PR TB 008 Am Rand Des Blauen Nebels
jemand.
„Ich bin froh", sagte Jared zärtlich, „daß
es dich gibt. Jetzt habe ich jemanden, von dem ich träumen
kann."
Er küßte sie lange, blickte sie an und ließ sie
los. Er drehte sich rasch um und lief auf die Gangway zu. Drei, vier
Sätze brachten ihn ins Flugzeug. Die Stewardeß sah ihn
vorwurfsvoll an; er ging an ihr vorbei und setzte sich. Eine Minute
später hob der Düsengigant ab und flog El Paso entgegen.
Den gesamten Flug über und auch noch Tage später war Jared
nicht ansprechbar, auch von Stuart nicht.
*
Die JUMPING KANGAROO schimmerte in makellosem Glanz. Die Techniker
hatten mit den motorgetriebenen Schleif geraten den letzten blinden
Fleck aus der Hülle entfernt. Einhundertfünfzig Meter lang,
mit einem Durchmesser von fünfundzwanzig Metern, einem
abgeschnittenen Heck, aus dem die dunklen Löcher der Düsen
heraussahen und einem abgerundeten Bug, hatte die Hülle etwas
Majestätisches.
Rings um das Schiff hatte ein schrottreifer Bulldozer, der von den
Technikern zu kurzem Leben wiedererweckt worden war, eine Zone freien
Geländes geschaffen. Er hatte sämtlichen Abfall
weggeschoben und eine gelbe Sandfläche hinterlassen.
Stuart Rushbrook war mit Acad M'dossi und der Asiatin Elva Akihan
damit beschäftigt, die Laboreinrichtung, deren Teile er hier auf
Terra hatte kaufen können, zu installieren. Mit zwei Koffern
hatte Jared seine Kabine eingerichtet; der Inhalt paßte in die
Schränke und stand auf den Bücherregalen. Nur - es waren
keine Bücher, sondern Kassetten mit Mikrofilmen.
Aner Saltykow und Sven Childai hatten die Schlußkontrolle
übernommen. Sie saßen in der Messe und hatten riesige
Papierbogen vor sich ausgebreitet. Auf dem Tisch war ein
Schnellkommunikator angeschraubt; jeder Abschnitt des Schiffes konnte
blitzschnell erreicht und angesprochen werden. „Steuerkabine!"
Auf dem Schirm erschienen die Gesichter Hillacs und Lesh Takovs.
Die Mechaniker hatten zusammen mit zehn der El-Paso-Techniker die
Maschinen und die Steuerleitungen neu installiert oder funktionsfähig
gemacht.
„Fertig. Soeben die achte Startkontrolle mit angenommenen
Werten durchgeführt. Das Schiff ist startbereit. Sämtliche
Verbindungen dauergetestet. Die Maschinen haben sechs Probeläufe
hinter sich; die Tanks sind voll. Alles klar!"
Aner, der die Listen kontrollierte, hakte diesen Punkt ab.
„Verbindungsgänge!"
Eine gemischte Gruppe - Studentinnen und einige Techniker -
meldete sich aus einem der kleinen Laderäume.
„Sämtliche Gänge, Korridore, der Liftschacht, die
Treppen und die notwendigen Beleuchtungsanlagen, die Löschgeräte,
die Schalter, die Schlösser und Magnetverschlüsse
dauergetestet. Die Böden frisch ausgelegt, die Wände und
Decken neu lackiert. Alles klar!"
Wieder hakte Aner einen Punkt ab. Die Laderäume waren
geringfügig verkleinert worden. Sie hatten Platz machen müssen
für Metallwürfel, die Räume für die
zweiundvierzig Insassen darstellten. Trotzdem stapelten sich
Konserven, Wasserbehälter der Reserve und unzählige andere
Dinge in den Spezialregalen. Für zweiundvierzig Menschen war
Wasser für ein Jahr vorhanden -und eine leistungsstarke
Aufbereitungsanlage. Ferner reichten die Nahrungsmittel sieben Monate
lang, mit einer eisernen Reserve von einem Monat. Diese Vorräte
waren von Stuarts Geld eingekauft worden.
„Maschinenraum!"
„Fertig!"
„Laderäume!"
„Schleusen ... Beiboote... Elektronik ..."
„Fertig - getestet."
„Treibstoff ... Funkanlagen ... Ortungsgeräte ..."
„Dauergetestet."
„Start- und Landeanlagen ... Rechengehirn ..."
Hier gab es eine Unterbrechung. Gord Kedes und Ragmar de Kaup
arbeiteten noch daran, die eben vorprogrammierte Maschine zu testen.
Zu diesem Zweck prüften sie, was die Maschine wiedergeben
konnte, ließen die Fiktivdaten unzähliger
Transitionssprünge durchjagen und ausrechnen und kontrollierten
die Resultate an Hand der Bordanlagen in der Steuerkabine.
„Wir melden uns, sobald der Dauertest vorüber ist",
versprach Ragmar.
Ein Tag später ...
Zwölf Menschen warteten voller Spannung. Sie waren die kleine
Zelle gewesen, von der die Idee getragen wurde. Jared Coln und Aner
Salykow, der Mathematiker und der Mikrotechniker, hatten die Leitung
über die Arbeiten gehabt. Stuart konnte fast nichts helfen; aber
er hatte getan, was er konnte. Sven Childai, der blonde Japaner und
Elva Akihan, die Indonesierin, hatten kilometerlange Leitungen
verlegt und rund hundert verschiedene Schalter eingebaut.
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