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PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

Titel: PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Plan,
den ich zusammen mit Caplan und D’Arcy ausarbeitete.“
    Der Diener schwieg und trank seinen Kaffee aus. Caplan hatte sich
in dem Sessel zurückgelehnt und umspannte seine Knie mit den
Händen. Die fanatischen Augen des Mannes blickten dort hinauf,
wo sich die Sterne des Löwen zeigten.
    „Das war vor drei Jahren?“ fragte Toni, jetzt
vollständig nüchtern. D’Arcy nickte.
    „Drei Jahre ist es her, aber wir brauchten nur ein halbes
Jahr, um den Plan zu verwirklichen.“ „Lies weiter!“
bat ihn Toni, und Caplan wandte sich einen Moment lang dem
regungslosen Anthony zu. Scheinbar unbeteiligt und abwartend fragte
Caplan: „Interessiert es Sie, Mr. Cimarosa?“
    Toni nickte bedächtig.
    „Ja, das Thema beginnt mich zu fesseln. Hören wir, wie
es sich weiter entwickelt.“
    „Ein Gebäude besteht aus einer Vielzahl einzelner
Ziegel“, las D’Arcy weiter. „Mag ein Stein
    auch für sich betrachtet ziemlich wertlos sein; es ist doch
die Summe vieler Steine, die den Bau erst ermöglicht.
    So ist es auch mit den Welten des Imperiums.
    Achthundertzwei Welten können eine gewaltige Imperiumsmacht
ergeben, aber jeder Planet, der diese Zahl erhöht, ist wertvoll.
Die Zahl der angeschlossenen Welten zu erhöhen, ist weniger eine
Frage der Waffengewalt oder der politischen Einwirkung, als der
missionarischen Arbeit.
    Auf diesen restlichen elfhundertvierzehn Sauerstoffwelten leben
verschiedene Siedlerstämme, wie wir wissen. Die Menschen auf
diesen verstreuten Welten sind nicht zahlreich, und das Potential der
Planeten ist meistens gering. Einige Kulturen sind auch unterhalb des
allgemeinen Niveaus zu finden, und sie kennen nicht einmal mehr die
Raumfahrt.
    Rund drei Jahrhunderte genügten, um jede Spur zu verwischen.
Dazu kam, daß viele Gruppen terranischer Kolonisten sich mit
bereits dort wohnenden, degenerierten Nachkommen der Akonen oder der
Arkoniden vermischten und eine neue Rasse hervorbrachten, denen die
Kenntnisse der eigentlichen Heimat nur noch von Sagen und Märchen
her bekannt ist. Der Geist des Menschen ist ungeheuer variabel, und
daher können wir jeden bekannten Typ der Kulturen finden, von
der altafrikanischen Stromkultur bis zu einer degenerierten Rasse,
die ein Elektronengehirn anbetet und pseudoplatonische Gespräche
führt. Alles ist möglich, und alles ist beobachtet worden.
    Die Arbeit, die dazu gehört, diese verirrten Welten wieder
unter die anerkannte und erwünschte Herrschaft Terras zu
bringen, muß in der Stille und in der Nacht geleistet werden.
Unbemerkt, nicht nur von den Feinden, sondern auch von sämtlichen
terranischen Behörden. Nur Privatleute können ein solches
Unternehmen starten.
    Und wir starteten es.
    D ’Arcy, Caplan und ich. Ich war wichtig wegen des Geldes.
Und ich unterschrieb die Schecks gern, denn ich konnte auf diese
Weise verhindern, daß junge Menschen wie Alistair weiterhin im
Raum starben und auf vergessenen, entfernten Welten.
    Der vierte Planet der Sonne Regulus besitzt zwölf Monde; und
der elfte Mond hat einen unsichtbaren Trabanten. Wir, die wir dieses
Projekt starteten, nennen ihn den ,violetten Mond’.
    Innerhalb von sechs Monaten war ein Asteroid eingefangen, in eine
stabile Kreisbahn um den elften Mond gebracht und mit einem
Schutzfeld umgeben. Dieses Feld macht Ortung fast unmöglich,
schützt auch vor optischer Entdeckung und speichert obendrein
noch die mühsam erzeugte Wärme und die abgestrahlte
Energie. Nur, wenn die Sonne Regulus in einem bestimmten Winkel steht
- Caplan wird es Dir erklären können, mein Sohn —
leuchtet dieser Schirm violett auf. Es ist eine seltsame Farbe.
    Innerhalb der kurzen Zeit war das Innere des Asteroiden ausgehöhlt
und in eine Station verwandelt, wie es keine zweite in den Weiten der
Milchstraße gibt. Drei schnelle Kreuzer der Städteklasse,
in unserer eigenen Werft gebaut und ausgerüstet, gehören
zur Station. Die Schiffe heißen BRASILIA, MANAOS und CRISTOBAL.
Die Station selbst ist von zweihundertfünfzig Mann besetzt.
Undjetzt begann die eigentliche Arbeit.“
    Wieder schwiegen die drei Männer und sahen zu, wie der lange
Feuerschweif eines Meteors oder eines gelandeten Raumschiffes die
Nacht in zwei Teile zersägte. Schattenhaft huschten Fledermäuse
über den Himmel, und irgendwo hörte man einen Alligator.
    „Wir haben zahlreiche Schiffe unterwegs“, erklärte
Caplan leise, „die nichts anderes zu tun haben, als Handel zu
treiben. Ob es Felle sind, Seide oder ungeschliffene Steine,
Duftstoffe

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