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PR TB 013 Sternkolonie Troja

PR TB 013 Sternkolonie Troja

Titel: PR TB 013 Sternkolonie Troja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wirbel der Verwirrung auf.
    „Ihr könnt mich also nicht leiden“, rief Tiff.
„Trotz dem bin ich ein Mitglied dieser Siedlung. Ich und ein
anderes Mitglied sind von diesem Narren Klenke belei

    digt worden. Ich denke, es ist mein gutes Recht, mich dagegen zu
wehren. Es ist auch mein Recht, vor der Gesamtheit der Bürgerschaft
einen Antrag zu stellen und darüber abstimmen zu lassen. Ich
beantrage, für die Stadt Rockabye Bend den Notstand zu erklären
und gemäß Artikel dreizehn der Richtlinien den Stadtrat
aufzulösen, einen Bevollmächtigten zu wählen und ihm
die alleinige Leitung der Geschicke der Stadt für die Dauer von
drei planetarischen Monaten zu übertragen. Wer mit mir für
diesen Antrag stimmt, der hebe die Hand.“
    Über den Ausgang der Abstimmung konnte von Anfang an kein
Zweifel bestehen. Sie wäre ohnehin nicht rechtsgültig
gewesen, denn für die Einberufung einer Bürgerhauptversammlung
gab es in den Richtlinien gewisse Regeln, die Tiff in der Eile nicht
hatte anwenden können. Er war erstaunt, daß es immerhin
rund ein Dutzend Leute gab, die Mut genug hatten, seinem Antrag
zuzustimmen.
    „Die Gegenprobe?“ verlangte er.
    Ein Wald von Händen erhob sich vor ihm.
    „Das ist eindeutig“, erklärte er.
    „Der Antrag ist abgelehnt.“
    Nachdenklich strich er sich über das Kinn. „Ihr könnt
nicht behaupten, ich hätte mir keine Mühe gegeben. Die Zeit
wird kommen, in der ihr wünschen werdet, ihr wärt an diesem
Tag klüger gewesen. Ihr braucht keine Angst zu haben, daß
ich versuchen werde, mich in eure Angelegenheiten zu mischen. Meine
Absicht ist, draußen zu siedeln, ziemlich weit von Rockabye
Bend und Eighteen Holes entfernt. Ich werde die Stadt morgen oder
übermorgen verlassen. Nur eines wollte ich euch noch auf den Weg
mitgeben, damit ihr etwas zum Nachdenken habt.“
    Ruhig wanderte sein Blick über die Menge. Die Leute wurden
still. Ganz ruhig lag die Straße im Schein der frühen
Morgensonne.
    „Die Pflanze, die Babbo umgebracht hat“, sagte Tiff,

    „ist ein merkwürdiges Ding. Sie kommt nicht häufig
vor. Auf TROJA zum Beispiel hat es sie vor vier Wochen überhaupt
nicht gegeben. Würgemäuler findet
    man nur auf einem einzigen Planeten der Milchstraße, das ist
TRUMBULL im LEYTE-System, mehr als achttausend Lichtjahre von hier
entfernt.“ Er schob den Blaster in den Gürtel und machte
eine kleine, wirkungsvolle Pause.
    „Ich meine“, schloß er, „wenn ihr den
faßt, der die Würgemäuler nach TROJA importiert, dann
seid ihr schon ein gehöriges Stück weiter!“
    Wortlos öffnete George die Tür zur Säuglingsstation.
    „Sieh dir's an“, sagte er zu Tiff, die Förmlichkeit
vergessend, mit der sie noch vor kurzem miteinander verkehrt waren.
„Ich kann den Anblick nicht mehr ertragen. Mir wird übel
dabei.“
    Tiff trat in den hell erleuchteten Raum. Die Tür schloß
sich hinter ihm, und er hörte leises Weinen. Er trat an die
Krippe, aus der das Geräusch kam, und fand das Myers-Kind, das
merkwürdige Geschöpf ohne Kopf. Er beugte sich über
das kleine Bett und betrachtete das Baby sorgfältig. Wie George
gesagt hatte, machte es einen völlig normalen Eindruck - bis
eben auf die Tatsache, daß es anstelle des Kopf-Hals-Sy-stems
nur einen flachen Knorpel besaß, der aus den flachen Schultern
ragte.
    Die Stimme war deutlich vernehmbar. Das Kind verfügte über
voll ausgebildete Stimmorgane, nur lagen sie anderswo als beim
normalen Menschen. Vermutlich, schloß Tiff, besaß es
einen Kopf wie jeder andere Mensch auch. Der Kopf war lediglich an
anderer Stelle gewachsen. Er steckte im Brustkasten. Es mußte
eine Verbindung zur Außenwelt geben, die das Atmen ermöglichte.
Niemand konnte sagen, welche Funktion Augen und Nase übernommen
hatten, die Ohren dagegen vermochten wahrscheinlich zu hören.
    Tiff wandte sich ab. Das Myers-Kind war ein Problem für die
Experten. Man mußte es am Leben erhal

    ten und warten. Wahrscheinlich waren hier eine Reihe wichtiger
Erkenntnisse zu gewinnen, die es erlaubten, Einblick in die Praktiken
gewisser Leute zu nehmen und Ereignisse wie den „Fall TROJA“
in Zukunft zu verhindern.
    Noch war es nicht soweit, dachte Tiff niedergeschlagen und trat zu
einem Gestell, das unter den Bewegungen eines vorerst noch hinter dem
Rand verborgenen Körpers ruckartig hin und her zuckte.
    Tiff schaute in das Gestell hinein. Das also war Peb-bes und
Zeppas Kind. Er konnte George verstehen, der nicht hatte hereinkommen
wollen, weil er den Anblick nicht

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