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PR TB 013 Sternkolonie Troja

PR TB 013 Sternkolonie Troja

Titel: PR TB 013 Sternkolonie Troja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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weiter, als
je ein anderer gekommen ist.“
    Es klang, als wollte er seinen Ruf verteidigen. Tiff sah nach
vorn. Der schroffe Gipfel, der in etwa zwanzig Kilometern aufstieg,
schätzungsweise bis zu einer Höhe von dreitausend Metern,
war vermutlich der Große Bruder. Von ihm halb verdeckt und im
Dunst der Ferne

    verschwommen, stieg dahinter eine andere Felsmasse in die Höhe,
der Kleine Bruder. Tiff schätzte die Entfernung auf fünfzig
Kilometer. Einhundertundfünfzig Kilometer nach Süden, das
war der weiteste Schritt, den jemals ein Siedler getan hatte. Nach
trojanischen Maßstäben entsprach diese Strecke kaum mehr
als einem Breitengrad.
    Laß sie auch einen Breitengrad weit nach Norden gegangen
sein, dachte Tiff, dann bleiben immer noch
dreihundertundachtundfünfzig Grad zu erforschen. Er begann zu
verstehen, welch.ungeheure Aufgabe die Kolonisierung eines fremden
Planeten war.
    Eine Dreiviertelstunde hatten sie am Fuß des Großen
Bruders ein vorläufiges Lager bezogen. Pip hatte eine schmale
Felsspalte ausgesucht, die der Wagen, wenn man ihn quer davorstellte,
fast lückenlos verschloß. Zumindest größeres
Getier konnte nicht in die Spalte gelangen.
    Die Männer nahmen schweigend einen kurzen Imbiß ein. Es
war eine merkwürdige Szene, Babbo, Pip und Kalo brachten aus
ihren Umhängetaschen getrocknete Fleischstücke zum
Vorschein und begannen daran zu nagen, während Tiff eine seiner
Dosen öffnete und sich, wie er es gewöhnt war, mit zwei zur
Gabel gespreizten Fingern bediente. Als er zufällig aufsah,
bemerkte er, wie Kalos Blicke nachdenklich und ein wenig neidisch auf
der Konserve ruhten. Er aß weiter und hob nach einer Weile,
diesmal rascher, den Kopf. Bab-bo, Pip und Kalo wandten hastig die
Blicke von seiner Dose und konzentrierten ihre Aufmerksamkeit wieder
auf die getrockneten Fleischstücke. Tiff stand auf und ging zum
Wagen. Als er zurückkam, hielt er drei Konservendosen in der
Hand. Er warf jedem der Männer eine davon zu und knurrte:
    „Ich kann nichts weniger vertragen, als wenn einer auf mein
Essen schielt. Hier, bedient euch!“
    Das war das erstemal, daß Babbo mit Überzeugung „danke“
sagte.

    Als die Dunkelheit hereinbrach, kletterten sie auf den Wagen.
Babbo montierte den Ultrarotscheinwerfer auf der Pritsche. Kalo
handhabte das Fernrohr, das auf einem dreibeinigen Stativ stand und
nach allen Seiten drehbar war. Tiff traf die Vorbereitungen mit
Interesse.
    Pip flüsterte ihm zu:
    „Von diesem neumodischen Kram halte ich wenig. Wenn man
einen Nachtwolf kriegen will, muß man tagelang hinter ihm
herschleichen und sich dicht bei seinem Taglager auf die Lauer legen.
Das ist die einzige Methode.“
    Auf Befragung gab er allerdings zu, daß die Trojaner auch
mit dem neumodischen Kram schon einige Erfolge erzielt hatten.
    „Meistens hatten sie mehr Glück als Verstand“,
versuchte er das Eingeständnis abzuschwächen.
    Bedächtig drehte Babbo den Scheinwerfer und leuchtete das
Gelände aus. Im gleichen Tempo folgte ihm Kalo mit dem Fernrohr.
Tiff saß hinter dem Steuer und starrte gedankenverloren in die
warme, sternhelle Nacht. Pip kauerte hinter ihm und zitterte vor
Jagdfieber.
    „Wie sieht eigentlich ein Nachtwolf aus?“ wollte Tiff
wissen.
    „Groß“, knurrte Babbo vom Scheinwerfer her, „das
ist das beste, was man sagen kann.“
    „Danke“, sagte Tiff lachend. „So genau wollte
ich's eigentlich gar nicht wissen.“
    „Größer als ein Haus“, flüsterte Pip
geheimnisvoll. „Geht auf sechs Beinen, aber nur in der Nacht.
Am Tag schläft er. Langes, spitzes Maul, ungeheurer Rachen. Und
speit Feuer, so wahr ich hier sitze.“
    Tiff verschluckte eine spöttische Bemerkung. Er wandte sich
ab, damit Pip das Blitzen in seinen Augen nicht bemerkte, und stockte
mitten in der Bewegung, als ihn wie ein Blitz die Erkenntnis traf,
daß er vom trojanischen Nachtwolf schon des öfteren und
aus

    führlich gehört hatte.
    Das war auf dem Kolonialamt gewesen. Offiziell hieß das Tier
F. Megalocanis Trojanus, der Name Nachtwolf war auf TERRA nicht
bekannt. Es handelte sich um ein merkwürdiges Geschöpf,
eine Zwischenstufe zwischen Wirbeltier und Insekt, eine Laune der
Natur, die nach ein paar Generationen wieder von der Oberfläche
des Planeten verschwinden würde. Unglücklicherweise jedoch
hatte die Natur ihre Laune kurz vor dem Augenblick bekommen, in dem
das erste Forschungsschiff auf TROJA landete. In vier- bis
fünfhundert Planetenjahren, rechnete man, würde es

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