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PR TB 009 Invasion Der Puppen

PR TB 009 Invasion Der Puppen

Titel: PR TB 009 Invasion Der Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Augenbrauen hoch. Der Major hatte Nerven. Ohne
jede vorherige Warnung ließ er die Bande hier hereinplatzen.
Das war er im allgemeinen von Wilken nicht gewöhnt. Wollte ihn
der Major vor Rhodan bloßstellen? Er war der Offizier vom
Dienst und mußte darauf achten, daß die ALAMO praktisch
jederzeit startbereit war. Aber bei einem Auftrag wie diesem galt
diese Vorschrift als Anordnung, die stillschweigend übergangen
werden konnte.
    Während Anglesy sich noch darüber Gedanken machte, kamen
die ersten Kolonisten bereits herein. Jeder trug ein Paket in den
Händen. Einer der Tammater näherte sich Anglesy und
überreichte ihm mit einer Verbeugung das Paket.
    „Danke", sagte der Leutnant knapp.
    Er beobachtete, daß jeder Mann in der Zentrale ein Paket
bekam. Mürrisch begann Anglesy das Geschenk auszupacken.
    „Auf Tammat ist es Sitte, daß jeder Kolonist eine
dieser selbstgefertigten Puppen trägt", klang Wilkens
Stimme auf. „Diese schöne Sitte werden wir während
der letzten Stunde unseres Hierseins übernehmen. Die Puppen
werden ein bleibendes Andenken für unseren Besuch im
Ganter-System sein."
    Wilken sprach, als wäre er auf einer Beerdigung.
    Anglesy nahm den Deckel des Paketes ab. In weiches Papier
gebettet, lag vor ihm eine Puppe. Sie war in bunte Tücher
gehüllt. Ihr Gesicht war dem Boden zugewandt.
    Neben Anglesy entstand eine Bewegung. Er blickte auf und sah
Wilken neben sich stehen. Der Major blickte mit ausdruckslosen Augen
auf das geöffnete Paket. Anglesy wich unwillkürlich zur
Seite. Etwas an dem Major stieß ihn ab.
    Wilken griff in das Kästchen und holte die Puppe hervor.
    „Ich werde sie Ihnen anhängen", sagte er.
    Anglesy kam diese Hilfsbereitschaft merkwürdig vor.
    „Das wird nicht nötig sein, Sir", sagte er hastig.
Er streckte die Hand aus und wollte sich die Puppe wieder geben
lassen.
    „Kommen Sie schon, Leutnant", drängte Wilken.
    Widerstrebend stand Anglesy auf. Sein Inneres sträubte sich
dagegen, diese Puppe zu tragen, aber Wilken schien darauf bestehen zu
wollen.
    Da gellte ein Entsetzensschrei durch die Zentrale. Anglesys Herz
machte einen Sprung, er fühlte plötzlich, daß er die
ganze Zeit schon unter Spannung gestanden hatte, die sich jetzt
augenblicklich entlud. Der Schrei schien einen geheimnisvollen Bann
zu brechen.
    Wilkens Hände, die die Puppe hielten, zuckten zurück.
    Anglesy konnte nicht mehr feststellen, wer geschrien hatte. Bevor
er etwas unternehmen konnte, warf Wilken sich über ihn und
drückte die Puppe gegen seine Brust. Im Fallen sah Anglesy, daß
überall in der Zentrale die Kolonisten über die
Besatzungsmitglieder herfielen.
    „Verrat!" schrie Anglesy.
    Er bäumte sich auf, um Wilken abzuwerfen. Da fühlte er
eine Berührung auf seiner Brust, als treffe ihn ein Strahl
eiskalten Wassers. Augenblicklich erstarb sein Widerstand. Major
Wilken stand auf. Anglesy schaute zu ihm empor, der fragende Ausdruck
seiner Augen erlosch. Einen kurzen Moment später richtete sich
Leutnant Woodrow Anglesy auf.
    Der Kampf um die Zentrale hatte nur wenige Sekunden gedauert.
Sämtliche Männer der ALAMO, die sich im Kommandoraum
aufhielten, trugen jetzt eine Puppe. Sie kehrten schweigend an ihre
Plätze zurück.
    Nach einer halben Stunde kamen Perry Rhodan und Clyde Purcell
herein. Kalmat und weitere Männer der Besatzung folgten. Ohne
ein Wort zu verlieren, ging Rhodan zum Kommandosessel. Anglesy stand
auf und machte ihm Platz.
    Rhodan ließ den Landesteg einfahren und schloß die
Schleusen. Dann ließ er die Triebwerke anlaufen. Schweigend
taten die Männer der ALAMO ihre Arbeit. Ihre Bewegungen waren
nicht so schnell wie sonst, man hatte den Eindruck, daß sie ab
und zu überlegen mußten, was zu tun war.
    Das Summen der Kontrollanlagen erfüllte die Zentrale. Alles
lief wie bei einem normalen Start ab. Ein Beben durchlief das Schiff.
Dann schoß die ALAMO in den wolkenverhangenen Himmel hinauf.
Die Andruckneutralisatoren verminderten die Folgen der Beschleunigung
auf ein kaum spürbares Maß.
    Die Männer in der Zentrale des Schiffes lasen die Werte von
den Kontrollen ab. Die Computer begannen zu arbeiten. Der Kurs des
Schiffes wurde berechnet.
    Ein flüchtiger Beobachter hätte nichts Ungewöhnliches
an dieser Situation gefunden. Bei einer gründlicheren
Überprüfung hätte er jedoch verwundert festgestellt,
daß keiner der Männer sprach. Nicht ein einziges Wort.

3.
    Kersh schloß die Tür hinter sich ab und lauschte. Er
mußte vorsichtig sein, denn Dilian

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