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PR TB 018 Raumkapitän Nelson

PR TB 018 Raumkapitän Nelson

Titel: PR TB 018 Raumkapitän Nelson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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plötzlich. Im nächsten
Augenblick hatte der Murgh sich auf Guys Schulter geschnellt, krallte
sich fest und stieß seine behaarte, katzenähnliche
Schnauze in Guys Gesicht.
    “lih!” schimpfte Guy. Er nieste so heftig, daß
Murgh hastig wieder enteilte. “Kei… kein Respekt hier!”
    “Da wunderst du dich noch!” fragte Mabel entrüstet.
“Ich möchte überhaupt wissen, wie du dich am
hellichten Tag betrinken kannst!”
    “Am hell… llichten Tage …?” Guy drehte den Kopf
mühsam zu den Bildschirmen, auf denen in der samtenen Schwärze
des Alls Abermillionen Sterne funkelten. “Ich dachte, es ss …
s … sei N … Nacht.”
    Abrupt straffte sich Guys Gestalt. So rasch ging die Verwandlung
mit ihm vor sich, daß Mabel zweifelte, ob erwirklich soviel
getrunken habe, wie es schien. Mit langen Schritten ging
    Guyzu seinem Sessel, ließ sich hineinfallen und zündete
sich eine Pfeife an. Als Mabel, die ahnte, daß Guy etwas
Wichtiges zu berichten hatte, im Nebensitz Platz genommen hatte,
zwinkerte er ihrzu.
    “Entschuldige, bitte, Mabel.” Seine Stimme war immer
noch etwas undeutlich. “Aber ich mußte mir einen Schluck
genehmigen, nach dem, was ich gehört und gesehen habe.”
Erschüttelte den Kopf. “Nein! Nein, so etwas!”
    “Hast du in irgendeiner Tasche von dir Geld entdeckt?”
    “Wie?” Guy lachte trocken. “Besteht denn die M …
Möglichkeit, daß du etwas ü… über…
übersehen haben könntest?” Erwurde sofortwieder ernst.
    “Nein, etwas viel Schlimmeres ! Stell dirvor, ich komme in
die Re … Reaktorstation, und wer sitzt da und dichtet? Unser
George, der Drachentö …” Guy schluckte.
    Mabel machte ein grimmiges Gesicht.
    “Aha! Endlich weiß ich, warum du deinen
zusammengebastelten Robot unbedingt George nennen wolltest.”
    “Es h … haha … hat nur symbolische Bedeutung”,
entgegnete Guy schwach. “Also ein Drachen bin ich in deinen
Augen! Pfui, schäme dich!” Mabel blitzte ihn zornig an,
doch dann beugte sie sich mitweitaufgerissenen Augen zu Guy. “Was
hast du gesagt? George dichtet…?”
    “Ja. Ein Poem. Ich sage dir, so ein supermodernes Ding: >J
… jeder Stern ist heiß, und nichtjede … nein, jeder Planet
ist klein …< Nein! Ich hab’s wieder vergessen. Jedenfalls war es
etwas ganz Philosophisches.”
    Mabel dachte lange nach. Dann schüttelte sie den Kopf.
    “Ich glaube, du phantasierst, Guy. Ein Roboter kann nicht
dichten; schon gar nicht einer, den du zusammengebaut hast.”
     
    “D … du hastja keine Ahnung”, erwiderte Guy, “jawohl,
keine Ahnung, woher ich die ganzen Einzelteile habe. Das weißja
nichteinmal ich mehr.” Mabel seufzte nur.
    “Was, du glaubst mir nicht?” fragte Guy zornig. “Warte!
Ich werde es dir beweisen.” Erschaltete das Bordvisiphon ein.
“George! Sofort in die Zentrale!”
    Zwei Minuten später trat George ein.
    “George!” rief Guy streng. “Sage meiner Schwester,
daß du dichten kannst! Nein, beweise es ihr! Wie ging doch
gleich dein P … Popo… Poem?”
    George breitete theatralisch die Arme aus.
    “Ich habe inzwischen ein neues gedichtet. Es ist noch viel
besser als das erste. Wollen Sie es hören, Sir?”
    “Na, los schon! Die Ehre deines Kommandanten steht auf dem
Spiel, altes Heupferd!”
    Georges Arme sanken allmählich herab. Er räusperte sich
ein paarmal. Der Himmel mochte wissen, wo er dieses Benehmen
abgesehen hatte. Dann begann er.
    “Alle Blumen sind tief und nichtjede Wiese ist hell und
nichtjeder Himmel ist blau und der See ist nicht still und das Herz
schlägt nicht laut und der Weltraum ist weit.
    Keine Wüste ist tot oder die Blume ist stumm oder die Sterne
sind kalt und nichtjederAbgrund ist tiefund das Heimweh ist leise
…”
    Guy reckte sich stolz, als George geendet hatte. Doch dann sah er
Mabel, die in sich zusammengesunken aufdem Kontursessel hockte. Sie
hielt ihr Gesicht in den Händen verborgen, und ihre Schultern
zuckten.
    “Wie …?” fragte er erstaunt. “Lachst du etwa?”
    Mabel hob ihrtränenüberströmtes Gesicht.
    “Nein, ich weine, du … du … Rohling!”
    “Na, sowas”, murmelte Guy verstört. “So etwas!
Ein Roboter dichtet und eine Mabel Nelson weint.”
    Energisch reckte Mabel sich hoch.
    “Dummkopf!” Sie schneuzte sich in einen Putzlappen.
    “Kannst du dir gar nicht denken, daß ich … ich…
Heimweh habe - Heimweh nach der Erde!”
    Stumm erhob sich Guy Nelson. Mit gebeugten Schultern stand er da,
starrte auf die Bildschirme, als suche er unter den

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