilisation
stand für Arkon auf einer zu niedrigen Stufe, als daß man
sich weiter damit befaßt hätte.
    Für Miles war das ein weiterer Beweis für die
arkonidische Dekadenz gewesen. Eine Welt, auf der sich so
gegensätzliche Formen vernunftbegabten Lebens entwickeln
konnten, wie es Insekten und Humanoiden waren, war für jeden
Anthropologen eine wahre Fundgrube.
    Ein mörderischer Krach ließ Miles hochfahren. Der
folgende Ruck stauchte ihn jedoch sehr schnell wieder in seinen Sitz
zurück.
    Stöhnend richtete er sich auf und spähte durch die
Panzerplastscheiben der Steuerkuppel in die Urwalddämmerung. Was
er sah, erfreute ihn gar nicht. Die rechte Gleiskette des raupenartig
gegliederten Wohntraktors befand sich im eisernen Griff einer
Kohlenstoffpflanze. Diese gigantischen Gebilde waren selten auf
Jaspis, gleichzeitig aber
    gefürchtet. Mit ihren schenkeldicken Ausläufern glichen
sie Riesenkraken, und die Saugnäpfe sonderten eine Flüssigkeit
ab, die jede Kohlenstoffverbindung aufzulösen vermochte.
Metallplastik aber bestand zu einem großen Teil aus
Kohlenstoffverbindungen - und fast alles an Miles’ Wohntraktor
war Metallplastik, auch die Gleisketten. Zwar würde die Pflanze
Stunden brauchen, um diese Art Kohlenstoffverbindung aufzulösen,
doch genügten zehn Minuten, um einige Kettenglieder spröde
und brüchig zu machen.
    „Samson!“ brüllte Miles.
    Keine Antwort.
    Schimpfend schaltete Miles das Funksprechgerät ein. Wieder
rief er, und diesmal bekam er Antwort.
    „Wo steckst du?“
    „Ich steige gerade aus, Sir. Eine Kohlenstoffpflanze hat die
rechte vordere Gleiskette...“
    „Das weiß ich!“ knurrte Miles. „Vergiß
nicht: Du mußt den Herzstamm verbrennen, wenn du etwas
erreichen willst!“
    „Jawohl, Sir.“
    Gleich darauf zuckten mehrere sonnenhelle Blitze durch den Urwald,
das dumpfe Röhren von Bl aster entladungen drang an Miles’
Ohren, gelber Dampf hüllte das Vorderteil des Wohntraktors ein.
    „Erledigt, Sir.“
    „Okay! Komm zurück!“
    Fünf Minuten später öffnete sich das Mannluk in
Miles’ Rücken, die schlammbespritzte Gestalt Samsons, des
Roboters, trat ein. Samson war kein Luxusmodell, seine
Metallplastikhaut war unverkleidet, aber bei der Durchquerung eines
feindlichen Dschungels

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