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PR TB 009 Invasion Der Puppen

PR TB 009 Invasion Der Puppen

Titel: PR TB 009 Invasion Der Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schritt
nach vorn. Borghese bewies in diesem Augenblick, daß er Nerven
aus Stahl hatte. Er ging ruhig weiter. Im Vorbeigehen steckte er
Rhodan die falsche Puppe zu, während er die von Wilken an seine
Brust heftete.
    Rhodan mußte den Major mit beiden Händen festhalten.
Wilken wimmerte leise vor sich hin.
    „Sie sind außer Gefahr", murmelte Rhodan
beschwörend.
    Jetzt konnten sie nur hoffen, daß keiner der Befallenen
Verdacht schöpfte. Ewigkeiten schienen zu verstreichen, bis
Wilken sich gefaßt hatte. Unstet irrten seine Blicke umher.
Rhodan las Panik in den Augen des Offiziers. Wenn Wilken die Nerven
verlor, war alles vorbei.
    „Wer sind Sie?" stammelte der Major. „Rhodan",
erwiderte Rhodan. „Erinnern Sie sich, was Sie im Auftrag der
Puppe zu tun beabsichtigten?"
    Wilkens Hände tasteten über die Brust. Als er den
Parasiten nicht entdecken konnte, beruhigte er sich etwas. Rhodan
packte ihn am Arm und zog ihn mit sich fort. Er schlug die Richtung
zu den Sperren ein. Es war wichtig, daß Wilken sich erinnerte,
was er vor seiner Befreiung unternehmen wollte.
    „Mir ist übel", stöhnte Wilken. „Was
ist mit den anderen Männern, Sir?"
    Rhodan sagte es ihm. Fast wäre der Major gestolpert, aber
Rhodan hielt ihn mit eisernem Griff fest. Schnell begann Rhodan auf
den Offizier einzureden. Wilken erfuhr alles, was sie bisher über
die Puppen herausgefunden hatten.
    „Das Schiff', stöhnte der Major. „Sie wollen es
starten."
    Rhodan fühlte, daß eine eisige Hand nach ihm griff.
Waren sie zu spät gekommen? Unmittelbar an der Sperre wäre
Wilken fast zusammengebrochen. Er taumelte und mußte sich
übergeben. Niemand beobachtete den Zwischenfall. Als Rhodan zum
Raumschiff zurückblickte, konnte er Borghese sehen, der sich
jetzt ebenfalls den arbeitenden Kolonisten angeschlossen hatte. Er
und der Junge waren vorerst sicher.
    Als sie auf der Straße angekommen waren, konnte sich Wilken
ohne Hilfe aufrecht halten. Er blickte starr geradeaus, als hätte
er Mühe, die Richtung einzuhalten. „Das Schiff wird bald
starten", sagte er gefaßt. „Es soll weitere Puppen
nach Quentins Planet bringen. Diese Welt soll von den Parasiten als
Hauptplanet eingerichtet werden. Von hier aus werden sie weitere
Unternehmen planen." „Woher kommen die Puppen?"
    Wilken verzog gequält das Gesicht. Aus eigener Erfahrung
wußte Rhodan, wie schwierig es war, sich an etwas zu erinnern,
was mit den Puppen zusammenhing. Im gleichen Moment, da man die Puppe
verlor, schien man ein anderes Wesen zu sein, mit anderen Gedanken,
Wünschen und Gefühlen.
    „Tammat!" stieß Wilken abrupt hervor.
    „Tammat?" Rhodan schüttelte den Kopf. „Unmöglich.
Die Kolonie kann nicht die Ursprungswelt der Parasiten sein. Wissen
Sie etwas über die Herren der kleinen Teufel?"
    „Ich ... ich weiß nicht." Zögernd kamen die
Worte aus dem Mund des Raumfahrers. „Es hängt mit einem
Unglück zusammen. Ein großes Unglück war geschehen,
aber dann folgte die ... die Verschmelzung." Er nickte heftig.
„Ja, daran kann ich mich erinnern. Irgendwie gibt es ein
Kollektivbewußtsein bei diesen Puppen. Sie sind nur winzige
Teile von etwas viel Größerem." Rhodan fragte sich,
warum er sich nicht an solche Einzelheiten erinnern konnte. Hing es
damit zusammen, daß Wilken längere Zeit eine Puppe
getragen hatte?
    Sie kamen an Schusters Haus vorüber. Rhodan zog Wilken mit
sich in den Hof. Hier waren sie vor Beobachtern sicher.
    „Was wissen Sie noch?" erkundigte sich der
Großadministrator.
    Wilken zuckte hilflos mit den Schultern. Mit beiden Händen
preßte er den Kopf, als könnte er so besser nachdenken.
    „Es ist alles nur verschwommen", sagte er bedauernd.
    Rhodan lächelte grimmig. Er wußte genau, woran das lag.
Wilken wollte sich nicht erinnern. Es erging ihm nicht anders. Das
menschliche Bewußtsein sträubte sich einfach, diese Dinge
zu akzeptieren.
    „Wir dürfen die ALAMO nicht starten lassen", sagte
Rhodan. „Sobald das Schiff Quentins Planet verläßt,
bleibt uns keine Möglichkeit, das Imperium zu warnen. Dann
können sich die Puppen überall ausbreiten."
    Wilken ließ sich auf einer kleinen Mauer nieder. Die
unzähligen Falten seines Gesichtes schienen sich noch vertieft
zu haben.
    „Wir können das Schiff nicht aufhalten, Sir",
sagte er schließlich.
    „Wir haben Sie von der Puppe befreien können",
erinnerte ihn Rhodan. „Sicher wird uns das auch bei den anderen
Offizieren gelingen."
    Wilken pendelte mit den Beinen hin und her.

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