Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 013 Sternkolonie Troja

PR TB 013 Sternkolonie Troja

Titel: PR TB 013 Sternkolonie Troja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
„Nehmen Sie die Finger.“
    Im Stehen, mit den Fingern abwechselnd in die Dose fahrend,
verzehrten sie die Mahlzeit. Das Mädchen sah aus, als machte ihr
die Sache ungeheuren Spaß. Tiff versuchte, ihr Alter zu
schätzen. Sie sah wie achtzehn aus, aber so raffiniert konnte
eine Frau höchstens mit dreißig sein. Tiff nahm das
arithmetische Mittel und kam auf vierundzwanzig.
    Das Mädchen zog sich die Finger ein letztes Mal durch den
Mund, um sie zu reinigen, und wischte die überschüssige
Feuchtigkeit ins Kleid.
    „Nett bei Ihnen“, sagte sie anerkennend. „Ich
wollte eigentlich nur mal sehen, wer Sie sind. Hatte keine Idee, daß
ich dabei ein spätes Mittagessen bekommen könnte.“
Sie legte den Kopf auf die Seite und sah Tiff von unten herauf an.
„Sie wollen draußen siedeln?“
    Tiff nickte.
    „Schade“, sagte das Mädchen. „Und ich
dachte, ich hätte jemand, mit dem ich mich unterhalten kann.“
    „Ich komme öfter in die Stadt“, schlug Tiff vor.
„Dann können wir reden.“
    „In die Stadt?“ Sie sah ihn groß an. „Öfter?
Sie werden höchstens einmal noch in die Stadt kommen, mehr oder
weniger in Bestandteile zerlegt, und auch das nur, wenn zufällig
jemand Ihre Überreste findet.“
    „Oh“, machte Tiff und zog die Brauen in die Höhe.
„So

    ist das also.“
    „Sie glauben's nicht, wie?“
    Tiff schüttelte energisch den Kopf.
    „Nein, nicht ein Wort.“
    Das Mädchen stand plötzlich dicht vor ihm.
    „Tun Sie's nicht“, bettelte sie. „Bleiben Sie
hier! Gehen Sie nicht hinaus!“
    Sie meinte es ernst, das konnte Tiff hören.
    „Wem liegt schon was an einem Narren wie mir?“ wollte
er wissen.
    Das Mädchen wandte sich ruckartig ab und drehte ihm den
Rücken zu.
    „Von wem möchten Sie das hören, von mir?“
rief sie zornig.
    Tiff faßte sie an der Schulter und drehte sie zu sich herum.
    „Sie sind Sari, nicht wahr?“ fragte er.
    „Ja“, gab sie zu. „Hat Ihnen jemand von mir
erzählt?“
    „Einer hat's versucht“, seufzte Tiff. „Er
überlegte sich's dann anders. Aber“, er rieb den Finger an
der Nase und grinste Sari an, „ich kann mir vorstellen, was er
sagen wollte.“
    „Was?“ rief sie herausfordernd.
    „Nimm dich in acht, mein Junge. Da gibt es in unserer
Siedlung ein Weibsbild, das alle Männer ..“
    So schnell konnte er nicht ejnmal mit den Augen zwinkern, wie Sari
ausholte und ihm eine gehörige Ohrfeige gab.
    „Halt!“ protestierte er vergnügt. „Das
macht zehn Solar, und soviel kostet bei mir gerade ein Kuß.“
    Er fing sie, noch bevor sie ausreißen konnte, und hinterher
hatte er nicht einmal den Eindruck, sie hätte sich gegen seine
Zudringlichkeit besonders gesträubt.
    Er kam jedoch nicht völlig ungetrübt in den Genuß
der ersten Umarmung seit mehr als einem Vierteljahr. Er hielt Sari
noch fest, als plötzlich die Tür aufsprang und ein kleiner,
schmaler Mann in der Öffnung erschien.

    „Oh, Verzeihung ... ich wollte nicht...“, stotterte
er, blieb aber trotzdem unbeirrbar auf der Schwelle stehen.
    Tiff ließ das Mädchen los.
    „Kommen Sie rein! Was gibt's Neues?“
    Der Kleine warf einen Blick auf das Mädchen, dann auf Tiff.
Tiff hätte gerne gewußt, was für Gedanken er sich
jetzt machte.
    „Babbo“, erklärte er schließlich, „hat
eine Beratung, bei der er glaubt, daß Sie gerne dabeisein
möchten.“
    „In Ordnung“, sagte Tiff. „Ich bin in drei
Minuten drüben.“
    Der kleine Dünne nickte eifrig und eilte hinaus.
    „Jetzt wirst du sehen, was passiert“, murmelte Sari
düster.
    In Babbos Zimmer waren drei Männer versammelt, Babbo selbst,
ein kräftig gewachsener Mann mit weißem Kittel und
aufgekrempelten Ärmeln, und ein hoch aufgeschossener, dürrer
Mensch mit unglaublich hellen Haaren und einer Stimme, die um eine
Oktave zu hoch lag.
    „Tut das nicht!“ bedrängte er Babbo in dem
Augenblick, als Tiff eintrat. „Ihr ladet bitteres- Unrecht auf
euch. Ihr könnt einfach nicht...“
    Er unterbrach sich, als Babbo über seine Schulter hinweg Tiff
zuwinkte.
    „Gleich fertig“, rief er gutgelaunt. „Muß
nur noch mit diesem gefühlsduseligen Narren hier fertig werden.“
    Der Weißbekittelte sah ziemlich ernst drein, und auch an
Babbos Benehmen war etwas, das seine Fröhlichkeit unecht
erscheinen ließ.
    „Also ich sage“, nahm der Dürre einen neuen
Anlauf, „ihr könnt das Kind nicht einfach umbringen.“
    Babbo streckte die Hand aus und stieß den Langen von sich
weg.
    „Was verstehst du schon davon, Pip“,

Weitere Kostenlose Bücher