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PR TB 018 Raumkapitän Nelson

PR TB 018 Raumkapitän Nelson

Titel: PR TB 018 Raumkapitän Nelson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schnell. Dennoch brachte seine robotische
Pedanterie den Kornmandanten fast um den Verstand. Er untersuchte das
eiförmige Gerät nämlich erst gründlich und fragte
dann: ‘
    “Ich sehe keinen Bildschirm, Sir…”
    “Wozu brauchst du einen Bildschirm, du Vogelscheuche?”
    “Ich denke, das ist ein Visiphon, Sir. Visiphone aber sind
dadurch charakterisiert, daß sie einen Bildschirm besitzen,
aufdem man den Gesprächspartner optisch sehen kann.”
    “Dann ist das eben ein Visiphon ohne Bildübertragung, du
Heupferd!”
     
    “Verzeihung, Sir. Wenn eine akustischeVerbindung keine
Bildübertragung besitzt, ist es kein Visiphon, sondern ein
antikes Telefon.”
    Aus dem Gerät drang eine Weile nur keuchendes Atmen, dann
donnerte und dröhnte es, als schlügejemand mit einem
Schraubenschlüssel einen Marsch auf Blech und Stahl.
    “Du Hochstapler!” tobte schließlich Guys Stimme.
“Willst du mirvielleicht Vorschriften machen, wie ich ein Gerät
nenne?
    Das ist ein Visiphon! Was kann ich dafür, wenn der Bildteil
im Laufe der Jahrzehnte Stück für Stück demontiert
wurde! Du befindest dich hier nicht auf einem Luxusschiff, sondern
aufeinem Gebrauchsfahrzeug. Zweckmäßigkeit und Sparsamkeit
ist für unsereinen alles, du Verschwender! Und nun berichte mir
endlich, ob die Düsenkanäle frei sind!”
    George überlegte, ob er die Diskussion fortsetzen sollte. Ein
etwas altersschwacher Sektor seines positronischen Gehirns entschied
sich schließlich dagegen. Menschen sollte man nachsichtig
behandeln, entsann George sich.
    “Düsenkanäle frei, Sir - bis auf den der dritten
Hauptdüse. Ich komme mit der Stange nicht durch, Sir. Vielleicht
sollten Sie ein wenig mehr Dampfdruck geben.”
    “Stange …?” hauchte Guy fassungslos. “Das ist ein
mechanischer Düsenkanalreinigungsprüfer! Na, schön,
ich gebe mehr Dampf!”
    Irgendwo im Innern des Triebwerks orgelte und blubberte es
heftiger. Das Geräusch nahm schnell an Lautstärke zu - und
plötzlich schoß eine weiße Dampfsäule aus
dergroßkalibrigen Hauptdüse und hüllte den Roboter
vollkommen ein.
    So stark war der Druck des freigewordenen Dampfes, daß
George schwankte. Beinahe wäre er gestürzt. Er fing das
heftig pendelnde Sprechgerät ein und hielt es an die Öffnung
seines künstlichen Mundes. “Hauptdüse frei, Sir!”
schrie er.
    Es kam keine Antwort.
    Resigniert kletterte George die Leiter zur Personenschleuse hinauf
und verschwand im Schiff.
    Als er nach zwei Minuten die Zentrale betrat, schrie Guy ihn an:
    “Was willst du hier, du Heupferd? Warum bekomme ich keine
Meldung über Visiphon?”
    “Jetzt bekommen Sie sie, Sir”, sagte George. “Melde
gehorsamst: Dritte Hauptdüse ist frei!”
    “ÜberVisiphon will ich die Meldung haben!” brüllte
Guy.
    “Haben Sie doch, Sir…”
    “Wie …?” Guy fuhr von seinem Platz hoch.
    “Das einzige, was an einem Visiphon noch fehlt, Sir, ist das
Kabel. Mehr war auch da unten nicht von einem richtigen Visiphon
vorhanden. Dem Ding ist allerdings der Wasserdampf nicht bekommen,
deshalb habe ich gewissermaßen die Leitung ignoriert.”
     
    Guy begann zu grinsen.
    “So gefällst du mir schon besser, mein Junge. Na, wenn
die Düsenöffnungen frei sind, können wirja starten.”
    “Einen Augenblick bitte noch, Sir”, bat George. “Ich
muß erst noch den MDKRP verstauen.”
    “Wen, bitte?”
    “Den mechanischen Düsenkanalreinigungsprüfer, Sir.”
    “Er meint sicher den Zaunpfahl, den du organisiert hast, Pa”,
meldete sich Franklin vom Bordgehirn her.
    Guy wurde puterrot und plumpste ächzend in seinen
Kontursessel.
    “Vorlauter Bengel!” brummte er. Dann sah er, daß
George immer noch wartete. “Was stehst du noch herum? Schließ
die Luken! Wir starten in zehn Minuten!”
    “Und den MDKRP, Sir?”
    “Läßt du draußen liegen!”
    “Zaunpfähle gibt es sicher auch an anderen
Platzabsperrungen”, warf Franklin ein.
    Guy Nelson klopfte seine Tabakspfeife übereinerVertiefung im
Steuerpult aus, die offenbar einmal den roten Schalter
dervollautomatischen Notsteuerung beherbergt hatte. Die
entsprechenden Aggregate samt dem Schalter waren längstzu
Reparaturen derManuellsteuerung und der Positronik verwendet worden.
    “Achtung! An den Kontrollturm! HER BRITANNIC MAJESTY an
Kontrollturm. Ich bitte um letzte Bestätigung!”
    Als keine Antwort kam, schlug Guy einmal kräftig mit der
Faust gegen den großen Telekom. Dann wiederholte er seinen
Anruf.
    “Kontrollturm an HER BRITANNIC MAJESTY!”

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