PR TB 009 Invasion Der Puppen
Hoffnung, daß die
ALAMO auf einer Welt landen würde, deren natürliche
Verhältnisse für die Puppen tödlich waren. Er verwarf
diesen Gedanken sofort. Die ALAMO würde auf der Heimatwelt der
Puppen landen,
um neue Invasoren zu bringen. Außerdem war zu erwarten, daß
das Protoplasma in den Puppenkörpern wesentlich
widerstandsfähiger als ein empfindlicher Mensch war.
Perry Rhodan bezweifelte, daß die Puppen fähig waren,
eigene Denkvorgänge zu entwickeln. Sie wurden von jemand
gesteuert, so wie sie ihre Wirtskörper steuerten. Natürlich
war es nicht ausgeschlossen, daß noch kleinere Wesen als die in
den Puppen über Intelligenz verfügten, aber alles sprach
dafür, daß ein Protoplasmaklumpen nichts weiter als
instinktiv handelndes Leben war. Vielleicht wurden die Parasiten erst
dann vernunftbegabt, wenn sie einen intelligenten Wirtskörper
zur Verfügung hatten. Diese Möglichkeit war nicht von der
Hand zu weisen. Irgendwann konnte ein Mensch oder ein anderes
vernunftbegabtes Wesen einmal mit diesem Protoplasma in Berührung
gekommen sein. Das war der Anfang dieser bedrohlichen Entwicklung
gewesen.
Doch das waren alles nur Vermutungen. Die Wahrheit konnte er nur
dann erfahren, wenn es ihm gelang, an Bord der ALAMO zu gehen.
Borghese und Kersh mußten ihn begleiten. Zumindest einer der
beiden. Da die Mutanten immun gegen die Parasiten waren, vergrößerten
sie die Aussicht auf einen Erfolg.
Es stand für Rhodan fest, daß in der Immunität der
beiden Kolonisten eine Schwäche der Puppen begründet lag.
Hier galt es anzusetzen. Borghese und Kersh waren im Augenblick die
beiden wichtigsten Menschen innerhalb der Galaxis. Während er
und alle anderen immer wieder von einer Puppe befallen werden
konnten, bestand diese Gefahr für die Mutanten nicht.
Rhodan bezweifelte, daß die Mitglieder seines eigenen
Mutantenkorps den Puppen widerstehen konnten. Borghese und sein Sohn
hatten jedoch die Möglichkeit, die molekulare Struktur ihrer
Zellen in unglaublich kurzer Zeit zu verändern. Anders war ihre
Umwandlung nicht zu erklären. Erstaunlich war nur, daß die
beiden Kolonisten nicht in der Lage waren, auch andere Lebewesen zu
beeinflussen. Wahrscheinlich erkannte Borghese noch nicht in voller
Konsequenz, welche Kraft ihm von Geburt an mitgegeben war. Borghese
und Kersh konnten sich zu den ersten MimikryWesen terranischer
Abstammung entwickeln. Keine Grenzen waren ihnen gesetzt.
Rhodan blickte über den Landeplatz und sah die beiden
Mutanten unter den arbeitenden Kolonisten. Sie würden mit ihm an
Bord der ALAMO gehen. Wenn es ihnen gelang, die Parasiten zu
überwältigen, bildeten Borghese und Kersh ein weiteres
Problem für Rhodan.
9.
Das kaum wahrnehmbare Dröhnen der Triebwerke, das Summen der
Kontrollen und das sich in regelmäßigen Abständen
wiederholende Klicken der Klimaanlagen schienen die einzigen
Geräusche innerhalb der ALAMO zu sein.
Der Leichte Kreuzer glich einem Totenschiff.
Und doch hielten sich Menschen an Bord auf. Einhundertneunzehn
Mitglieder der ehemaligen Besatzung.
Und drei blinde Passagiere.
Alle anderen waren auf Quentins Planet zurückgeblieben.
In einem stillen Schiff verrinnt die Zeit langsam, die Sekunden
scheinen sich endlos auszudehnen. Für die von den Parasiten
beherrschten Raumfahrer bildete die Lautlosigkeit keinen abnormalen
Zustand. Sie verrichteten mit gleichgültigen Gesichtern ihre
Arbeit. Es schien, als seien sie zu einem Flug in die Ewigkeit
verurteilt, den sie nie beenden würden - so teilnahmslos
blickten ihre Augen. Ein gemurmelter Befehl der Offiziere, eine müde
Geste - das waren die einzigen Anzeichen dafür, daß die
ALAMO ein bestimmtes Ziel hatte.
Nur im Verladeraum gab es drei Männer, die sich von der
Besatzung durch ihr Verhalten unterschieden. Rhodan, Borghese und
Kersh. Es war ihnen gelungen, unbemerkt an Bord zu gehen, bevor die
ALAMO gestartet war. Dann hatte für sie das Warten begonnen.
Zunächst war es nur das Warten auf den Start gewesen, eine Zeit,
die ausgefüllt war mit der Furcht vor Entdeckung. Eine
Zeit, während der immer wieder Befallene in den Verladeraum
gekommen waren, um irgend etwas zu erledigen.
Schließlich war das Schiff gestartet. Doch das Warten ging
weiter. Nervös lauschten sie auf jedes Geräusch, das die
Annäherung eines Feindes ankündigen konnte. Obwohl das
Schiff nicht länger als eine Stunde unterwegs war, schienen
bereits Stunden vergangen zu sein.
Rhodan hatte bald erkennen müssen, daß sein Plan,
während
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