PR TB 011 Im Zentrum Der Galaxis
durch technisches
Versagen oder Fremdeinwirkung aus. Wahrscheinlich war es auch zu
einem Gefecht gekommen, in dessen Verlauf der Kugelraumer derart
beschädigt wurde, daß er die volle Manövrierfähigkeit
verlor. So war es auch zu erklären, daß er nun in die
Sonne stürzte. Der Silberpfeil versuchte, das Schiff zu retten,
aber die Terraner verhinderten es. Sie mußten annehmen - und
wahrscheinlich zu Recht-, daß eine solche Rettung nicht nur
edelmütigen Motiven zuzuschreiben war. Die Position der Erde
mußte unbekannt bleiben, und in jedem Forschungskreuzer gab es
genug Unterlagen und Hinweise.
Immer größer wurde die Riesensonne. Der Kugelraumer
wurde vor ihrer glühenden Kugel winzig klein. Er fiel jetzt
direkt auf das Zentrum des Sterns zu. Kursänderungen schienen im
Bereich der unvorstellbar großen Anziehungskraft nicht mehr
möglich zu sein. Der Silberpfeil war etwas zurückgeblieben
und schwenkte in eine andere Bahn ein. In einer flachen Parabel
versuchte er, der Schwerkraft zu entrinnen. Der Kommandant, wer immer
es auch sein mochte, hatte den Rettungsversuch erst im letzten
Augenblick aufgegeben, denn es gelang ihm nur unter größter
Anstrengung, dem Bannkreis der Sonne zu entfliehen. Mit langsam
steigender Geschwindigkeit verschwand der Silberpfeil in den Tiefen
des Alls.
Die letzten Sekunden des Dramas bahnten sich an. Gucky sah wie
gebannt auf den Schirm, ohne sich zu überlegen, ob er einen
Trickfilm oder eine echte Aufzeichnung sah.
Die Hülle aus reinem Arkonit begann zu glühen, als erste
Protuberanzen in den Raum griffen und das Schiff erfaßten.
Jetzt war es natürlich viel zu spät für die Besatzung,
einen Ausbruch mit den Rettungsbooten zu versuchen - wenn es
überhaupt jemals einen Sinn gehabt hätte. Es war viel
wahrscheinlicher, daß schon jetzt niemand im Schiff mehr lebte.
Und dann explodierte der Forschungskreuzer und zersprang in
tausend Stücke, die wie Meteore in der glühenden
Sonnenatmosphäre verschwanden. Sekunden später gab es keine
Spur mehr von ihm. Der Bildschirm erlosch.
Homunk und Gucky starrten den Roboter stumm an. Sie hätten
jetzt kein Wort sagen können.
Zwar hatten sie jetzt endlich die Antwort auf die Frage erhalten,
was mit dem verschollenen Schiff geschehen war, aber sie verspürten
alles andere als Befriedigung. Auf der anderen Seite waren sie Zeugen
gewesen, daß ein Silberpfeil das verlorene Schiff der Terraner
retten wollte.
Der Roboter gab den Blick ruhig und abwartend zurück. Er
schien auf eine Reaktion zu lauern. Was er ihnen mitteilen wollte,
war klar. Aber es war höchst unklar, wie man darauf antworten
sollte.
Homunk bewegte sich nicht, als er sagte: "Er will uns zeigen,
daß sie keine bösen Absichten hegen. Sie haben versucht,
unser Schiff zu retten. Es muß immerhin ein zweiter Silberpfeil
in der Nähe gewesen sein, der die Aufnahmen machte. Vielleicht
war es ein gestelltes Manöver, um unser Vertrauen zu erlangen."
"Als das alles geschah, konnte noch niemand wissen, daß
wir hier auftauchen würden. Ich glaube, der Film war echt."
"Nehmen wir an, es war so - was sollen wir tun?"
Gucky kam nicht mehr dazu, die Frage zu beantworten. Sie war auch
überflüssig geworden, denn die Roboter zwangen ihm und
Homunk jede weitere Handlung auf. Dabei trat ihre Zwiespältigkeit
immer mehr zu Tage, deren Ursache vorerst im dunkeln verborgen blieb.
Der Roboter hatte sich erhoben. Er verbeugte sich vor Homunk und
ging zur Tür. Homunk begriff die Aufforderung, stand auf und
folgte ihm. Gucky, der sich über die Nichtbeachtung seiner
Person allmählich zu ärgern begann, wollte ebenfalls
aufstehen, aber der Robot war stehengeblieben und machte eine
abwehrende Handbewegung. Gleichzeitig öffnete er die Tür.
Draußen warteten zwei andere Roboter. Sie kamen in den Raum
und gingen auf Gucky zu.
Ihre Bewegungen waren entschlossen und äußerst
zielbewußt. Sie schienen einen Auftrag erhalten zu haben, der
den Mausbiber allein betraf, denn sie ignorierten Homunk.
"Weg mit den Pfoten!" schrie Gucky, als die beiden nach
ihm griffen. "Ich werde euch das Gruseln lehren, wenn ihr mich
anfaßt." Homunk war stehengeblieben.
"Es sieht so aus, als machten sie zwischen dir und mir einen
Unterschied - also doch Rassenvorurteile", sagte er. "Ich
glaube, ich habe nichts zu befürchten, und du wirst allein mit
ihnen fertig. Gehe also mit ihnen, während ich dem Kommandanten
folge. Notfalls teleportiere und suche mich. Wir müssen
herausfinden, was sie vorhaben,
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