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PR TB 009 Invasion Der Puppen

PR TB 009 Invasion Der Puppen

Titel: PR TB 009 Invasion Der Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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solchen Gedanken kommen.
Borghese und er hatten als Mutanten gelebt, Wesen, die sich
beträchtlich von normalen Menschen unterschieden. Rhodan jedoch
war ein Mensch. Kersh fühlte, daß Borghese und er Rhodan
jetzt überlegen waren. Doch diese Überlegenheit machte ihn
weder stolz noch arrogant. Zu sehr war ihm bewußt, daß
sie auf seinem neuen Körper beruhte.
    „Der Mensch ist noch auf dem Dach", ließ er
Borghese wissen. Es war ein Schlußstrich unter alles, was
bisher geschehen war. Perry Rhodan war ein Mensch. Borghese und Kersh
jedoch ... nun - sie würden es herausfinden.
    *
    Er lag auf dem Dach und hatte die Hände weit von sich
gestreckt, so daß seine Handflächen das kühle und
nasse Metall berührten. Seine Augen waren geschlossen.
    In ungläubigem Entsetzen hatte Rhodan die Vorgänge
innerhalb des Gebäudes verfolgt. Noch immer stand das Bild vor
seinen Augen, wie der Junge von Quentins Planet langsam in der
Substanz verschwunden war. Borgheses Ende war ihm weitaus
schrecklicher erschienen, denn es war schnell gekommen.
    Nun hatten sie die Antwort. Sie wußten, wie das Plasma auf
Wesen reagierte, die sich von den Parasiten nicht beeinflussen
ließen. Rhodans Hände verkrampften sich. Sie wußten
es nicht mehr, nur er, der letzte Mensch auf dieser Welt, der den
Eroberern noch nicht zum Opfer gefallen war, wußte es.
    Aber sein Wissen war wertlos.
    Er zog die Arme an den Körper und richtete sich langsam auf.
Einen Augenblick verharrte er auf den Knien, dann erhob er sich
vollständig. Seine knochigen Schultern zeichneten sich unter dem
durchnäßten Umhang ab. Pausenlos jagte der Zellaktivator
lebensspendende Ströme durch Rhodans Körper.
    Wozu, fragte sich Rhodan. Wozu arbeitete das Gerät noch?
    Hatte das Geisteswesen vom Kunstplaneten Wanderer Rhodans
Schicksal vorhersehen können, als es ihm diesen Zellaktivator
übergeben hatte, der den Träger unsterblich machte, sofern
kein gewaltsamer Tod eintrat?
    Hatte dieses unvorstellbare Wesen wissen können, daß
von einem unbekannten Planeten aus ein großer Eroberungsfeldzug
beginnen würde? War es aus diesem Grund aus der Galaxis
verschwunden? Die Antworten auf diese Fragen würde Rhodan nicht
jetzt erhalten, nicht jetzt und nicht an dieser Stelle. Aber gab es
für ihn überhaupt noch eine Zukunft? Eine Zukunft als
freier Mensch?
    Rhodan starrte in den wogenden Nebel hinein. Er dachte an Borghese
und dessen Sohn. Hatten die beiden Mutanten gekämpft, bevor es
zur vollständigen Auflösung gekommen war? Hatten sie
versucht, die gleiche Kontrolle über das Plasma zu erlangen wie
die verunglückten Tammater? Wahrscheinlich waren sie von den
Beherrschern des Plasmas sofort getötet worden.
    „Rhodan!"
    Rhodan zuckte zusammen. Litt er bereits unter Halluzinationen? Er
hatte geglaubt, daß jemand seinen Namen gerufen hatte. Doch wer
sollte jetzt nach ihm rufen?
    Er wanderte zum Dachrand und blickte hinunter.
    Ein Besatzungsmitglied der ALAMO stand unter ihm, im Nebel kaum zu
erkennen. Der Mann starrte zu Rhodan herauf. Hatte er gerufen? Rhodan
wußte, daß man ihn jetzt entdeckt hatte. Er fühlte,
daß noch einmal der Wille zum Kämpfen in ihm aufflackerte.
    Er stieß sich mit beiden Füßen ab und sprang
direkt auf den Mann hinab, der keine Gelegenheit zu einer Reaktion
hatte. Rhodan fühlte, wie er auf den Puppenträger prallte
und ihn mit zu Boden riß. Der Mann fiel schwer auf die Felsen.
Rhodan landete über ihm. Er schlug zweimal hart zu, dann hörte
der Befallene auf sich zu bewegen.
    Rhodan schüttelte ihn mehrmals und stand auf. Er atmete
heftig. Als er sich umdrehte, sah er sich von einem guten Dutzend
Männern umringt.
    „Glaubt nicht, daß ich es euch leichtmache",
knurrte er leise.
    Sie schauten ihn an, als verstünden sie ihn nicht. Leutnant
Anglesy, der unter ihnen war, trat einen Schritt vor und hob die
Hand. Rhodan duckte sich.
    „Sir", sagte Anglesy.
    Rhodan blickte in die Augen des Offiziers. Sie sahen ihn voll an.
Dunkle Schatten lagen darunter. Täuschte er sich, oder besaß
Anglesy nicht diesen stupiden Blick der Befallenen?
    Rhodans Kopf senkte sich. Anglesy trug nach wie vor eine Puppe.
    Der Leutnant schien den Blick zu deuten. Er lächelte und
löste die Puppe mit einem raschen Griff vom Körper.
    Rhodan benötigte mehrere Sekunden, um das Geschehen zu
begreifen. Er sah, daß sich die Spannung in den Gesichtern der
anderen Männer löste. Sie lächelten ebenfalls. Keiner
von ihnen zeigte noch das Verhalten eines

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