PR TB 011 Im Zentrum Der Galaxis
wie er
auf einem von Menschen bemannten Schiff üblich ist. Solltest du
mit deiner verrückten Vermutung recht haben?"
Als die Luke geschlossen war, warteten sie auf das Zischen der
einströmenden Luft.
Sie warteten nicht vergeblich.
"Ich glaube", murmelte Gucky mit erregter Stimme,
"diesmal haben wir Glück und finden die Herren der Roboter
- auch wenn Roboter auf diesem Schiff sind. Sie lassen Luft in die
Kammer. Im Schiff ist also auch Luft. Ich glaube nicht an Roboter,
die Luft zum Atmen benötigen. Als ich damals zum erstenmal einen
Silberpfeil betrat - weißt du, ich hatte mich durch die
überdimensionale Umwandlung des Molkex in ein Lichtquant
verwandelt..."
Gucky kam nicht mehr dazu, sein damaliges Abenteuer zu schildern,
denn in diesem Augenblick schwang die Innenluke auf. Dahinter wurde
ein breiter Korridor sichtbar. Er war genauso hell erleuchtet wie die
Druckschleuse. Der Boden bestand aus Metall ohne Schutzbelag.
Homunk hatte seine Waffe wieder verschwinden lassen. Sie steckte
im Gürtel. Bei seiner schnellen Reaktion hätte es nur den
Bruchteil einer Sekunde gedauert, bis er sie in Aktion treten lassen
konnte. Es spielte keine Rolle, ob die Waffe im Gürtel oder in
seiner Hand war.
Gucky informierte Iltu über alle Geschehnisse, indem er
einfach an das dachte, was er sah oder erlebte. Ab und zu erhielt er
eine Bestätigung, daß die Verbindung zu ihr noch bestand.
Die EX-238 folgte im bisherigen Abstand und im gleichen Tempo.
Zehnfache Lichtgeschwindigkeit, und die rote Riesensonne war noch
zehn Flugstunden entfernt.
"Wir sollen wahrscheinlich die Schleuse verlassen",
vermutete Homunk und ging voran. Er hielt sich dicht neben Gucky,
denn wenn eine plötzliche Gefahr entstand, wollte er sich der
Rückzugsmöglichkeit durch Teleportation nicht berauben.
Ohne diese Möglichkeit wäre das ganze Unternehmen heller
Wahnsinn gewesen.
Unschlüssig blieben sie in dem Korridor stehen. Er erstreckte
sich nach rechts und links in fast gleicher Länge. Links lag der
Bug und wahrscheinlich die Kommandozentrale.
"Gehen wir", schlug Gucky vor und zog Homunk mit sich.
"Wenn uns die Fremden so freundlich einladen, sollten wir nicht
zögern, ihnen einen Besuch abzustatten. Siehst du die Türen?
Kabinen? Brauchen Roboter Kabinen? Ich finde, sie benehmen sich
reichlich menschlich - nun, wenn mich nicht alles täuscht, sehen
sie auch so aus."
Homunk war auf dem Gang stehengeblieben und hatte einige Analysen
angestellt. Gucky wußte bis heute noch nicht, wie Homunk das
machte, denn es standen ihm keine Instrumente dafür zur
Verfügung.
"Die Luft ist für Menschen atembar", sagte er.
"Also auch für dich. Sauerstoff in reichlichem Maß
vorhanden, ebenso die anderen Zutaten. Ich glaube, wir werden eine
Überraschung erleben."
"Das glaube ich auch", meinte der Mausbiber. "Es
handelt sich nämlich um ganz besondere Roboter, die
Überraschungen lieben. Ich habe da so meine Erfahrungen. Damals,
als ich zum erstenmal..."
Wieder kam er nicht dazu, Homunk von seinen Erlebnissen zu
berichten, denn genau in diesem Augenblick waren Schritte zu hören.
Sie kamen von links und näherten sich ihnen.
Dann erschien im Korridor eine Gestalt.
Es war ein metallisch schimmernder Roboter ohne jede Bekleidung.
Sein Gang wirkte etwas schwerfällig, aber man bemerkte es nur
dann, wenn man darauf achtete. Und man achtete darauf, weil eben
schon in der ersten Sekunde ersichtlich war, daß es sich um
einen Roboter handelte. Seine ganze Konstruktion ließ humanoide
Erbauer vermuten. Er hatte zwei Beine, zwei Arme mit fünffingrigen
Händen, einen schmalen Rumpf mit einem menschlichen Kopf.
Die beiden Augen glitzerten unter einem kahlen Metallschädel.
Darunter saß eine edel geformte Nase. Der Mund wirkte zu eckig.
Die beiden Ohren waren rund und den menschlichen nachgebaut.
Ein humanoider Roboter - wie erwartet. Keine Überraschung
also.
Gucky hatte Homunks Hand in die seine genommen. Er konzentrierte
sich auf einen plötzlichen Sprung, der sie beide in Sicherheit
brachte, wenn es sich als notwendig erweisen sollte.
Der Roboter kam ihnen entgegen und blieb dicht vor ihnen stehen.
Gucky wäre jetzt nicht überrascht gewesen, wenn aus dem
eckigen Mund menschliche Laute gekommen wären, aber er wartete
vergebens. Der Roboter sah sie nur an, und es schien, als analysiere
er sogar ihre geheimsten Gedanken, so scharf und durchdringend wurde
sein kalter Blick.
Dann drehte er sich um und ging voran.
Gucky nahm den Helm ab und hing ihn
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