PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes
bereits katalogisiert worden. Die Arbeit
auf anderen Welten ist bereits im Gang. Interessiert Sie das Thema,
Mister Rhodan?“
Perry Rhodan stand auf. Der Blick aus den grauen Augen, die
bereits lange vor Tonis Geburt die Sterne gesehen hatten, heftete
sich auf den Erben.
„Wissen Sie, welches Geheimnis Sie mir hier aufdecken?“
„Selbstverständlich“, sagte Toni Cimarosa.
„Dieser Plan stammt von meinem Vater, Spencer Cimarosa. Wir
haben unser Vermögen durch Handel mit Exotika verdient, und
unsere Schiffe machen den Springersippen eifrig Konkurrenz. Ich
vermute, daß die Kenntnis der vergessenen Sauerstoffwelten
nicht zuletzt auf unsere Kontaktschiffe und auf die Handelsraumer
zurückzuführen ist.“
„Wie kann ich Sie erreichen?“ fragte Rhodan. „Die
Zeit drängt bei mir sehr. Woher kommt dieses Gespräch?“
„Brasilia. Cimarosa-Holding-Center. Vierzigster Stock.“
„Ich werde Ihnen morgen früh eine ,Gazelle’
schicken. Ich bitte Sie dringend, das Schiff auf dem Flughafen von
Brasilia zu erwarten. Bringen Sie sämtliche Unterlagen mit - Sie
sind herzlich auf Kosten der Administration eingeladen. Darf ich mit
Ihrer Hilfe rechnen?“ „Selbstverständlich, Sir. Ich
bin es, der Ihre Hilfe braucht“, sagte Anthony. Perry Rhodan
lächelte knapp, und eine Sekunde lang bemerkte Cimarosa, welche
Sorgen auf den Schultern des Administrators ruhten.
„Das meinen Sie!“ sagte Rhodan. „Morgen früh,
sechs Uhr in Brasilia... ?“
„Sechs Uhr, Sir. Ich werde warten.“
„Danke. Ich beende das Gespräch.“
Die Verbindung wurde getrennt. Toni blieb noch einige Sekunden vor
dem leeren, stumpfen Panoramaschirm sitzen und starrte vor sich hin.
Er überhörte das Klopfen an der Tür, und er schrak
auf, als D’Arcy neben ihm stand. Der Diener legte ihm leicht
die Hand auf die Schulter.
„Ich freue mich, daß Sie mit dem Großadministrator
Kontakt aufgenommen haben. Hat er Sie eingeladen?“
„Ja. Morgen früh werde ich abgeholt. Bitte, veranlassen
Sie, daß ein kleiner Koffer gepackt wird. Eine. Gazelle’
wird mich abholen.“
D’Arcy lächelte. „Haben Sie gesagt... ?“
„Ich habe nur die Grundzüge geschildert, Daten,
Koordinaten und Bilder und den ganzen Kram will Rhodan morgen sehen.
Unter Umständen werde ich mit ihm zusammen zum violetten Mond
fliegen.“
D’Arcy setzte sich schwer neben Toni auf einen Stuhl und
starrte dem jüngeren Mann ins Gesicht. „Sie wollen zum
Trabanten fliegen?“
„Natürlich. Was ist daran bemerkenswert?“
„Nichts, nichts“, murmelte D’Arcy vor sich hin.
„Es geschehen noch Wunder.“
Toni stand auf und sagte: „Sie gehören zu den wenigen
Menschen, D’Arcy, denen ich gegenüber weder Furcht noch
ähnliche Gefühle kenne. Ich erlaube Ihnen, zuzusehen, wie
der verwöhnte und milieugeschädigte Erbe der
Cimarosa-Holding zu einem Manne reift.“ Er lachte.
„Tatsächlich“, sagte D’Arcy. „Und was
weiter?“
„Wir werden sehen“, sagte Toni. „Wenn ich
zurückkomme, werde ich um einiges klüger sein.
Ich denke, daß ich Sie oder Caplan mitnehmen muß, wenn
ich durch den violetten Energieschirm des Asteroiden kommen will?“
„Ihr kluger Kopf sei gesegnet“, erklärte D’Arcy.
„Nehmen Sie bitte Caplan mit. Ich kümmere mich in der
Zwischenzeit um den Haushalt und um die Holding. Ziehen Sie mit
meinem brüderlichen Segen.“
„Lachen Sie nicht“, grinste Toni. „Die Zeiten
sind ernst, und die Worte, die ich morgen wechseln werde, sind es
auch. Mir scheint, daß der ,Erbe des Universums’ ein
recht vernünftiger Mann ist.“
„Milliarden anderer Menschen wissen das längst“,
sagte D’Arcy ironisch. „Sie fühlen sich in der Rolle
eines Mannes, der verschiedene Zügel ergreift, recht wohl, ja?“
„Ziemlich“, antwortete Toni. „Ich erwache
sozusagen zu neuem Leben.“
„Warten Sie“, sagte D’Arcy und stand auf. Er
ging zu einem Stahlsafe, der in die Wand eingelassen war und öffnete
die Tür. Er kam zum Tisch mit einem Bündel von Plänen,
Zeichnungen und einigen gebundenen Fotosammlungen zurück.
„Das hier sind die Pläne des Asteroiden. Das hier sind
die einzelnen Räume, Hallen und Labors und deren Einrichtungen.
Hier die Namens- und Gehaltslisten der Männer und Agenten. Das
hier dürfte Rhodan weniger interessieren... es sind die
Handelsbilanzen der verschiedenen neugewonnenen Planeten; wir machen
trotzdem ein recht hübsches Geschäft.“ „Kaufleute!“
sagte Toni voller Verachtung, aber er
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